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27. Einkund Friederbusen
eitung: Tagespost
ldresse: Graz EDEZ 1917
datum:
M
nalistischen Beruse sich du
gegengesetzter Richtung: in die äußerlich demokratische,
menschliche Persönlichkeit,
tatsächsich aber mit dem jeweils herrschenden System
Wiener Theaterbrief.
denen der Publizist dient ob
paktierende „Gegenwart“ und in die sich vom sport¬
Von Dr. Max Pirker.
daktionen wie in dieser Kon
lichen Leibblättchen fendaler Kreise zum führenden
aber es gibt auch keinen Ge
Blatt der konservativen Partei entwickelnden „Elegante
D beiden repräsentatiden Dramatigg Österreichs
es ist das uralte Vorrecht
Welt“. Zwischen diesen Gegensätzen pendelt ein aus
haben in der letzten Zeit das Wort auf den vornehmsten
lehrers, sich den Stoff, de
den untersten Schichten der Leopoldstadt emporsteigender
Bühnen Wiens gehabt: der aus dem Alpenländischen
Willkür und Wirkung zur
Reporter mit der naiven Hemmungslosigkeit des durch
Volk hervorgegangene Karl Schönherr im Burg¬
neben genug der dem Tage
keinerlei Tradition belasteten menschlichen Raubtieres
theater und der Dichter der Großstadt, Artur Schnitzler,
neten Figuren: so die Re#
in grotesker Weise hin und her, indem er als Flieder¬
im Deutschen Volkstheater. Es ist lange her, seit
beftissene „Externe“, dem
busch demokratische, als Fink konservative Gegenartikel
Schnitzler mit Hofmannsthal, Bahr, Beer=Hofmann
schreibt und endlich durch den Gang der Ereignisse dazu
und Reklamenotizen aus all
und ein paar seither aus der Literatur verschwundenen
der von Willi Thaller
gebracht wird, als sein eigener Duellgegner auf dem
Mitläusern das „junge Wien“ vertrat: von den einstigen
klassierie Adelige, der unte
Kampfplatz zu erscheinen, wo dann die Lösung des
Mitstreitern haben die meisten ziemlich Feit angesetzt,
namen Styx seine einstigen
etwas umständlich geschürzten Knotens erfolgt. Dieser
schreiben Operntexte oder sind katholisch geworden.
tierende Artikel schreibt.
saubere Herr Hink=Fliederbusch ist aber nicht etwa
Schnitzler aber hat sich, würdig alternd und etwas
Die Einzelfiguren beh
unmöglich gemacht, sondern ist ein wertvolles Objekt
verblassend, doch im Strom dier atemloser werdenden.
der wackeren Chefredakteure geworden, das wie bei
Drama, dessen erfolgreiche
vom Impressionismus zum Expressionismus vorwärts
einer Anktion zu höchsten Preisen emporgesteigert wird,
theater wir bereits gemelde
hastenden literarischen Entwicklung behauptet: das
so daß uns um seine weitere Laufbahn nicht bange
laden der kinderlos alternde
„weite Land“ der Seele ist seine unbestrittene Do¬
###e Tiroler Dorfgemeindel
zu sein braucht. Er interessiert uns auch nicht weiter;
mäne, freilich oft — wie jüngst im „Doktor Gräsker“.
Teil mit grausam=naiver
wichtig ist nur, was der Dichter aus der Fülle seiner
— eingeengt durch die über einen gewissen Probiem¬
Weltkantnis an allgemeinen Betrachtungen in das
Mitmeschen, einen Stein
kreis nicht hinausreichende Blickwweite. Im Drama aber
rende und endlich still aus
Stück einstreut. Es ist im Grunde die Komödie all¬
zeigt er immer erfreuliche Ansätze zur sozialen und
Der Kampf der alten und
gemeiner Überzeugungslosigkeit, zu der sich das alte
politischen Komödie: im „Professor Bernhardl“ und
baren und der ungesegnesen
Schlagwort aus Freytags „Journalisten“: Ich schreibe
jetzt in seiner Journalistenkomödie „Fink und Flieder¬
als er, mit ganz inneren
rechts und schreibe links, analog der Industriulisierung
Lusch“, die in Deutschen Volkstheater wohl Num
von selbst, ohne jeden Haß
und Kapitalisierung des Zeitungswesens welterentwickelt
mehr als einen Achtungserfolg errang. Die Schuld
ergibt. Es ist kein Schuld
hat. Die Szene, in der der weltkundige feudale Politiker
daran trägt neben der politischen Uninteressiertheit des
es ist das alte Schicksalsn
Graf Niederhof dem sauberen Herrn Fink die Relatiyität
nur für den „Blausuchs“ und den „Onkel Bernhard“.
Amtes waltet. Das rückt
aller Ansichten und seine absokute Gleichgültigkeit gegen¬
wahrhaft begeisterten Wiener Publikums auch der
früheren Dramien des große
über allen politischen Theorien auseinandersetzt, gehört
Tichter, der seine glänzende kulturpolitische Satire
„Erde“ und lenkt über das
zu den glänzendsten der moderneren komischen Dichtung.
skrupellos in ein nicht einmal neues und allzu breit
in Not“ zu einer neuen,
Schnitzler verteilt die Schatten gleichmäßig auf beide
getretenes Schwankmotiv einbettete und so sich selbst
Parmien: er vergißt nur auf das Licht, auf die in Schönherrs Schaffen, der
um die Wirkung brachte. Wir blicken in das wenig
erfreuliche Innenseben zweier Tageszeitungen von ent= jedem menschlichen, also auch und gerade im jour= Werke zu verdanken hoffen.
27. Einkund Friederbusen
eitung: Tagespost
ldresse: Graz EDEZ 1917
datum:
M
nalistischen Beruse sich du
gegengesetzter Richtung: in die äußerlich demokratische,
menschliche Persönlichkeit,
tatsächsich aber mit dem jeweils herrschenden System
Wiener Theaterbrief.
denen der Publizist dient ob
paktierende „Gegenwart“ und in die sich vom sport¬
Von Dr. Max Pirker.
daktionen wie in dieser Kon
lichen Leibblättchen fendaler Kreise zum führenden
aber es gibt auch keinen Ge
Blatt der konservativen Partei entwickelnden „Elegante
D beiden repräsentatiden Dramatigg Österreichs
es ist das uralte Vorrecht
Welt“. Zwischen diesen Gegensätzen pendelt ein aus
haben in der letzten Zeit das Wort auf den vornehmsten
lehrers, sich den Stoff, de
den untersten Schichten der Leopoldstadt emporsteigender
Bühnen Wiens gehabt: der aus dem Alpenländischen
Willkür und Wirkung zur
Reporter mit der naiven Hemmungslosigkeit des durch
Volk hervorgegangene Karl Schönherr im Burg¬
neben genug der dem Tage
keinerlei Tradition belasteten menschlichen Raubtieres
theater und der Dichter der Großstadt, Artur Schnitzler,
neten Figuren: so die Re#
in grotesker Weise hin und her, indem er als Flieder¬
im Deutschen Volkstheater. Es ist lange her, seit
beftissene „Externe“, dem
busch demokratische, als Fink konservative Gegenartikel
Schnitzler mit Hofmannsthal, Bahr, Beer=Hofmann
schreibt und endlich durch den Gang der Ereignisse dazu
und Reklamenotizen aus all
und ein paar seither aus der Literatur verschwundenen
der von Willi Thaller
gebracht wird, als sein eigener Duellgegner auf dem
Mitläusern das „junge Wien“ vertrat: von den einstigen
klassierie Adelige, der unte
Kampfplatz zu erscheinen, wo dann die Lösung des
Mitstreitern haben die meisten ziemlich Feit angesetzt,
namen Styx seine einstigen
etwas umständlich geschürzten Knotens erfolgt. Dieser
schreiben Operntexte oder sind katholisch geworden.
tierende Artikel schreibt.
saubere Herr Hink=Fliederbusch ist aber nicht etwa
Schnitzler aber hat sich, würdig alternd und etwas
Die Einzelfiguren beh
unmöglich gemacht, sondern ist ein wertvolles Objekt
verblassend, doch im Strom dier atemloser werdenden.
der wackeren Chefredakteure geworden, das wie bei
Drama, dessen erfolgreiche
vom Impressionismus zum Expressionismus vorwärts
einer Anktion zu höchsten Preisen emporgesteigert wird,
theater wir bereits gemelde
hastenden literarischen Entwicklung behauptet: das
so daß uns um seine weitere Laufbahn nicht bange
laden der kinderlos alternde
„weite Land“ der Seele ist seine unbestrittene Do¬
###e Tiroler Dorfgemeindel
zu sein braucht. Er interessiert uns auch nicht weiter;
mäne, freilich oft — wie jüngst im „Doktor Gräsker“.
Teil mit grausam=naiver
wichtig ist nur, was der Dichter aus der Fülle seiner
— eingeengt durch die über einen gewissen Probiem¬
Weltkantnis an allgemeinen Betrachtungen in das
Mitmeschen, einen Stein
kreis nicht hinausreichende Blickwweite. Im Drama aber
rende und endlich still aus
Stück einstreut. Es ist im Grunde die Komödie all¬
zeigt er immer erfreuliche Ansätze zur sozialen und
Der Kampf der alten und
gemeiner Überzeugungslosigkeit, zu der sich das alte
politischen Komödie: im „Professor Bernhardl“ und
baren und der ungesegnesen
Schlagwort aus Freytags „Journalisten“: Ich schreibe
jetzt in seiner Journalistenkomödie „Fink und Flieder¬
als er, mit ganz inneren
rechts und schreibe links, analog der Industriulisierung
Lusch“, die in Deutschen Volkstheater wohl Num
von selbst, ohne jeden Haß
und Kapitalisierung des Zeitungswesens welterentwickelt
mehr als einen Achtungserfolg errang. Die Schuld
ergibt. Es ist kein Schuld
hat. Die Szene, in der der weltkundige feudale Politiker
daran trägt neben der politischen Uninteressiertheit des
es ist das alte Schicksalsn
Graf Niederhof dem sauberen Herrn Fink die Relatiyität
nur für den „Blausuchs“ und den „Onkel Bernhard“.
Amtes waltet. Das rückt
aller Ansichten und seine absokute Gleichgültigkeit gegen¬
wahrhaft begeisterten Wiener Publikums auch der
früheren Dramien des große
über allen politischen Theorien auseinandersetzt, gehört
Tichter, der seine glänzende kulturpolitische Satire
„Erde“ und lenkt über das
zu den glänzendsten der moderneren komischen Dichtung.
skrupellos in ein nicht einmal neues und allzu breit
in Not“ zu einer neuen,
Schnitzler verteilt die Schatten gleichmäßig auf beide
getretenes Schwankmotiv einbettete und so sich selbst
Parmien: er vergißt nur auf das Licht, auf die in Schönherrs Schaffen, der
um die Wirkung brachte. Wir blicken in das wenig
erfreuliche Innenseben zweier Tageszeitungen von ent= jedem menschlichen, also auch und gerade im jour= Werke zu verdanken hoffen.