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29. Doktor Graesler
Badearzt
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1. Beiblatt.
Berliner Tageblatt.
Druck und Verlag von Rudolf Mosse in Berlin.
CRE
auf Giesein Gtutdstna, sondern allch die ded Inhriserri Wergeltn
Sühefsereret vor Deet Sesure r ere
owie die Straßen= und
Meilick, Bartelstraße 9. Ausgekommen ist der Brand in einem
uer frei zu lassen,
Das letzte Wort der Angeklagten.
zweistöckigen Schuppen der Speditionsfirma Roß und Schütze, die be¬
Dauer des Krieges zu be¬
sonders Butter und Margarine befördert. Die Feuerwehr mußte mit
Nach Beendigung der Plaidoyers der Verteidiger, an die sich
fünf Schlauchleitungen von drei Seiten angreifen, um des gefährlichen
kurze Entgegnungen der Staatsanwälte und eine Widerlegung
Verkehrsmittel, etwa der¬
Brandes Herr zu werden. Die Hoflagerräume sind fast total aus¬
durch Rechtsanwalt Dr. Davidsohn schlossen, teilte der Vorsitzende,
die Stadt=, Ring= und
gebrannt. Die Hitze war so groß, daß die Steine und der Mörtel zu
Landgerichtsdirektor Dr. Schwartze, mit, daß Schiffmann noch
#rde, wie es in der Ein¬
Sand zerbröckelten.
sieben neue Anträge gestellt habe, die vorzutragen seien. Da
erachten sein, weil sie
Ein Dachstuhlbrand beschäftigte die Charlottenburger Feuerwehr
darüber Beschluß gefaßt werden müsse, sei es ausgeschlossen, den
wirtschaftliche Leistungs¬
unter Leitung ihres Brandinspektors v. Leupoldt mehrere Stunden
Prozeß schon Dienstag zu Ende zu führen; durch die Schuld des
s Verbandsgebietes aber
in der Bleibtreustraße 18, Ecke Mommsenstraße. Der Dach¬
Angeklagten werde vielmehr eine neue Verzögerung eintreten.
stuhl des Eckhauses ist zum Teil niedergebrannt; die oberen Ge¬
In einer kurzen Pause besann sich Schiffmann eines besseren und
schosse haben durch Eindringen des Wassers gelitten.
erklärte, die Anträge zurückzuziehen. Zum letzten Wort ver¬
ligen schweizerischen Ge¬
17=Millionen=Haushalt der Stadt Wilmersdorf. Von heute
stattet, gab Schiffmann eine kurze Erklärung dahin ab: Zur
z und den neuernannten
ab liegt der neue Haushaltungsvoranschlag Wilmersdorfs öffent¬
Sache selbst wolle er nichts mehr sagen. Er versichere nochmals,
ttsaudienz, beide in Ge¬
lich aus. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 17 031 000 Mark ab.
er möge leichtsinnig und vielleicht kaufmännisch unfair gehandelt
gen Amtes Zimmermann.
Von einer Erhöhung der Steuern hat der Magistrat abgesehen. Die
haben, eine verbrecherische. Absicht habe er aber nicht gehabt. Manches
ortrag und empfing den
Gemeindeeinkommensteuer beträgt, wie im laufenden
was er vor Gericht gesagt, wäre besser unterblieben, manche An¬
ie Kaiserin empfing
Jahre, 170 Prozent. In der in der kommenden Woche stattfindenden
träge hätte er sich ersparen sollen, doch solle man ihm zugute halten,
en v. Claparêde und den
Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wird die erste Lesung des
daß er nach vierjähriger Untersuchungshaft um seine Freiheit
T
n
220
S
Wiederkehr aus dem düstern Ernst seines Berufs von einem
lager des Kindes gestanden hatte, das jetzt ruhiger atmete,
holdseligen jungen Ding liebevoll empfangen zu werden.
drückte er der Mutter herzlich die Hand und empfahl sich, ge¬
Badearzt
Frau Sommer saß am Bett ihres Kindes, das sich fieberisch
folgt von ihren dankbar heißen Blicken.
hin= und herwälzte, als Doktor Gräsler eintrat. Er nahm,
Rasch eilte er ins zweite Stockwerk, schloß seine Wohnung
nach ein paar einleitenden Fragen und Bemerkungen, an der
auf und trat ins Speisezimmer, das er leer fand. Sie hat
[Nachdruck verboten.]
kleinen Kranken eine sorgfältige Untersuchung vor, nach deren
rasch die Geduld verloren, dachte er bei sich. Das war zu er¬
Abschluß er sich genötigt sah, die Vermutung auszusprechen,
warten. Vielleicht ist es gut so, da das Kind unten doch wohl
er.
daß ein Ausschlag zum Ausbruch kommen dürfte. Die Mutter
eine ansteckende Krankheit bekommen wird. Das ist ihr wohl
geöffneten Tür fiel in
gebärdete sich wie verzweifelt. Ein Kind hätte sie schon vor
auch durch den Kopf gegangen. Freilich, Sabine wäre in
ie Flüsterstimme tönte
drei Jahren verloren, ihr Gatte war vor einem halben Jahr
einem solchen Fall nicht geflohen. Immerhin hat sie sich's vor¬
Sommer selbst“, sagte
auf einer Geschäftsreise in der Fremde gestorben; ja, sie hatte
her noch schmecken lassen. Er betrachtete den. Tisch mit den
Geländer. „Gnädige
nicht einmal sein Grab gesehen. Was sollte nur aus ihr wer¬
Resten des Mahls, und seine Lippen zuckten verächtlich. Es
loktor nicht zu Hause?“
den, wenn ihr nun auch das Letzte geraubt würde, was ihr ge¬
wäre keine üble Idee, sagte er sich dann, sich nochmals in den
und blickte hinab. Die
blieben war. Doktor Gräsler erklärte, daß vorläufig kein An¬
resten Stock zu bemühen und der hübschen Witwe Gesellschaft
nZüge im Halbdunkel
laß zu Befürchtungen vorläge, daß es vielleicht mit einer ein¬
zu leisten. Er empfand, daß er bei ihr in dieser Stunde noch,
einem Retter empor.
fachen Halsentzündung sein Bewenden haben, daß aber ein so
am Bette des fiebernden Kindes erreichen könnte, was er
tor, Sie kommen gleich?
wohlgenährtes, kräftiges Kind auch einer ernsteren Krankheit
nur wolle, und war von der Verworfenheit dieses Einfalls
t ihm ist.“
genügenden Widerstand entgegensetzen könnte. So wußte er
nicht unangenehm durchschauert. „Aber ich geh’ ja doch nicht
ch. Nur eine Minute
noch allerlei Beschwichtigendes vorzubringen und merkte mit
hinab, sagte er dann vor sich hin, „ich bin und bleibe ein
leich das Thermometer
Befriedigung, daß seine vernünftigen Worte ihre Wirkung auf
Philister, was mir Sabine diesmal vielleicht sogar verzeihen
die Mutter nicht verfehlten. Er verordnete das Nötige; das
würde.“ Die Tür ins Arbeitszimmer stand offen. Er trat hin¬
nd Doktor Gräsler die
Dienstmädchen wurde in die nahe Apotheke geschickt; indes ver¬
ein und machte Licht. Natürlich war Katharina auch hier
in das Zimmer, wo
weilte Gräsler am Kranlenbette, von Minute zu Minute den
nicht. Er drehte dann wieder ab, dann merkte er, wie durch
den Tisch gelehnt, ihm
Puls des Kindes fühlend, und öfters dessen heiße trockene Stirn
den Türspalt aus dem Schlafzimmer ein Lichtschein drang.
rtlichkeit für sie erfüllt,
berührend, wo seine Hand zuweilen der der besorgten Mutter
Eine leise Hoffnung in ihm regte sich. Er zögerte, denn jeden¬
n so schnöden Verdacht
begegnete. Nach längerem Schweigen begann diese von neuem
falls tat es wohl, sich eine Weile an dieser Hoffnung zu
nd, engelhaft geradezu.
ängstliche Fragen zu flüstern, der Arzt faßte väterlich ihre
erwärmen. Nun hörte er von drinnen ein Rascheln und
das Haar. „Wir haben
Hände, sprach ihr gütig zu, mußte daran denken, daß Sabine
Knittern. Er öffnete die Tür. Da lag Katharina oder saß
Denk dir, da werde ich
nun wohl mit ihm zufrieden wäre, und merkte zugleich im
vielmehr aufrecht in seinem Bett und sah von einem dicken
hier im Hause, ich kann
grünlich matten Schein der verhängten Deckenlampe, daß
Buche auf, das sie auf der Decke in beiden Händen hielt.
peigern. So bleibt mir
das leicht fließende Hauskleid der jungen Witfrau sehr an¬
„Du bist doch nicht böse,“ sagte sie einfach. Ihre braunen,
zu einem Wagen zu
mutige Formen barg. Als das Mädchen wiederkam, erhob er
leicht gelockten Haaren rannen aufgelöst über ihre blassen
sich und wiederholte, was er schon beim Eintreten beiläufig er¬
Schultern. Wie schön sie war! Gräsler stand noch immer
wähnt hatte, daß er die weitere Behandlung des Kindes zu
mmer auf ihrem Kopf
in der Tür, ohne sich zu regen. Er lächelte, denn das Buch,
übernehmen leider nicht in der Lage sei, da er schon in den
cht gern, das kannst du
das auf der Decke ruhte, war der angtomische Atlas. „Was
nächsten Tagen abreisen müsse. Die Mutter beschwor ihn,
du am Ende auf mich
hast du dir denn da ausgesucht?“ fragte er, mit einiger Be¬
mindestens so lange der Arzt des Kindes zu bleiben, als er
e Hand. „Wenn's nicht
fangenheit nähertretend. „Es ist auf deinem Schreibtisch ge¬
noch in der Stadt verweile. Sie habe zu böse Erfahrungen
ill ich mich beeilen. Du
legen. Hätt' ich nicht sollen? Verzeih'! Aber sonst wär' ich
mit den Aerzten hier am Ort gemacht, zu ihm aber habe sie
die Stirn, holte rasch
vielleicht eingeschlafen, und da bin ich nicht wach zu kriegen.“
sofort das rückhaltloseste Vertrauen gefaßt; und wenn irgend
rze Instrumententasche,
Ihre Augen lächelten, ganz ohne Spott, — hingebungsvoll bei¬
einer, das fühle sie, sei er imstande, ihr das geliebte Kind zu
nahnte Katharina, sich's
nahe. Gräsler setzte sich zu ihr aufs Bett, zog sie an sich, küßte
retten. So blieb ihm denn nichts anderes übrig, als vorläufig
der Tür aus nochmals
sie auf den Hals und das schwere Buch klappte zu.
ickte, dann eilte er die für den nächsten Morgen seinen Besuch in Aussicht zu stellen,
(Fortsetzung folgt.)
Voraussicht, nach seiner! und, nachdem er noch eine Weile still beobachtend am Kranken¬
29. Doktor Graesler
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1. Beiblatt.
Berliner Tageblatt.
Druck und Verlag von Rudolf Mosse in Berlin.
CRE
auf Giesein Gtutdstna, sondern allch die ded Inhriserri Wergeltn
Sühefsereret vor Deet Sesure r ere
owie die Straßen= und
Meilick, Bartelstraße 9. Ausgekommen ist der Brand in einem
uer frei zu lassen,
Das letzte Wort der Angeklagten.
zweistöckigen Schuppen der Speditionsfirma Roß und Schütze, die be¬
Dauer des Krieges zu be¬
sonders Butter und Margarine befördert. Die Feuerwehr mußte mit
Nach Beendigung der Plaidoyers der Verteidiger, an die sich
fünf Schlauchleitungen von drei Seiten angreifen, um des gefährlichen
kurze Entgegnungen der Staatsanwälte und eine Widerlegung
Verkehrsmittel, etwa der¬
Brandes Herr zu werden. Die Hoflagerräume sind fast total aus¬
durch Rechtsanwalt Dr. Davidsohn schlossen, teilte der Vorsitzende,
die Stadt=, Ring= und
gebrannt. Die Hitze war so groß, daß die Steine und der Mörtel zu
Landgerichtsdirektor Dr. Schwartze, mit, daß Schiffmann noch
#rde, wie es in der Ein¬
Sand zerbröckelten.
sieben neue Anträge gestellt habe, die vorzutragen seien. Da
erachten sein, weil sie
Ein Dachstuhlbrand beschäftigte die Charlottenburger Feuerwehr
darüber Beschluß gefaßt werden müsse, sei es ausgeschlossen, den
wirtschaftliche Leistungs¬
unter Leitung ihres Brandinspektors v. Leupoldt mehrere Stunden
Prozeß schon Dienstag zu Ende zu führen; durch die Schuld des
s Verbandsgebietes aber
in der Bleibtreustraße 18, Ecke Mommsenstraße. Der Dach¬
Angeklagten werde vielmehr eine neue Verzögerung eintreten.
stuhl des Eckhauses ist zum Teil niedergebrannt; die oberen Ge¬
In einer kurzen Pause besann sich Schiffmann eines besseren und
schosse haben durch Eindringen des Wassers gelitten.
erklärte, die Anträge zurückzuziehen. Zum letzten Wort ver¬
ligen schweizerischen Ge¬
17=Millionen=Haushalt der Stadt Wilmersdorf. Von heute
stattet, gab Schiffmann eine kurze Erklärung dahin ab: Zur
z und den neuernannten
ab liegt der neue Haushaltungsvoranschlag Wilmersdorfs öffent¬
Sache selbst wolle er nichts mehr sagen. Er versichere nochmals,
ttsaudienz, beide in Ge¬
lich aus. Er schließt in Einnahme und Ausgabe mit 17 031 000 Mark ab.
er möge leichtsinnig und vielleicht kaufmännisch unfair gehandelt
gen Amtes Zimmermann.
Von einer Erhöhung der Steuern hat der Magistrat abgesehen. Die
haben, eine verbrecherische. Absicht habe er aber nicht gehabt. Manches
ortrag und empfing den
Gemeindeeinkommensteuer beträgt, wie im laufenden
was er vor Gericht gesagt, wäre besser unterblieben, manche An¬
ie Kaiserin empfing
Jahre, 170 Prozent. In der in der kommenden Woche stattfindenden
träge hätte er sich ersparen sollen, doch solle man ihm zugute halten,
en v. Claparêde und den
Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wird die erste Lesung des
daß er nach vierjähriger Untersuchungshaft um seine Freiheit
T
n
220
S
Wiederkehr aus dem düstern Ernst seines Berufs von einem
lager des Kindes gestanden hatte, das jetzt ruhiger atmete,
holdseligen jungen Ding liebevoll empfangen zu werden.
drückte er der Mutter herzlich die Hand und empfahl sich, ge¬
Badearzt
Frau Sommer saß am Bett ihres Kindes, das sich fieberisch
folgt von ihren dankbar heißen Blicken.
hin= und herwälzte, als Doktor Gräsler eintrat. Er nahm,
Rasch eilte er ins zweite Stockwerk, schloß seine Wohnung
nach ein paar einleitenden Fragen und Bemerkungen, an der
auf und trat ins Speisezimmer, das er leer fand. Sie hat
[Nachdruck verboten.]
kleinen Kranken eine sorgfältige Untersuchung vor, nach deren
rasch die Geduld verloren, dachte er bei sich. Das war zu er¬
Abschluß er sich genötigt sah, die Vermutung auszusprechen,
warten. Vielleicht ist es gut so, da das Kind unten doch wohl
er.
daß ein Ausschlag zum Ausbruch kommen dürfte. Die Mutter
eine ansteckende Krankheit bekommen wird. Das ist ihr wohl
geöffneten Tür fiel in
gebärdete sich wie verzweifelt. Ein Kind hätte sie schon vor
auch durch den Kopf gegangen. Freilich, Sabine wäre in
ie Flüsterstimme tönte
drei Jahren verloren, ihr Gatte war vor einem halben Jahr
einem solchen Fall nicht geflohen. Immerhin hat sie sich's vor¬
Sommer selbst“, sagte
auf einer Geschäftsreise in der Fremde gestorben; ja, sie hatte
her noch schmecken lassen. Er betrachtete den. Tisch mit den
Geländer. „Gnädige
nicht einmal sein Grab gesehen. Was sollte nur aus ihr wer¬
Resten des Mahls, und seine Lippen zuckten verächtlich. Es
loktor nicht zu Hause?“
den, wenn ihr nun auch das Letzte geraubt würde, was ihr ge¬
wäre keine üble Idee, sagte er sich dann, sich nochmals in den
und blickte hinab. Die
blieben war. Doktor Gräsler erklärte, daß vorläufig kein An¬
resten Stock zu bemühen und der hübschen Witwe Gesellschaft
nZüge im Halbdunkel
laß zu Befürchtungen vorläge, daß es vielleicht mit einer ein¬
zu leisten. Er empfand, daß er bei ihr in dieser Stunde noch,
einem Retter empor.
fachen Halsentzündung sein Bewenden haben, daß aber ein so
am Bette des fiebernden Kindes erreichen könnte, was er
tor, Sie kommen gleich?
wohlgenährtes, kräftiges Kind auch einer ernsteren Krankheit
nur wolle, und war von der Verworfenheit dieses Einfalls
t ihm ist.“
genügenden Widerstand entgegensetzen könnte. So wußte er
nicht unangenehm durchschauert. „Aber ich geh’ ja doch nicht
ch. Nur eine Minute
noch allerlei Beschwichtigendes vorzubringen und merkte mit
hinab, sagte er dann vor sich hin, „ich bin und bleibe ein
leich das Thermometer
Befriedigung, daß seine vernünftigen Worte ihre Wirkung auf
Philister, was mir Sabine diesmal vielleicht sogar verzeihen
die Mutter nicht verfehlten. Er verordnete das Nötige; das
würde.“ Die Tür ins Arbeitszimmer stand offen. Er trat hin¬
nd Doktor Gräsler die
Dienstmädchen wurde in die nahe Apotheke geschickt; indes ver¬
ein und machte Licht. Natürlich war Katharina auch hier
in das Zimmer, wo
weilte Gräsler am Kranlenbette, von Minute zu Minute den
nicht. Er drehte dann wieder ab, dann merkte er, wie durch
den Tisch gelehnt, ihm
Puls des Kindes fühlend, und öfters dessen heiße trockene Stirn
den Türspalt aus dem Schlafzimmer ein Lichtschein drang.
rtlichkeit für sie erfüllt,
berührend, wo seine Hand zuweilen der der besorgten Mutter
Eine leise Hoffnung in ihm regte sich. Er zögerte, denn jeden¬
n so schnöden Verdacht
begegnete. Nach längerem Schweigen begann diese von neuem
falls tat es wohl, sich eine Weile an dieser Hoffnung zu
nd, engelhaft geradezu.
ängstliche Fragen zu flüstern, der Arzt faßte väterlich ihre
erwärmen. Nun hörte er von drinnen ein Rascheln und
das Haar. „Wir haben
Hände, sprach ihr gütig zu, mußte daran denken, daß Sabine
Knittern. Er öffnete die Tür. Da lag Katharina oder saß
Denk dir, da werde ich
nun wohl mit ihm zufrieden wäre, und merkte zugleich im
vielmehr aufrecht in seinem Bett und sah von einem dicken
hier im Hause, ich kann
grünlich matten Schein der verhängten Deckenlampe, daß
Buche auf, das sie auf der Decke in beiden Händen hielt.
peigern. So bleibt mir
das leicht fließende Hauskleid der jungen Witfrau sehr an¬
„Du bist doch nicht böse,“ sagte sie einfach. Ihre braunen,
zu einem Wagen zu
mutige Formen barg. Als das Mädchen wiederkam, erhob er
leicht gelockten Haaren rannen aufgelöst über ihre blassen
sich und wiederholte, was er schon beim Eintreten beiläufig er¬
Schultern. Wie schön sie war! Gräsler stand noch immer
wähnt hatte, daß er die weitere Behandlung des Kindes zu
mmer auf ihrem Kopf
in der Tür, ohne sich zu regen. Er lächelte, denn das Buch,
übernehmen leider nicht in der Lage sei, da er schon in den
cht gern, das kannst du
das auf der Decke ruhte, war der angtomische Atlas. „Was
nächsten Tagen abreisen müsse. Die Mutter beschwor ihn,
du am Ende auf mich
hast du dir denn da ausgesucht?“ fragte er, mit einiger Be¬
mindestens so lange der Arzt des Kindes zu bleiben, als er
e Hand. „Wenn's nicht
fangenheit nähertretend. „Es ist auf deinem Schreibtisch ge¬
noch in der Stadt verweile. Sie habe zu böse Erfahrungen
ill ich mich beeilen. Du
legen. Hätt' ich nicht sollen? Verzeih'! Aber sonst wär' ich
mit den Aerzten hier am Ort gemacht, zu ihm aber habe sie
die Stirn, holte rasch
vielleicht eingeschlafen, und da bin ich nicht wach zu kriegen.“
sofort das rückhaltloseste Vertrauen gefaßt; und wenn irgend
rze Instrumententasche,
Ihre Augen lächelten, ganz ohne Spott, — hingebungsvoll bei¬
einer, das fühle sie, sei er imstande, ihr das geliebte Kind zu
nahnte Katharina, sich's
nahe. Gräsler setzte sich zu ihr aufs Bett, zog sie an sich, küßte
retten. So blieb ihm denn nichts anderes übrig, als vorläufig
der Tür aus nochmals
sie auf den Hals und das schwere Buch klappte zu.
ickte, dann eilte er die für den nächsten Morgen seinen Besuch in Aussicht zu stellen,
(Fortsetzung folgt.)
Voraussicht, nach seiner! und, nachdem er noch eine Weile still beobachtend am Kranken¬