I, Erzählende Schriften 31, Fräulein Else, Seite 144

Elisabeth Bergner.
det uundganelige, opseger Frk. Else don¬
ue den eneste Mand, der kan freise ium¬
des Fader. Og nu kommer et mesterligt
spillet Optrin, hvor Elisabeth Bergner g.¬
ver os Kvintessensen af sit Visens re¬
rende Ynde. Hun ter nemlig ikk, da
det kommer til Stykket. Hun srlutter
om bag en Sojle, tige idet han vender sig,
men da han ligegyldig gaar videre, for¬
felger hun ham med smaa, ivrige Skridt,
nen med et Daadyrs Angst i Blikket.
Han vender sig igen og opdager hende,
men #nsnart vender ogsaa hun sig, og
saaledles leger de en Tid lang Kat og
Mus kun at det her er Musen, der lurer
paa Katten. Forretningsvonnen, der for
evrigt karakteriseres sterkt og overbevi¬
sende af den lige afdede Albert Steinruck,
ser heade godt komme, men lader, som
ein han ikke bemarker hende. Og mna¬
ledes drager han hende magnetisk med
sig, Trappe op og Trappe ned, til de hav
ner 1 Hotellets Bar, Han har leengst op¬
daget, at hun #ker at tale med ham,
at hun har noget paa Hjertet; men en
Slags sadistisk Felelse driver ham til at
pine hende og forhale Ojeblikket, mulig¬
vis olfsan som en Havr for tidligere Til¬
bageviminger.
Oms der sidder de da over for hin¬
anden, og hun fremstammer hulkende sin
Anmodning, medens hendes smalle Fingre
hiver og slider i et forkreilet Lommeter¬
klede. Borgner finder de smukkeste
Udtryk for Angsten, der afleses af Gla¬
den ved Mindens Tilsagn, den uskyldige
Forbarsele, da han erklerer, at han til
Gengald ensker „at se hende“, Skam¬
men, da det gaar op fer hende, hvad han
nener, og den underlige, uvirkelige
Serngsngertilstand, hvori hun fre nu af
or til Slutningsoptrinet fuldbyrder sin
Skahne. Denne gribende Scene er af
Hensyn til Bergners store Bluferdighed
fremstillet med den sterste Diskretion.
Samtidig med, at hendes Barnemund
nabner sig som til et Skrig, glider den
hvide Kaabe ned over hendes Ryg; Re¬
sten fortoner sig og anes kun som en
Refleks i de tililende Gesters forfardedo
Blikke
Som Faderen, den letsindige og livs¬
glade Spiller og Spekulant, har Busser¬
mann n betydelig Rolle, som han fuldt
ud fyld#rlig i det mislykkede Selv¬
mordsforseg og det derpaa felgende Ner¬
vesammenbrud marker man den store
Kunstner; men Manuskriptet er ham
ikke gunstigt, han forsvinder saa under¬
lig sporlest ud af Planet, gamtidig med
31. Fraeulein Else
N.
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Extrait du Journal:
Adresse:
Date:
AUn 1028
Fräulein Else
Phoebus=Palast
1
Nichts
Ein Prominenten=Film par excellence.
anderes, — und das ist die Schwäche. Was Basser¬
mann und Steinrück, die Sandrock und die Bergner
einzusetzen hat, kann sich die Manuskriptsorgen sparen.
Taxe
Vor allem wenn Schnitzler das literarische Vorbild
chuf
Tarif ré
Von vornherein halo##honnene Schlacht, — mit
T’avance
Aves leiden nur halb. Man
olchen Kanonen!
de te
ragt sich anfangs, wo das hin soll: Lange Familien¬
und Milien=Szenen, ein regelrechter Werbefilm für
St. Moritz und seine weltberühmten Winterschönheiten,
On trai
lange Bahnfahrt auf der Plattform durch die ver¬
chneite Alpenlandschaft, und dann im Pferdeschliten
durch den Weltkurort .. . Und die „Handlung“? Sie
setzt eigentlich erst ein mit Bassermanns eindrucks¬
vollem Spiel. Seine Darstellung des Börsenbankrot¬
teurs mit unterschlagenen Mündelgeldern, der hilfe
uchend von Tür zu Tür geht, mit Haltung den Schein
wahrend um dann im Herzkrampf zusammenzubrechen.
st eine Meisterleistung mimischer Ausbruckskraft.
Die Tragödie des Vaters bedingt die Tragödie der
Tochter. Sorglos und vergnügt weilt Elle mit Ver¬
vandten in St. Moritz. Da kommt ein Brief (der
Mutter, der die Tochter anfleht, bei einem reichen
Kunsthändler, einem Freund ihres Vaters für diesen
Das
die benötigte rettende Summe auszuleihen.
chüchterne Mädchen kann sich nur schwer entschließen,
ich an den Mann zu wenden, dessen zuvringlicher Blick
□50
ihr eiskalt durch die Glieder geht.
schleicht sie ihm nach durch die Gänge und Hallen des

Luxus¬
unaufdringlich=vornehm gezeichneten
und beichtet schließlich ihre Not. Der reiche
hotels,
Schönheitsamateur ist hilfsbereit, unter einer Bedin¬
box 5/5
d eiie 13
gung, die er Blick auf eine hüllenlose Venusstatue
kennzeichne“, und die damals, als Schnitzler seine No¬
velle schr'eb sicher monströser wirkte, als in unserer
Zeit emanzipierender Körperkultur. Else ist entsetzt,
chwankt zwischen Kindesliebe und keuschem Scham¬
gefühl, will sich opfern, schluckt aber zuerst eine Tube
Veronal, sucht, wie einst Mona Vannu, nur mit dem
Mantel bekleidet, den grausamen „Retter“, findet iln
erst in der Bar und bricht, den Mantel abwerfend, vor
aller Aügen sterbend zusammen.
Der ganze letzte Teil des Films hat innere Span¬
gung in der Zartheit, mit der das heikle Thema von
Dr. Czinners vibrierender Fingerspitzenregie gestaltet
wurde. Er vermeidet alles „Theater“ und gleitet wie
in fein nüancierten Details
verhaltene Melodie

orüber. nuch der große Schlußeffekt ist diskret abge¬
lendet. So bleibt dieser Film ein eigenartiges Ver¬
teckspielen halbverhüllter Wünsche und Gefühle: eine
Darstellungssache ganz und gar.
Ausgezeichnet ist neben Bassermann auch Albert
hinweg¬
Steinrücks genießerischer „Grandseigneur“
geraffter Spieler ganz großen Formates. Daneben
wirkt Elisabeth Bergner nicht mehr als ausschließlicher
Star. Schon ihre Figur ist so gar nicht „Statue“.
Freilich rückt sie der Minnedienst der Kamera in den
Mittelpunkt, in dem er jedt ihrer Regungen liebevoll
auffängt und Subtiles aus ihr herausholt, mimische
Sekunden schelmischen Lichelns uid verzagender Hilf¬
losigkeit und Kindesnot. Stimmungsvoll leitet Laszlos
Spiel am Flügel den melodisch empfundepen Film
R. P.
ein.