I, Erzählende Schriften 10, Lieutet Gustl. Novelle, Seite 199

Gust
10. Leutnan
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Ol. Rot
Ausschnitt aus:
2 3./0. 0.91
vom
E## emaßregelter Schriftsteller. Der jüdische
Schriftsteller Dr. Arthur Schnitzler, der Reservearzt ist,
wurde vom militärischen Ehrengerichte dieser Charge
ver¬
lustig erkannt, weil der durch seinen „Lieutenant Gustl“
sich
gegen die militärische Standesehre vergangen habe.
Der Schnitzler'sche „Lieutenant Gustl“ ist, wie ein Blatt bemerkt,
ein überaus unwissender, ungebildeter, aber auch überaus aufgeblasener
Mensch, dem nach einem Concerte von einem Civilisten infolge einer
Anrempelung „Sie dummer Junge“ zugerufen wird. „Lieutenamt Gust!“
will mit dem Säbel auf den Civilisten loshauen. Dieser aber um¬
klammert mit eiserner Faust die Hand des schneidigen Lieutenants und
wiederholt noch einmal die bereits erwähne Bezeichnung. Auf das hin
glaubt sich „Lieutenant Gust“ erschießen zu müssen, thut dies aber
nclusive
nicht, weil er am nächsten Morgen erfährt, dals jener Civilist —
außer
Porto.
dem und dem „Lieutenant Gustl“ niemand von der geschilderten Scene
Zahlbar
Kenntnis hat — in der Nacht — gestorben ist und das Geheimnis,
Voraus
dass er „Lientenant Gustl“ einen dummen Jungen genannt, mit ins
Grab genommen hat.
ist das
Dieser Vorfall zeigt, wie eifersüchtig bei uns die Ehre t
es den
anderer Stände gewahrt wird, nur die Ehre der Priestern
darf straflos in den Koth gezerrt werden. Hätte Schnitzler
statt des „Lieutenant Gustl“ etwa einen zehnmal ärgerenaltend die
„Pfaffen“ dargestellt, er wäre k. u. k. Reservearzt nach wie
Torgen¬
Zeitung“
vor. Kürzlich hat der Mahler und Reservelieutenant Lieben
iche Leben
wein eine historisch denkwürdige Kapelle durch einen schwarz¬
ttheilungen
roth=goldenen hl. Michael und durch einen Teufel mit böh¬
mischem Typus — die Photographie liegt uns vor — ver¬
unziert, daran fand man aber nichts, obwohl eine solche
Malerei sowohl vom religiösen als patriotischen Standpunkte
ein Scandal ist.

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Les journaux austro-hongrois font grand
bruit auteur d’une décision qui retire son
grade de médecin-major dans la röserve à M.
Arthur Schnitzler, auteur dramatique bien
COIfNe“
M. Schnitzler avait récemment déerit,
dans une nouvelle publiée par la Nouvelle
Presse fihre, l’état d’äme d’un officier qui,
dans une rixe avec un civil, a été désarmé.
Le cas est d’autant plus curieux que, de¬
puis quelque temps, les rixes entre civils et
officiers se multiplient.
15.—
Für
ineinsive
Un cas tout recent, ou un civil fut blessé
28 —

Porto.
par un officier, à Bautzen, a fait Tobjet d’une
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