II, Theaterstücke 29, Komödie der Verführung. In drei Akten (Der Verführer), Seite 103

Kom
29. Inbedje der Verfuehrung box 33/6
Dr. Max Goldschmiet
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Dr. Max Goldschmiet
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Frankfurter Zeitung
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5. Nov 1924
Berliner Dokal-Anteiger
Im Stadttheater zu Wiesbaden fand Schnitz¬
lers „Komödie der Verführung" bei der reichs¬
19 Nov 1025
deutschen Uraufführung sehr freundliche Aufnahme. Der starke
Beifall erstickte rasch eine schüchterne Opposition. Das ausver¬
aufte Haus ließ sich durch den seingeschlissenen Dialog und be¬
onders durch die liebesschwüle Stimmung des glänzend gespielten
Araufführungen im Reich.
Wohltätigkeitsfestes im ersten Akt sowie durch manche süße „Liebe¬
Drahtberichte unserer Korrespondenten.
ei“=Szene über Schwachen und Langen im Stück hinwegtäuschen.
e. Wiesbaden. Arthur Schnitzlers
Die Darstellung wurde unter Dr. Buxbaums verständnis¬
„Komödie der Verführung“ fund im au
voller Führung dem Dichter renlos gerecht, be onders zu loben
verkauften Wiesbadener Staatstheater bei der
sind fer ihr stark bewegtes Spiel die Damen Hummel und No¬
M.
reichsdeutschen Uraufführung einen großen Erfolg.
Die vorzügliche Aufführung, um die sich unter Dr.
—sad.
Buxbaums Regie die Damen Hummel, Kabisch und
Nowak und die Herren Sellnick, Langhoff und An¬
driano verdient machten, brachten die Vorzüge dieses
Werkes, die bewundernswerte Kultur det
Dr. Max Goldschmidt
Sprache, den seingeschlifsenen Dialog, die unver¬
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gleichliche Schilderungskunst der modernen Gesell¬
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hafts=Psycholoaie zu lebendiger Wirkung.
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Frankfurter Seitung
Dr. Max Goldschmidt
ov. 1924
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= [Chronik der Künste.] Berlin: Wilhelm Furt¬
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wängler wird mit dem Philharmonischen Orchester
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Ende April wieder eine größere Konzertreise unternehmen, die
Ausschnitt aus:
über Dänemark und Norddeutschland nach Prag, Wien, Budapest,
der Schweiz, Süddeutschland und dem Rheinland führt.
Hamburger Fremdenbia¬
Wiesbaden: „Der Ring“ nennt sich eine unter Führung
der altangesehenen Buchhandlung Heinrich Staadt ins Leben
ose Vereinigung der Freunde des Kul¬
1 2. Dez. 1929
gerufene „
turtheaters“ deren Vortragsveranstaltungen im engen An¬
schluß an den Spielplan des hiesigen Staatstheaters tiefer in
allgemeine und ästhetische Probleme des modernen Theaters ein¬
dringen und das Verständnis für das Werk der Schaffenden in
Theater, Kunst und Wissenschaft.
Oper und Schauspiel vertiefen helfen sollen. Der erste
Abend war anläßlich der für den 21. angesetzten ersten reichsdeur¬
schen Aufführung von Arthur Schnitzlers Komödie der
Wiesbadener Theaterbrief.
Verführung“ dem geistvollen Wiener Schuftsteller gewidmet,
Das Wiesbadener Staatstheater
von dem, nach feinsinnigen einleitenden Worten von Dr. Hans
brachte in den letzten Wochen außer Neuein¬
Buxbaum durch Thila Hummel und Bernhard Herr¬
studierungen klassischer Werke („Nathan der
mann interessante Proben zu fesselndem Vortrage kamen, die
Weise“, „Torquato Tasso“, „Macbeth“)
von der wohl mehr als hundertköpfigen neub gründeten Gemeinde
Schnitzlers neues Werk „Komödie der
mit starkem Beifall ausgenommen wurden. Auch eine Reihe gleiche
Verführung Ein geistreiches Werk, sprü¬
Ziele verfolgender Sonntagsnachmittage ist vorgesehen,
hend von Schnitzlerscher Dialogkunst (die man als
E
von denen sich der erste mit Tolstoi beschäftigen soll.
„Verführung der Worte“ bezeichnen könnte),
Von den Gedichten, die im Feuilleton der „Frankfurter Zei¬
fesselnd durch feine Resignalion, etwas be¬
tung“ (Nr. 821) zum Abdruck kamen, stammt das zweite von Fried¬
fremdend durch die Kühnheit der Handlung, inter¬
rich Schnack und nicht von Max Barthel wie es versehentlich
essierend durch die Konzeption der weiblichen
bezeichnet war. Das Gedicht hat bei Schnack den Titel Tödliche
Hauptfiguren. Drei Frauen: — eine „grande
Rückkehr“, und steht in der Gedichtsammlung Vogel Zeit¬
amoureuse“ ein „garconne“, ein „süßes Mädel“
#rbei“, erschienen im Verlag Jakob Hegner, Hellerau.
P#er Art, — gestalten ihr Schicksal, wie es ihr
%emperament erheischt; ein neuer Don Juan¬
(Typus, ein männliches Gegenstück des „füßen
Mädels“, ist dieser Drei zufälliger Verführer,
Trefflich gespielt, errang dieses zwar nicht starke,
aber zu den höchst wirksamen Produkten Schnitz¬
lerscher Gestaltungskraft gehörende Werk einen
Dr. Max Goldschmiet
größeren Erfolg als ihm am Wiener Burg¬
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theater beschieden war.
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BERLIN N 4
Hans Rehsisch erzielte mit seiner drei¬
aktigen Komödie „Wer weint um Jucke¬
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nack:“ einen freundlichen Erfolg, den er mit
Vossische Zeitung, Berlin
Hilfe eines kräftigen Rotstifts hätte stark ver¬
tiefen können, zumal der Vorwurf seines Werkes:
man lebe auf Erden so, daß der Tod eine Lücke
14 Nov. 1924
läßt
von ethischem Interesse ist. Unter den
vielen Rezitatoren dieses Winters siel im Kur¬
Schnitzlers „Komödie der Verführung“ in Wiesbaden.
haus die junge anmutige Charlotte Christann
vom Staatsthater in Hannover auf, die mit
Aus Wre#oaden wird uns berichtet: Schnitzlers neuestes
überraschender Gedächtnisschulung und starkem
Bühnenwerk, die „Komödie der Verführung“ wurde im
Temperament durch ein schweres Programm:
hiesigen Staatstheater bei der reichsdeutschen Erstaufführung sehr
„Vom ringenden und suchenden Menschen“ das
beifällig aufgenommen. Das Publikum ließ sich durch ie geschiat
verwobenen Gesellschaftsszenen mit ihrer schwülen Stimmung,
Publikum zum Nachdenken zwang und mit sich
durch den lebhaften Dialog mit der Kette von Aperaus, nicht zuletzt
riß.
E. R.
durch die Seltsamkeit des j#eilich wenig glücklich gelösten Proviems
bestechen. Regie und bewegtes Spiel haben wesentlich zum Erfolge,
M.-W.—
beigetragen.