II, Theaterstücke 30, Der Gang zum Weiher. Dramatische Dichtung (Der weise Vater, Der Weiher), Seite 60

30. Der Gang zun Neihen
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nämlich den Verband der A..
Wie benanmgeneden wird, .
Gewerkschaftskongreß, ins Unterhaus ein¬
und daß bis dahin auch e
vom Vorsitz des Federal Farm Board Anfang
geladen. Wie es heißt, ist Macdonald über die Lage sehr
erfolgt sein wird. Dann w
März zurück, um seine Tätigkeit bei der Inter¬
beunruhigt und sein Entschluß, auf dem Verhandlungswege
die Arbeitsstreckun
national Harvester Co., bei der er früher Prä¬
eine Einigung zu versuchen, soll darauf zurückzuführen sein,
Aktion durch zuführ
ssident war, wieder aufzunehmen.
daß er Arbeiterunruhen befürchtet.
staatsmännischen Erfahrun
einem Bad gelüstet, den verschwiegenen Weg zum noch ver¬
man denkt etwa an Klosterneuburg bei Wien, muß aber nicht;
und sein gleichaltriger Juch
schwiegeneren Weiher andeutet, wo auch Leonilda in schwülen
daran denken — liefert dem tätigen Mann für diese ihm
Menschen aus einem and
Sommernächten zu baden liebt. Er tut es mit Bedacht, um
aufgezwungene Beschäftigung seiner Nicht=Beschäftigung den
hemmungslose neue Jugen
Leonilda, die er in Gefahr weiß, zu hindern, den alternden
stilvollen Hintergrund. Hier lebt er mit einer in Schonheit
aus dem Munde Konrads,
Sylvester zu heiraten; und er erreicht sein Ziel, denn zwei
alternden Schwester Anselma und einer überaus geliebten
und halb humoristisch -
Akte später ertränkt sich, vom Sterbebette seiner Geliebten
Tochter Leonilda und wartet die Ereignisse ab, die denn auch
und ihres Kindes kommend, die er beide um Leonilda ver¬
Vergiftet ist die W
stürmisch genug hereinbrechen. Ein schmucker Vetter
lassen wollte der abgewiesene und auch sonst unhaltbar ge¬
Man sollte sie ersch
Leonildas erscheint, mit einem Brief seines Vaters, des
wordene Dichter in eben demselben Weiher.
„Marschalls“ der dem Freiherrn nahelegt, sich zusammen
Gegen solche Feindsch
Diese letzten zwei Akte sind das eigentliche Drama. Die
mit seinem Sohne in die Residenz zu begeben; der Kaiser
Liebe ist es am Ende, die
beiden Handiungen, die politische und die private, die bisher
scheine, am Vorabend eines großen Krieges, seinen Rat zu
den Schlußversen zu der E
friedlich nebeneinander gelaufen sind, prallen jetzt kämpferisch
vermissen. Gleichzeitig kommt auch noch ein anderer Gast
Nicht Preis noch B
zusammen und steigern sich wechselseitig in einer höchst kunst¬
auf Mayenau an, der Dichter Sylvester Thorn, ein häufig
Geschent dem Würk
vollen Verflechtung. Der Kanzler geht zu Hofe, nicht um,
wiederkehrender Gast auch in Schnitzlers Werk, den wir auch
wie Konrad hofft und sein Vater, der Marschall, wünscht,
Und Leonilba darauf
in seiner neuesten Verwandlung als alten Bekannten grüßen.
den Krieg zu eröffnen, sondern, um ihn zu verhindern. Und
Sylvester Thorn war vor zehn Jahren in Anselma verliebt,
Und als Geschenk
in der gleichen Absicht konsigniert er, mit „unumschränkter
und ihretwegen scheint er wiederzukehren aber in Wahrheit
Machtvollkommenheit“ ernannt, den jungen Raufbold auf
Daß diese subtile mo
kehrt er zurück, um in ein Tagebuch Einsicht zu nehmen, das
dem Schloß bis zum Augenblick seiner Rückkehr. Es ent¬
Dichter aus stilistischen
er hier hinterlegt hat, und verliebt sich bei dieser Gelegenheit
des achtzehnten Jahrhunde
wickelt sich ein Kampf um den Frieden, in dessen Verlauf
in Leonilda, die ihn, jetzt neunzehnjährig, seit seinem da¬
liegt auf der Hand. Viellei
der Dichter des „Professor Bernhardi“ noch einmal zu
maligen Besuche liebt. Das entwickelt sich lustspielmäßig im
ausgabe und der Theater
brennenden Tagesfragen mutig Stellung nimmt, und der
gleichen Schritt neben der Haupt= und Staatsaktion, die
exakt wären. Trotzdem m
das eine zeitgemäße Element in dem scheinbar so zeitenfernen
ihren weise vorbereiteten Gang weitergeht. Der Freiherr
eben darum zeitgemäße P
Drama ausmacht. Das andere ist der Kampf mit der
wird in aller Form vom Kaiser berusen, durch Vermittlung
kleidung nicht missen; mach
Jugend, der neuen Jugend, mit der Schnitzler sich in diesem
desselben jungen Vetters Konrad, der auf dem Rückweg zur
von Zeitlosigkeit und Zeit
altjungen Stück zum erstenmal dramatisch auseinandersetzt.
Front im Vorbeireiten das ersehnte Handschreiben abgibt.
Komödie aus. Ihre schönst
Denn wenn der Kanzler, der, so liberal er denkt, in seinem
Daß es ersehnt ist, will der stolze Mann freilich nicht zu¬
von gestern, heute und mo
eigenen Hause ein streng monarchisches, ja autokratisches
geben, leistet ihn aber dennoch Folge, zumal der Monarch
Kraft, Ende Fünfzig etn
Regiment führt, denkt, daß die beiden jungen Leute ein
seinen Wunsch offenbar in eine besonders anziehende Form
es dennoch, ist enttäuscht
Paar werden müssen, weil sie ein Paar geworden sind,
gebracht hat. „Wär's ein Besehl, man dürfte sich ihm
mut, die sein Tun über
so hat er diese Rechnung von gestern ohne den Wirt
weigern“ sagt der neuernannte Kanzler; es ist also offen¬
männlichen Ueberzeugung,
von heute gemacht. Sowohl der junge Mann wie
bar eine Bitte. Ihr Rechnung tragend, verläßt er noch in
ungestalte Welt bewegt. 2
insbesondere Leonilda, das junge Mädchen von heute,
selbiger Nacht Schloß Mayenau, und da er sechsunddreißig
kriegsschlagwort Aktivisn
lehnen diese Verpflichtung schlankweg ab; sie wollen sich
Stunden später zurückkommt, ist Leonilda „vor Gott“
Figur die aktivistischeste,
auch nach der Entscheidung ihres Blutes noch immer frei
Konrads Frau geworden, obwohl sie noch zwölf Stunden
ist in ihrer Besonnenheit v#
entscheiden, und sie werden es. „Der Krieg ist da — und
früher die Braut Sylvesters hätte werden wollen. Allerdings
anders schaut die Welt“ sieht der Freiherr ein; denn auch Jugend in dem Stück. D
hat der Freiherr Gott ein wenig ins Handwerk gepfuscht,
indem er dem jungen Offizier, den es nächtlicherweile nach den Krieg hat er, mit allen diplomatischen Künsten und aller haltenheit sehr österreichisch