II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 152

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27. Einkund Fliederbusch
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indische Verbände nach Ltafrig entsandt wolden.
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Ungefähr Anfang Juni ds. Is. setzte eine ungeheure, gegne¬
Infolge ihrer Ueberlegenheit und durch weitere Umfassung ge¬1
wendet sich
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spielt nur eine Episode. Um die Niederträchtigkeit seines jugendlichen
Fink und Fliederbusch.
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Helden uns vorzuführen, die nur ein perverser Geschmack komisch
verk
Komödie in drei Alten von Arthur Schnitzler.
firden kann braucht der Verfasser lähmend viele Zeit. Der ganze
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Zumersten Male im K Residenztheater.
erste Akt also ein Drittel des Stückes, geht auf, um uns das Milien
einer Redaktion zu zeigen. Nun haben zwar Stücke, die uns in den
„Fink und Fliederbusch“ ist der sehr poetische Titel für eine sehr
inneren Betricb eines Theaters blicken lassen, erfahrungsmäßig beim
prosaische, ja schlechte Sache. Seitdem Gustao Freytag seine „Jour¬
Publikum ziemlich viel Glück. Das Innere einer Rodaktion äber ist
nalisten“ geschrieben, ist es ziemlich lange her, und wiederholt schon
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von vornherein für jeden Dritten viel langweiliger urd uninter¬
der Wunsch nach einem neueren, moderneren Journalistenstück aus¬
essanter, als uns der Verfasser glauben machen will; denn es besteht
gesprochen worden, denn seithee hat sich der deutsche Journalismus
meist aus stiller Arbeit, die so garnichts theatralisch Wirksames an
in einer Weise ausgestaltet, wie man es zu Zeiten Gustav Freytags
nicht viel
sich hat, während sie nach Schnitzler aus fortwährenden Explosionen
nicht erwarten k#mte. Wenn aber Arthur Schnitzler mit seinem.
bestünde. Dazu kommt noch, daß man das Doppelspiel dieser iungen,
Stücke recht hat, dann müßte die deutsche und insbesondere die öster¬
übelriechenden Journalistenblüte bald durchschaut, da Fink=Flieder¬
reichische Presse — denn das Stück spielt in Oesterreich — in Scham
busch ja fortwährend davon spricht und sich in seiner Genialität selbst
ihr Haupt verhüllen, denn in der ganzen Schnitzlerschen Komidie
bespiegelt. Gewiß iagt Schnitzler mauch treffendes die Schattenseiten
tritt auch nicht ein anstärdiger Jourualist auf. Die Hardlung ist
des politischen, künstlerischen und journalistischen Lebens satirisch be¬
an dieser Stelle bereits erzählt werden, als der Wiener Referent der
leuchtendes Wort, aber das reicht doch nicht aus, um ein fast drei¬
sinn die
Bayer. Staatszeitung“ über die Uraufführung am Wiener Deutschen
stündiges Stück anziehend zu machen, das noch dazu im ersten Teile
einzelne
Volistheater im vorigen Monat berichtete. Fink und Fliederbusch
des letzten Aktes alles mögliche zur Hinausziehung der Lösung tut.
sind zwei Psendouhme eines jungen Journalisten, der unter dem
Es ist schon garnicht zu begreifen, wie man gerede jetzt ein solches
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einen Namen in einer Zeitung das bekämpft, was er selbst unter
Stück schreiben kann, denn ich irre mich wohl nicht, wenn ich an¬
ist an
dem anderen Namen in einer Wochenschrift geschrieben hat. Nach
nehme, daß Schnitzlers Komödie in dieser Kriegszeit entstanden ist,
wiss
bürgerlichen wie auch nach allen ehrenhaften journalistischen An¬
Schnitzler gehört ja zu jenen wenigen heutigen Theaterschriftstellern,
schauungen ist dieser Narlamentsberichterstatter Fliederbusch also ein
die, wenn sie ein Stück fertig haben, nicht lange auf die Aufführung
ihr
schlechter Kerl. Der Eindruck wind nur dadurch gemildert, daß seine
zu warten brauchen. So viel ich sehen kann, hat „Fink und Flieder¬
sitze
Ehrlosigkeit und besonders sein Raffinement bei seiner Jugend und
busch“ sowohl in Wien wie vorgestern in Berlin neben einigem
bei seinem Anfängertum reichlich unwahrscheinlich sind. Der an¬
Veifail auch vielen Widerspruch erfahren. Auch der Beifall der
gebliche Witz des Stückes besteht nun darin. daß Fink gezuungen
Münchener Aufführung schien mehr der Darstellung als dem Stücke
führ
wird, sich mit seinem Gegner Fliederbusch zu schlagen. Zum Schlusse
selbst zu geiten, wenn auch einzelne gute Einfälle des Verjassers
The
stellt sich bei dem unter schweren Behingungen vereinbarten Duell
gern belacht wurden.
natürlich beraus, daß Fink und Flicherbusch ein und dieselbe Person
Unter der Regie des Herrn Steinrück, der — fast ein Kurio¬
un
sind. Anfanas über solche kaum dagewesene Frechheit starr, fangen
sum für sich — diesmal nicht einmal selbst mitsvielte, war nahezu
auth
die Chefredakteure der beiden feindlichen Blätter sofort auf dem
das ganze Herrenpersonal beschäftigt. Die verschiedenen Redakteure
ziem
Duellplatze noch an, sich gegenseitig zu überbieten, um diesen ge¬
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und Mitarbeiter der demokratischen Tageszeitung „Die Gegenwartt“
müss
rissenen Jungen je für ihr Blatt zu gewinnen. Sie gehen eber
unter ihrem Chef Herrn Höfer hießen Stettner. Jacobi,
sonen
beide leer aus, denn Fink=Fliederbusch verkauft sich einem Dritten,
Nadler, Basil, dessen kleine Rolle in der gestrigen ersten Wieder¬
komn
einem gräflichen Abgeochneten, der ein drittes, neues Blatt gründen
holung, der ich anwohnte, Herr Trautsch übernommen hatte. Die
will.
gebor
Doppelrolle des Fliederbusch spielte Herr Janssen gewandt und
licht
Wenn das neue Stück einen Vorzug vor den früheren und be¬
elegant. Wenn man diesem unrahrscheinlich miserahlen Subjekt
beme
rühmteren dessellten Verfassers voraus hat, so ist es nur der, daß
irgerd eine Sympathie zubilligen konnte, so ist es das Verdienst dieses
allme
es nicht Sernalprebleme behandelt, wie wir es bei Schnitzler seit
Darstellers. Herr Schanneke war in einer Reporterrolle, die
wiesen
seiner „Liebelei“ gsspohnt sind, welche das Prototyp für die meisten
dem berühmten Schmock Gustav Freytags stark nachempfunden ist,
Farbe
seiner späteren Stücke geworden ist. Von Liebe ist überhaupt in
ohne sie aber je zu erreichen sehr drollig. Die Redukteure des kon¬
dem ganzen Stück keine Rete: es ist ein einseitiges Männersück,
servativen Wochenblattes „Die elegante Welt“ wurden unter der
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und die einzige Frau darin, die Fürstin Priska Wendolin=Ratzelurg, 1 Führung des Herrn Lützenkirchen von den Herren Alten, 1 Sidney
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