I, Erzählende Schriften 5, Ein Abschied, Seite 1

der
ider
ich¬
spiel
und
ern
Im
sten
der
bie
er
ind
eff¬
wie
ohe
ert
zu
n8
##

es
hr
I1
elt
ter
1d
62
#
5. Ein Abschied
bos 1/4
20
Weresereng
fand, daß der m. derne Dichter weit lebenswahrer im Dialog und
wesentlich einfacher in der Handlung sei. Aber er bemerkte, daß Goethe
Geschmack seiner Zeit Rechnung zu tragen, denn von Nichtkönnen sei
durchaus nicht die Rede, das habe der Altmeister im Götz und Egmont
bewiesen. Ob Kirschen gut sind, schloß der Redner seine gedanken¬
reiche Studie, muß man Spatzen und Kinder fragen, ob Romane
gut, das Publikum ihrer Zeit. Nach diesem Vortrag las Friedrich
Spielhagen Gedichte von Hermine von Preuschen vor, die
allgemeinen Beifall fanden.
Den Schluß des Abends bildete eine kleine Skizze von Arthur
Schnitzler, Abschied“ die Herr Josef Jarno ausgezeichnet vor¬
trug. Eine sellsame, einfache Geschichte, in der lediglich der Seelen¬
zustand eines Mannes behandelt wird, dessen Geliebte — eine ver¬
lötlich durch schwere Erkrankung vom
41
beirathele Frau
Rendezvons abgehalten wird, ohne dem Geliebten Nachricht geben
zu können. Die Qualen des in peinigender Ungewißheit Schwebenden
ind mit allen Details minutiös ausgearbeitet und werden bis zum
Tod der jungen Fr###mit steigender Spannung geschildert. Das
aber ist vielleicht
Sch#iche der Skizze, denn man ist durch
#e großen Apparates auf einen starken Schlu߬
das Aufgebot eines
effekt vorbereitet, der dann sicht kommt.
Das sehr zahlreiche
ikum nahm auch diese Darbietung mit lebhaftem Beifall auf.
F In der Angelegenheit Schiller Thenter und Wallnerf 7
güten abgegangenen
Erben geht uns gegenüber der von den L#
Es wird
Erklärung eine Erwiederung von der anderen Partel z
gunge
die
darin noch einmal festzustellen versucht, daß die Be##
der Schiller=Theaterverein für die weitere Pach¬
Wallner=Theaters stellt, durchaus berechtigte und annehmr
Auf Einzelheiten wollen wir nicht weiter eingehen; es haubert sich
ja hier schließlich nut um interne geschäftliche Aktionen, bei der beide
Parteien ohne Zuhilfenahme der Presse Interesse wahrnehmen
mögen, so gut sie es eben verstehen.

22 Dle Figur Albrecht des Bären. Ueber die erste der zur
Ausschmückung der Siegesallee bestimmten Gruppen, deren Entwurf
der Kaiser am Mittwoch im Atelier des Bildhauers Walter Schott
besichtigt und genehmigt hat, berichtet die „Post": Die Gruppe be¬
steht aus einer mit zwei Büsten geschmückten Marmorbank, die halb¬
kreisförmig einen mit Mosaikpflaster versehenen Platz einschließt, in
dessen Mitte das Standbild Albrechts des Bären aufragt. Die
Marmorbank, hinter der eine hohe Taxushecke den wirksamen Hinter¬
grund für die ganze künstlerische Anlage abgeben soll, wird durch die



Postau
der S
von de
kauern!
später¬
erhebt
eite
seiner

tung
Weer
9
de Ehr.
interstl
K
G
ren
orgäng
eselbe
Eutend
Künstler
noch Ei
ausstelln
gruppe
925
der Unti
gestiftete
Notl##
Übel=O
ein parodi
u:
rung.
60
Konzert
virtuosin
9
der letzte pe#¬

Sven
Sonntag
Gehör brin
der in sein
wiederholen
mit grogen Mitteln verfolgt werden? In Englanv hai inan einst#, N
Ho
die Briefe des Junius bewundert. Vielleicht dünkt sich Herr Otto
lisch
Arendt so etwas wie einen neuen Junius, nur daß er um keinen
Feuilleton.
Nachdruck ist verbote
Berliner Brief.
Berlin im März! Märzveilchen in Hülle und Fülle: aus Gaze
auf den Hüten der Damen. Zuweilen ein warmer Tag, ein „hehres
Wetter“, wie die Wagnerianer unter den Konservatoriumsschülern
sagen, die im sommerlichen Havelock durch die Potsdamerstraße-streichen
und in raschem hochherzigem Entschluß den Winterüberzieher schon jetzt
versetzt haben. Mittags um halb Eins lacht die Sonne, der Himme
blaut selbstverständlich, die Lillis und Ellys aus der Thiergartenstraße
die vor ihren Müttern her spazieren gehen, empfinden die Un¬
annehmlichkeiten der Bleichsucht etwas weniger drückend, und die un¬
vereidigten Fondsmakler, welche sich zur Börse begeben, singen in
tiefster Brust: „Die linden Lüfte sind erwacht.“
Aber Abends, wenn sie von Kempinski kommen, regnet es Bind¬
faden, der Sturm droht ihnen die polirten Cylinder von den Köpfchen
zu wehen, und wenn sie dann durch die Fenster ihrer Droschke blicken,
murmeln sie melancholisch:
Wie traurig steigt die unvollkommne Scheibe
Des späten Monds mit feuchter Gluth beran
— oder was man sonst aus Goethe für dergleichen Situationen
vorräthig hat.
In diesen nahenden Frühling, der nicht nahen will, fallen die
Verhandlungen um den botanischen Garten. Auch er ist, so könnte
ich fortfahren, ein Stück Frühling im Häusermeere Berlins; es wärt
nicht einmal ganz falsch. Draußen, wo die Potsdamerstraße sich ihrem
Ende zuneigt und Schöneberg zu beginnen beginnt, das unerhörte
Millionärdorf mit seiner Masse von fünfstöckigen Häusern, liegt er
mitten in einem Riesencarré von neuen hohen Wohngebäuden, durch
eine röthliche Mauer eingefaßt; und auf allen vier Seiten blicken
von den Balkons und aus den Fenstern ungezählte Naturgenüßlinge,
Rentiers, Hauswirthe und Grundstückspekulanten auf diesen viereckigen
Fleck Erde, — der fünfzehn Millionen Mark kosten soll, wie jetztim
Abgeordnetenhause festgestellt worden ist. Der botanische Garten hat
aus
in seiner Mitte ein Palmenhaus, nicht ganz so schön wie das zu
sein
Frankfurt, doch recht ansehnlich, und zahlreiche andere Treibhäuser.
hal
Aber das Wesentlichste sind die Bänke draußen. Auf ihnen sitzen
mit verbotenen Romanen die Töchter der umliegenden Hausbesitzer,
ger
ger
auch unverstandene Mädchen aus dem sonstigen Potsdamerviertel
auch Wittwen, die im Sommer Nachmittags hierhergehen und ihre
Erfahrungen mit den verstorbenen Ehemännern bissig austauschen,
pla
auch schlechtrasirte Schauspieler, für deren phänomenale Begabung die
in
Thorheit der Bühnenleiter kein Auge und kein Engagement hatte
auch Kindergärtnerinnen mit frischgewaschenen Erziehungssubstraten,
54
im
und hie und da eine Kellnerin, die ihren freien Tag
bef
dazu benutzt, an einer Pinie den jüngsten Verehrer im Havelock zu
erwarten, um dann an seiner Seite „nach außerhalb“ zu fahren, nachl wo
Ohreidazs N·In 44.
v1
si
ul
M