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31. In Spiel der Sonnerluefte
unzar
scen die für den
von unge- begünsgung
Arund des mit heutg“ zedeutung sind. Trotz.“
rhöhung der und Gebührenbegünstigu
den Parteien gepflogenen Einvernehmens den Zuckerstster im vergangenen #### eine ganz be= endlich über eine Anderung des 6
Bundesrat erst für den 30. Dezember einberufen deutende Verbilligung des Zuckors eingetreten und zentralegesetzes, über welch
sprächsthema trostl##rum. Jeder sein eigener sein leicht entflammtes Herz an die
„Im Spiel der Sommerlüfte.“
Hamlet. Es fehlkor Bc zur Sünde und am herz. Frau des Professors verliert. Wäh
Schauspiel in drei Akten. Zum ersten Male aufgeführt
haften Mut zur Tugend. Sie zögern und zaudern starken Ausspracheszene dieker bei
im Deutschen Volkstheater, 21. Dezember.
alle grillparzerisch Tod und Schicksal heran, stehen draußen und Sohn Eduard st bei
Das jüngste Werk Artur Schnitzlers, das den
betroffen, bestürzt vor dem unwiderruflichen „Zu
der Schutzhütte — der Herr Gema
flatternden, beschwingten Titel führt „Im Spiel
spät!“ Doch gleitet diesmal alles Bedrohliche noch
geblich in Angelegenheit eines
der Sommerlüfte“, der einem Gedichtbande
glücklich an ihnen ab und sachte vorbei. Gottes Dionysos=Zug, für das Stadttheate
vorangestellt sein könnte, wurde Samstag zum über¬
Sonne lächelt ihnen wieder gnädiglich zu. Das ist
Aber den Künstlern ist doch nicht
haupt ersten Male dargestellt. Der Zettel verspricht
ein sehr österreichisches Stück von der Jahrhundert¬
Und während dieses Auftrittes ha
weder Schauspiel noch Komödie, enthält sich vor¬
wende. Nur kein Aufsehen. Standal ist vor allem
nant sein Außenschicksal, einen ge
sichtig jeder näheren verpflichtenden Artkennzeich¬
zu meiden als unvornehm und unstandesgemäß.
handel, der seinem geistlichen H#
nung. Nur von „drei Akten“ vermeldet er, und die
Das ist oder war die Welt, die österreichische Kultur¬
größten Besorgnisse einflößt. Man
sind denn auch schließlich da. Eine „Opera lyrique“
welt der Ebner und des Saar und, unendlich ver¬
eigentlich dramatischen Vorgäng
ohne Musik, oder mit einer bis zur Unhörbarkeit
feinert, noch durchgeistigter — Artur Schnitzlers!
Dichter mit weiser Kunstabsicht auße
zarten, hinsterbenden Musik der mitschwingenden
lichen theatralischen Gefüges verle
verklingenden Obertöne des Gefühls hebt doleissimo
der jungen Liebenden — das Schi#
Wir sind in Kirchau, einem niederösterreichischen
an. Andante sostenuto — Scherzo con variazioni —
Dorfe, und die Zeit ist ungefähr so um 1895 herum.
den Gatten — das Geschick des Leu
Menuetto in Moll. Ein unendlich zart empfundenes
Spätsommer. Der Herr Professor Vinzenz Friedlein,
verbleibt Drama genug, Seelendra
und gleicherweis zart=zärtlich durchgeformtes lyri¬
der berühmte Bildhauer mit dem feschen, kotetten schauspiel, Abrechnungskonflikt,
sches Poem entrollt sich, ein tragisch nachgedunkeltes
Künstlerkopf, hat eine edle, von ihm un= oder miß= wühlende Beichte hüben wie drübe
Idyll. Wolkenschatten gleiten drüber hinweg. Es.
verstandene Frau im schönsten, kritischen Alter, Fall= alte, wohlbekannte Schnitzler=Geste
gewittert wohl, aber es schlägt nicht ein. Spiel der
obst der ehelichen Misere, und einen halbwüchsigen Situationen leicht wieder. Sogar bi
schwerelosen, heimlichen Worte, der naturnahen, Sohn — ebenfalls in seinem gefährlichen Alter. Der meisterwerk „Liebelei“ greift der Di
liebreich gehegten. Das sich selbst schamhaft oder feig junge Herr ist in Griechisch durchgesaust und zur nicht, um sich selbst abzuschreiben,
Uneingestandene, kaum Geahnte, sogleich Verdrängte Nachprüfung bestimmt. Weit mehr jedoch als die
und abgeklärt, gewachsen und gewo
steht obenan. Die Sünde lockt und das Leben lacht, anspruchsvollen Zeitwörter auf mi interessiert den
neu zu fassen, frisch zu formen, i
doch gilt es, sich überwinden, sich bescheiden. Ver serotisch Erwachenden die fesche Nichte seiner Fräuffäße neuen, köstlichen. Wein zu
zicht ist die große Losung des Tages. Doch auch Ver=Mutter, die absolvierte, nach Innsbruck engagierte „Pfarrer von=Kirchfeld“=Kuttenprob
zicht kennt seine Neue, seine Selbstantlagen und Schauspielelevin Gusti Pflegner, die von ihm ihre zur Stelle und es sei den kommende#
nicht einzuschläfernden Vorwürse. Dieser Menschheit Rollen sich überhören läßt. Diese junge Dame ist ein
der nächsten Germanistengeneration
fehlt jeder Mut zu tragischer Schuld. Deshalb ist
echtes Schnitzler=Mädel, süß und herb zugleich. Sie
„Unterschiede" und „Ahnlichkeiten“
sie auch im landläusigen Sinn undramatisch. Das
spielt mit den Männern, hält einen jungen Arzt, gegeneinander auszuwiegen. Auch d
äußere, explosive Drama kommt hier nur ein einziges der sie umwirbt, kräftig zum besten und flirtet im
mit Wedetinds „Frühlingserwach
Mal, doch dafür mit vehementer Brisanz zum Vorbeigehen, Vorüberflattern, mit einem eleganten
gleichem Behufe recht sehr empfohlen
Durchbruch. Sonst aber schleppt ein jedes, Männlein Leutnant, und man ahnt, daß hier sich was Galantes uns derlei vorläufig noch lange ni
wie Weibchen, Verlangen nach Schuld, Lust zur sentwickeln muß. Im Herbst. In Innsbruck
Der nur zu danken für köstliche dichter
Sünde als selbstquälerisches, nie aufgearbeitetes Er= Herr Leutnant nom Regiment Braganzo
ist der Vollwert so rasch nicht auszuschöp
wägungsmaterial und psychoanalytisches, ewiges Ga= Bruder des sehr edlen Kaplans Ferdinand Holl. der wohl noch lange vorhalten wird. 1
IV
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31. In Spiel der Sonnerluefte
unzar
scen die für den
von unge- begünsgung
Arund des mit heutg“ zedeutung sind. Trotz.“
rhöhung der und Gebührenbegünstigu
den Parteien gepflogenen Einvernehmens den Zuckerstster im vergangenen #### eine ganz be= endlich über eine Anderung des 6
Bundesrat erst für den 30. Dezember einberufen deutende Verbilligung des Zuckors eingetreten und zentralegesetzes, über welch
sprächsthema trostl##rum. Jeder sein eigener sein leicht entflammtes Herz an die
„Im Spiel der Sommerlüfte.“
Hamlet. Es fehlkor Bc zur Sünde und am herz. Frau des Professors verliert. Wäh
Schauspiel in drei Akten. Zum ersten Male aufgeführt
haften Mut zur Tugend. Sie zögern und zaudern starken Ausspracheszene dieker bei
im Deutschen Volkstheater, 21. Dezember.
alle grillparzerisch Tod und Schicksal heran, stehen draußen und Sohn Eduard st bei
Das jüngste Werk Artur Schnitzlers, das den
betroffen, bestürzt vor dem unwiderruflichen „Zu
der Schutzhütte — der Herr Gema
flatternden, beschwingten Titel führt „Im Spiel
spät!“ Doch gleitet diesmal alles Bedrohliche noch
geblich in Angelegenheit eines
der Sommerlüfte“, der einem Gedichtbande
glücklich an ihnen ab und sachte vorbei. Gottes Dionysos=Zug, für das Stadttheate
vorangestellt sein könnte, wurde Samstag zum über¬
Sonne lächelt ihnen wieder gnädiglich zu. Das ist
Aber den Künstlern ist doch nicht
haupt ersten Male dargestellt. Der Zettel verspricht
ein sehr österreichisches Stück von der Jahrhundert¬
Und während dieses Auftrittes ha
weder Schauspiel noch Komödie, enthält sich vor¬
wende. Nur kein Aufsehen. Standal ist vor allem
nant sein Außenschicksal, einen ge
sichtig jeder näheren verpflichtenden Artkennzeich¬
zu meiden als unvornehm und unstandesgemäß.
handel, der seinem geistlichen H#
nung. Nur von „drei Akten“ vermeldet er, und die
Das ist oder war die Welt, die österreichische Kultur¬
größten Besorgnisse einflößt. Man
sind denn auch schließlich da. Eine „Opera lyrique“
welt der Ebner und des Saar und, unendlich ver¬
eigentlich dramatischen Vorgäng
ohne Musik, oder mit einer bis zur Unhörbarkeit
feinert, noch durchgeistigter — Artur Schnitzlers!
Dichter mit weiser Kunstabsicht auße
zarten, hinsterbenden Musik der mitschwingenden
lichen theatralischen Gefüges verle
verklingenden Obertöne des Gefühls hebt doleissimo
der jungen Liebenden — das Schi#
Wir sind in Kirchau, einem niederösterreichischen
an. Andante sostenuto — Scherzo con variazioni —
Dorfe, und die Zeit ist ungefähr so um 1895 herum.
den Gatten — das Geschick des Leu
Menuetto in Moll. Ein unendlich zart empfundenes
Spätsommer. Der Herr Professor Vinzenz Friedlein,
verbleibt Drama genug, Seelendra
und gleicherweis zart=zärtlich durchgeformtes lyri¬
der berühmte Bildhauer mit dem feschen, kotetten schauspiel, Abrechnungskonflikt,
sches Poem entrollt sich, ein tragisch nachgedunkeltes
Künstlerkopf, hat eine edle, von ihm un= oder miß= wühlende Beichte hüben wie drübe
Idyll. Wolkenschatten gleiten drüber hinweg. Es.
verstandene Frau im schönsten, kritischen Alter, Fall= alte, wohlbekannte Schnitzler=Geste
gewittert wohl, aber es schlägt nicht ein. Spiel der
obst der ehelichen Misere, und einen halbwüchsigen Situationen leicht wieder. Sogar bi
schwerelosen, heimlichen Worte, der naturnahen, Sohn — ebenfalls in seinem gefährlichen Alter. Der meisterwerk „Liebelei“ greift der Di
liebreich gehegten. Das sich selbst schamhaft oder feig junge Herr ist in Griechisch durchgesaust und zur nicht, um sich selbst abzuschreiben,
Uneingestandene, kaum Geahnte, sogleich Verdrängte Nachprüfung bestimmt. Weit mehr jedoch als die
und abgeklärt, gewachsen und gewo
steht obenan. Die Sünde lockt und das Leben lacht, anspruchsvollen Zeitwörter auf mi interessiert den
neu zu fassen, frisch zu formen, i
doch gilt es, sich überwinden, sich bescheiden. Ver serotisch Erwachenden die fesche Nichte seiner Fräuffäße neuen, köstlichen. Wein zu
zicht ist die große Losung des Tages. Doch auch Ver=Mutter, die absolvierte, nach Innsbruck engagierte „Pfarrer von=Kirchfeld“=Kuttenprob
zicht kennt seine Neue, seine Selbstantlagen und Schauspielelevin Gusti Pflegner, die von ihm ihre zur Stelle und es sei den kommende#
nicht einzuschläfernden Vorwürse. Dieser Menschheit Rollen sich überhören läßt. Diese junge Dame ist ein
der nächsten Germanistengeneration
fehlt jeder Mut zu tragischer Schuld. Deshalb ist
echtes Schnitzler=Mädel, süß und herb zugleich. Sie
„Unterschiede" und „Ahnlichkeiten“
sie auch im landläusigen Sinn undramatisch. Das
spielt mit den Männern, hält einen jungen Arzt, gegeneinander auszuwiegen. Auch d
äußere, explosive Drama kommt hier nur ein einziges der sie umwirbt, kräftig zum besten und flirtet im
mit Wedetinds „Frühlingserwach
Mal, doch dafür mit vehementer Brisanz zum Vorbeigehen, Vorüberflattern, mit einem eleganten
gleichem Behufe recht sehr empfohlen
Durchbruch. Sonst aber schleppt ein jedes, Männlein Leutnant, und man ahnt, daß hier sich was Galantes uns derlei vorläufig noch lange ni
wie Weibchen, Verlangen nach Schuld, Lust zur sentwickeln muß. Im Herbst. In Innsbruck
Der nur zu danken für köstliche dichter
Sünde als selbstquälerisches, nie aufgearbeitetes Er= Herr Leutnant nom Regiment Braganzo
ist der Vollwert so rasch nicht auszuschöp
wägungsmaterial und psychoanalytisches, ewiges Ga= Bruder des sehr edlen Kaplans Ferdinand Holl. der wohl noch lange vorhalten wird. 1
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