II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 33

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der
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26.1. Konoedie Jur vorte ZykIus
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Athen. Ein Diebstahl ist vorgekommen; einer, der besonders man wird die strengste Untersuchung einleiten. Man wird Noienbank stärken, sond
peinlich ist, weil er sich im königlchien Schloß ereignet hat. vor allem einen Lakai verdächtigen, man wird ihn ver= Linderung der Kriegsno#
Schicksal sie gewiesen, sie scheint mir eine um ihre tiefste
„Große Szene.“ Hier in der Welt des Schau=der Entschuldung zu
Wesenswahrheit betrogene, eine verkümmerte „Dyonisia“. spielers verliert die Feststellung, daß Worte, die Menschen
Mitleid die Worte
Hätte sie wie diese statt eines Eckdals, den Forscher zum
einander sagen, nur dazu dienen, sich irrezuführen, jede
Schein von Dir, der
Gatten gehabt, den Wißbegierigen aus der „Hirtenflöte“
Bitterkeit. Denn hier ist die Komödie der Worte heimat= Du selbst warst es ni
der, seines Glückes nicht achtend, das seelische Experiment
lichem Boden entsprossen. Ist eine Blüte, die den Erd= Und ich fühle doch,
höher stellt (sei es auch eines Versuches mit der Seele
geruch der Scholle ausatmet. Die Tragik des Bühnen= Gutes ist, etwas, an
seines Weibes), würde gleich ihm, Eckdal einstens gesagt künstlers, aber auch sein Glückszauber besteht in der Ver¬
in Deiner Seele, ich
haben: Sei frei! Gehe den Weg deines unbewußten wandelbarkeit seines Ich. Die oft und oft in einem Ver¬
Kind, wirklich ein Ki
Wesens. Werde und lebe jener Wahrheit in dir, die wirlieren des eigenen Ich gipfelt. Fremdes Leben erlebend
Auch dieser zwe
beide nicht kennen, dann hätte aus der im Irren halben, als eigenstes; eigenstes Leben zu Phantasien verwendend
Zusammenhängen, a
immer zwischen der Treue gegen sich selbst und der Treue wie fremdes, so steht der Schauspieler außerhalb der
lers Werken begean¬
gegen andere hin und herschwankenden Frau die „große Wirklichkeit. Wahrheit und Dichtung oder Wahrheit und
nold in der „Frau B
Liebende“ werden können, die Unentwegte, des Erlebens.
Täuschung sind das Handwerkzeug, mit dem seine Seele
die erste Fassung des
Ormin hat diese Kraft ihrer Seele und ihres Leibes
arbeiten muß, um über sich selbst hinweg zu kommen und
Bezeichnung des Kin
erkannt, wenn er auch nicht erriet, daß sie vor allem ihm in fernste Menschheit sich einzunisten. Was ihm gehört,
Unverantwortlichkeit
gegolten. Im Schlußeffekt des Lebens stimmen allerdings was er fremdem Leben entwendet, weiß der Bühnenkünstler
Lebensgenießers. Fra
die Befreite und die Eingegrenzte überein. Denn die nicht auseinanderzuhalten, dessen Kunst es sein muß,
nicht mehr zurück zu
Heldin der „Hirtenflöte“, die, jede Komödie des Daseins
Dichtertraum zu verkörpern. Deshalb wirkt die „Große die reine, keusche, wa
von sich werfend, auszog, um dem Gesetz ihrer Seele zu Szene“, die der berühmte Darsteller Konrad Herbot Frau Sophie (eine de
dienen, endet ihr Leben ebenso verzweifelnd und frei=einmal in igener Angelegenheit virtuos herunterspielt, als
ler geschaffen) dem
willig, wie Klara das ihre in der „Stunde des Erkennens“,
hätte ein Dram#tiker ihm die Rolle auf den Leib geschrieben, liebte, war nicht ihr
die ihr die Lüge offenbart, der ihres Daseins Sinn ent=lnicht abstoßend. Was man im bürgerlichen Leben Cyrano und der köni
sprossen war. Daß der Mensch, wie immer er das Leben
unverzeihlich finden würde, die kalt ersonnene und wohl Helden und Verbrech
anpackt, sich schließlich als betrogener Betrüger fühlt, und
vorbereitete Lüge, kann man ohne Widerwillen hier hin= nete und Gezeichnete.
der Freie bei der letzten Abrechnung es verwünscht, nicht nehmen, wo die Notwendigkeit, Täuschung zur Kunst zu wie er sie. Hatte, ein
Begrenzung gewählt zu haben, der Begrenzte aber dem erheben und Leben in Spiel zu wandeln, Verantwortungs= phantastisch wilder L
Geschick flucht, das ihm Freiheit nicht genießen ließ, diese lose schaffen muß. Schnitzler webt und lebt im Theater.
ahnen konnte, nicht ei
Einsicht bildet einen Teil der Weltanschauung eines
Alles, was mit der Bühne zusammenhängt, lockt ihm Zärt¬
Solche tiefe, letz
Dichters, dessen Erkennen immer und überall von einem
lichkeit ab. So steht er dem Schauspieler=Problem auch
Szene“, welche Herb
Trauerrand eingefaßt ist.
menschlich gütig gegenüber. Den vernichtenden Versen,
diantendaseins spielt,
die Stephan George geschrieben hat:
anderschmieden. Und
Meisterhaft, wie Schnitzler die Enthüllungen der
Feuerwerk geistreichen
„Du horchtest ängstlich aus am Weg, am Markte,
Lebenslügen vorbereitet und von dem Drama der Ver¬
„Komödie der Worte
Daß keine Dir verborgene Regung sei,
gangenheit langsam Schleier um Schleier wegzieht. Alle
menschlichen Beziehun
In allen Stellen einzuschlüpfen gierig,
drei Stücke bestehen sozusagen aus den retrospektiven
unterworfen sind als
Blieb Deine eigne unbebaut und öd'.“
Offenbarungen der Erlebnisse und aus der Schlu߬
katastrophe. Im Verlaufe von wenigen Szenen, nur durch
Könnte man jetzt diese tiefere, erkennende und
verzeihende Deutung entgegenhalten, welche Artur
die langsame Entschleierung von Vorgängen, die außerhalb
„Das Bachusfes
der Bildgrenze des Dramas liegen, ändern und entwickeln
Schnitzler, von Sophie, von Herbots Frau, aussprechen
der Frau eines ander
läßt. Es ist die schönste Stelle des Stückes, dieser Augen¬
sich in der „Stunde des Erkennens" Charaktere, treiben
wie aus einer Versen
Schicksale zur Entscheidung. Der Rückblick ist hier
blick, wo eine nach Wahrheit dürstende, der ewigen, täglichen beiden. Packt mit eise
Handlung; das Gewesene, die Krisis und die Liquidierung
und stündlichen Marter der Lüge sich wehrende Frau Wucht dem Fremden
verklungenen Lebens treibt, tief in die Gegenwart ein¬
nach einem Ausweg ringend sucht. Wo sie, die Gattin des wieder mit dem, der
großen Schauspielers, die daran zugrunde geht, daß sie Rhythmus des „Back
greifend, zur katastrophalen Lösung.
lieben muß, was ihr verächtlich dünkt, in ihrem wunden nettenspiels, dessen b
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— — — — —.—.— Herzen doch wieder die Kraft schöpft, eine erlösende Formelschnappende Dramatik