II, Theaterstücke 27, Fink und Fliederbusch. Komödie in drei Akten (Journalisten, Der Unsichtbare und die zwei Schatten), Seite 233

27. Eink-und Fliederbusch
Wien, 1. —— —
d. Hedbet
3
Schaubühne, Kunst u. Schrifttum.
7— 1. Konzert des akademischen Gesangs¬
vereines. Nach 5jähriger Pruse gab der akademi¬
sche Gesangverein Samstag und Sonntag verflossener
Woche im Künstlerhause 2 Konzerte, die sich eines
außergewöhnlichen guten Besuches erfreuten. Der Ver¬
ein sang unter der bewährten, tatkräftigen Leitung
seines Chormeisters, des Musikdirektors Karl Frotz¬
ler, die bekannten Schubertchöre: Widerspruch, Gon¬
delfahrer und Nachthelle, ferner Hummels „Ausfahrt“
„So weit“ von Engelsberg, „Zwei Könige" von
Wagner „Zum Liebchen und Liebesbotschaft“ von
Debois und als Abschluß Kirchls markigen Männer¬
chor „Wacht auf, es tagt“. Die Chöre klangen durch¬
aus jugendfrisch und zeugten von großer Sangesfreu¬
igkeit und strammer Cyordisziplin; besonders schwung¬
voll wurden die beiden viel Stimmklang fordernden
Thöre „Zvei Könige" und „Wacht auf“ zu Gehör
gebracht. Als Gäste wirkten bei beiden Konzerten
mit: Opernsängerin Marie Wessely und Georg
Steiner. Steiner hat sich in den letzten Jahren
zu vollendeter Meisterschaft entwickelt und kann nun
ruhig den ersten Geigenkünstler gleichgestellt werden;
sein seelenvolles Spiel wird den Zuhörern stets un¬
getrübten Genuß bereiten. Weniger Begeisterung er¬
weckten die Liedervorträge der Frau Wessely.
Der sichtliche Wille, den Gesängen innere Anteilnah¬
me zu geben, muß an der Gesangstechnik, die nur
auf den großen aber nicht auf den schönen Ton ein¬
gestellt ist, völlig scheitern; am besten gelangen der
Künstlerin die Schubert Lieder. Alle Darbietungen,
speziell die Steiners, fanden den lebhaftesten Beifall.
K. M. — 11.4. „Fink und Fliederbusch“
Diese Komödie von Arthur
ist ein
Journalistenstick, weich:s unsiervon
zwei Zeitungen blicken läßt und die vielfachen Schä¬
den dieses ganzen Getriebes aufzeigt. Seine Journa¬
listentypen mögen oft vorkommen und beweisen, daß
sie so schreiben, aber auch anders, ja entgegengesetzt
schreiben können. Am besten ist dem Dichter die Zeich¬
nung der politischen und eleganten Redaktion gelun¬
gen, welche einander entgegengestellt werden, während
die eigentliche Handlung, welche sich um das Karriere¬
machen des pfiffigen Fliederbusch dreht, welcher sich
als Fink in der anderen Zeitung selber bekämpft und
sogar zum Zweikampf herausfordern muß, weniger
gut gelungen ist. Herr Götz war in dieser Hauptrolle
sehr gut, aber auch alle andern Mitwirkenden — Frl.
Garden und die Herren Eisner, Hartberg,
Maluschinsky, Lenoir, Pirk, Recke, Stol¬
fa, Strauß, Teller, Walther und Zeisel
gaben ihr Bestes, so daß sich dieses nicht besonders
wertvolle Stück des Beifalles des Publikums erfreu¬
en konnte.

box 33/4

21. Mäl 19 (
Der Neue Ter Wien.
— Am Dramatischen Theater Stock¬
holm hatte Schnitlen-Journalisten¬
ksmödie „Fink und Friederbusch“ Erfolg.
Die Hauptrolle spielte einer der bedeutendsteu,
schwedischen Darsteller: de Wahl.