I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 15

10. Leutnant Gustl
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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„OBSERVER“ Nr. 49
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
„Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
E# 2 — Filiale in Budapest: „Pieyel“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm:
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vom 20 (40
05 — Kleine Chronik.
[Arthur Schnitzler degradirt.] Arthur
Schnitzler, einer der begabtesten Wiener Schriftsteller,
hat eine Novelle geschrieben, in der der Character eines
Lieutenants in drastischer Weise geschildert wird. Da nun
Schnitzler selbst Lieutenant ist, so wurde er von einem
militärischen Ehrenrath seiner Charge für verlustig
erklärt. Der Wiener Correspondent des „Vorwärts“
macht hierzu die Bemerkung: Das Interessante an dieser
Fül
inclusivel
„Maßregelung“ eines Dichters liegt aber darin, daß
1
der Officiersstand damit bekräftigt, wie wenig er die
11
Zahlbar
im Voraus
wahrheitsgemäße Schilderung seiner Mitglieder ver¬
90
„trägt. Der Dichter hat uns den Typus des Lieutenants# ##t# ist
gezeigt, den Typus einer Kaste, die ihre sociale Noth¬
steht es di
Abor wendigkeit verloren hat und deshalb ganz aufs Aeußerliche
lern.
Abo angewiesen ist. Der Militarismus verträgt aber nicht
das grelle Licht, mit dem der Dichter das aufgedonnerte s####end
Morge
Nichts dieses Standesgefühls beleuchtet hat. Herr
Jul
ner Zeitung
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Schnitzler mag sich trösten; der den Lieutenant Gustl
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woll so unbarmherzig porträtirt hat, kann nicht wünschen,Mittheilung
des sein (
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werden in wienunenosse zu bleiben. 155
Prospecte gratis und francs.
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105
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Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
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Ausschnitt aus
Wr. Schles. Teizetreune, Drenr
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V. Lientenant Gustl“ in Troppan.“
Bekanntlich wurde vor kurzer Zeit der Schriftsteller
Dr. Arthur Schnitzler in Wien von einem militärischen
Ehrenrathe der Offteierschurge verlustig erklärt, weil er .n
einer Novelle, betitelt „Lieutenant Gustl“, die in der Weih¬
nachtsnummer der „Neuen Freien Presse“ erschienen war,
den Officiersstand lächerlich gemacht haben sollte. Eine
Lieutenant Gustl=Affaire spielte sich nun, wie die „Freie
Schles. Presse“ mittheilt, Dienstag den 6. August nachts
auch in Troppau ab. In der zwölften Nachtsstunde erschiett inclusire
Zahlbar
eine Gesellschaft von Civilisten mit einem auf Krankheits= Porto.
urlaub in Troppau weilenden Lieutenant des 30. Inft.=Rgts. u Voraus.
An im ersten Stockverk des Hotels „Schwan“. Dem Hotelier
Ab schien die Unterhaltung der Gesellschaft zu laut zu sein,## ist das
und er wies sie deshalb unter Hinweis auf das Ruhe=ht es den
bedürfnis der Gäste zurecht. Die Gesellschaft erwiderte!.
21 darauf und der Lieutenant griff, wie der Hotelier zu sehen altend die
In
von glaubte, nach dem Säbel. Er kam demselben deshalb zuvorjorgen¬
des und entriss ihm die Waffe, die er benützte, um sich den Zeitung")
theilungen
per Rückzug über die Stiege ins Partere zu decken und übergab he Leben
dann den Säbel auf der Wachstube der Polizei. Wie das
genannte Blatt erfährt, versuchte der entwaffnete Lieutenant
in Begleitung seines Bruders, den Säbel auf der Wachtstube
wieder zu erhalten wurde jedoch abgewiesen und meldete
den Vorfall sodann dem Garnisons=Inspectionsoffiejex. Das
Bürgermeisteramt soll, wie es heißt, die Anzeige an das

Stationscommando erstattet haben.
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