II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 115

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27. Finknd Fliederbusch
Mklofft.
liefert werden muß. Die Enschränkung, die den auch in diesem Jahre der Austausch von Neujahrs=state vo¬
Landwirten mit diesen Festsetzungen auferlegt wer¬
glückwunschkarten zwischen der Heimat und dem rak „Li¬
Feldheer unterbleiben müssen.
den mußte, ist hart und drückend. Aber sie war un¬
Esch, so
vermeidlich, umeden ohnedies schon auf das unbedingt
= Feldpostpaketsperre. In der Zeit vom 9. bis Herr R

erforzerliche Maß zurückgesetzten Anforderungen des zum 25. Dezember dieses Jahres findet keine An=sowie 5
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RETETER



redakteure in Figur und Maske waren die Herrenj tik hatt
[Schwartze und Großmann, flott und liebens= die Dar
Kunft und Wisseschaft
würdig spielte auch Herr Brückner den gräflichen regte s#
S
te
Zeitungsbesitzer. Von den zahlreichen übrigen „Zei= dem D#
Neues Theater.
tungsleuten“ seien noch die Herren Lobe, Kner, Grü= nismus
Zum ersten Male: „Fink und Fliederbusch“.
ning, Reimann, Klöpfer lobend erwähnt. Die ein¬
Mensch
Komödie in drei Akten von Arthur Schnitzler.
zige weibliche Rolle — eine Evisodenfigur — lag bei gehen
Wer Gustav Freytag's Lustspiel „Die Jour¬
Frl. Sangora in den besten Händen. Die zahl¬
Der E
nalisten“ gesehen hat, das trotz seines Alters und
reichen Zuhörer konnten sich für die Komödie nicht
letzten
verblaßtem Zeitkolort immer noch auregend und
erwärmen, spendeten aber der trefflichen Dar¬
dem sa
unterhaltend wirkt, der wird enttäuscht sein über das,
stellung dankbare Anerkennung.
ung of
Igs.
was der sonst so geistvolle Wiener Autor Schnitzler
in den
in seiner neuen Journal sten=Komödie „Fink und
* Das erpressionistische Drama behandelte Sonn¬
zählt,
Fliederbusch“ bietet. Hier wie dort spielt ein
tag vormittag im Schanspielhaus ein von Herrn
Weise
*Schmock“ der nach rechts und links schre bt, eine
Julius Bab, Köngsberg i. Pr. gehaltener Vortrag.
verstrie
Hauptrolle, aber während er bei Freytag in gebüh¬
Redner begann seine Ausführungen mit der Erklä¬
die wis
render Weise abgefertigt wird, macht Schniuler aus
rung des Begrisfes Impressionismus im Gegenlatz
und un
ihm einen salnrisch gezeichneten „Helden“,um dessen
zum Expressionismus. Beide Ausdrücke sind aus
gerate
Besitz sich die Chefredakteure der beiden Blätter mit
der bildenden Kunst genommen. Max Liebermann
Sterik
Gehaltsüberbietungen reißen, für den sich sogar eine
ist der Hauptvertreter des Impressionismus in der
kind
leibhaftige Fürstin interessiert und den schließlch en
Malerei. Die Entwicklung und Entstehung des Im¬
sonde
fendaler Abgeordneter für seine nenzugründende Zei¬
pressionismus bedeutete eine Revolution. Die Kon¬
verrik
tung kapert. „Fink und Fliederlusch“ — zwei Na¬
struktion des Bildes wurde auseinandergerissen,
regt s#
men in einer Person — so heißt das Kerlchen, ist der
denn der Impressionist wollte malen, was er sah.
Mense¬
„Schmock“ der bei der Tageszeitung „Die Gegen¬
Seine Bilder legten Wert auf die Verquickung mit
wart“ als „Fliederbusch“ gegen die Artikel des Jour¬
Diest
Luft und Licht. So wurde der Impressionismus
nalisten „Fink“ bei der Pochenschrift „Die elegante
„Die
das Produkt einer inneren Stimmung, der Mensch
Welt“ loszieht, und als er schließlich gezwungen
aufgen
war in ein neues, abhängiges Verhältnis zur Natur
wird, seinen Gegner wegen Beleidigung vor die
der ##
gekommen, alle Impressionisten fühlten, daß sie von
das 1#
Pistole zu stellen, für seine zweifache Ueberzeugung Milien abhängig waren. Dieser impressionistischen
sogar sterben will. Und die Szene, als „Fink und Richtung in der Malerei entsprach auf dem Gebiet
Fliederbusch“, von einem „Kollegen“ bereits ent¬
unte 1
der Literatur der Naturalismus. Es war auch hier
larpt, als Forderer und Gesorderter in einer Per¬
psucht
das Zurückgreifen auf das quellende Leben der
son zum Duell erscheint, ist eigentlich die beste des
ihr 1
Natur. Seine Dichter wollten die Stimmung aus¬
Stückes. Diese gelungene Schwankidee reicht aber
ins
drücken, die sie in ihrem Schaffen vollkommen von
bei weitem nicht aus um eine dreiaktige Komödie
Spri¬
der Natur abhängig machte. Das Drama hatte
stoffinhaltlich zu füllen, zumal fast alle übrigen
als 2
natürlich im Naturalismus einen schweren Stand.
handeinden journalistischen Persönlichkeiten verzeich¬
scherz
da er ja die schaffende Kraft des Menschen leugnet,
net sind und der Dichter, was man bei Schnitzler
stellte
der eben auch nur ein Produkt der Natur und so
eigentlich nicht erwarten sollte, in der Charakterdar=in seinem Wollen Fühlen, Denken und Schaffen von
einzg
stellung gründlich daneben gehauen hat. Denn selbst sihr abhängig sei. Eine glückliche Wendung im
Meis.
in Oesterreich dürften sich solche Journalisten nicht Naturalismus hat nun Gerhart Hauptmann gefun¬
Mer¬
finden. Tazu kommt noch, daß der Autor sich injden, der sein Streben auf das Drama richtete und
einch
ermüdenden Dialogen und erklügelten Seutenzen
weit
so auf Grund des Naturalismus ein solches schuf.
ergeht, sodaß man froh aufatmet, wenn der Vorhang
Auss
das naturgemäß nur passiv sein kann. Bei Gerhart
nach den ersten Aktschlüssen fällt.
Hauptmann ist der Mensch groß durch sein Leiden.
und
Herr Direktor Arthur Hellmer als Spiel¬
Die Neuromantik ist der Wiener Stil des Naturalis¬
um
leiter hatte sich um die Aufführung viel Mühe ge¬
mus; sie gab im wesentlichen dasselbe wie der der
besste
geben, aber die Wirkung, die das Stück haben sollte,
Verliner Richtung entsprungene Naturalismus.
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blieb aus. Herr Graetz in der Titelrolle verstand
Hugo von Hoffmannsthal ist hier der Hauptvertre¬
nisg
in weißer Mäßigung zu dämpfen,, sodaß sein „Held“
ter. Es war Lyrik, die er gab. Sein Mensch wurde scho
zu einer köstlichen Figur wurde, dagegen faßte Herr aufgelsst, die Menschheit ist bei ihm nichts als ein reie
Kuckhoff als Mitarbeiter „Kajetan“ seine Rolle Taubenschlag.
Es sehlt jede Iuversicht zur Dar= natt
doch gar zu temperamentvoll auf. Zwei gute Cbef= stellung eines lebendigen Menschen. Die Neuroman= aus
T. Vr #
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