II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 52

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26.1. Kongedie der Nortezyklus
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Diser Einalter besieht ner aus Dialogen, ober sie sind mit
soignierte Form, die Tiefe des Erkennens und die Melancholie bohrender Gründlichkeit geführt, steigern sich, ohne sich scheinbar
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der Gedanken, der zeitlich erhöhte Witz, der bildhafte Sinn fürs von der sachlichen Linie zu entfernen, dramatisch hinauf. Man
Wirkliche, ist auch in den drei Einaktern vertreten, die jetzt neu könnte die Gedankenwege für verschroben, das zehnjährige
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eater.
im Burgtheater aufgeführt werden Bloß die Maschinerie stockt ein Schweigen des Mannes für unwahrscheinlich halten. Aber das
ei Einakter von Artur
wenig, das Tempo wird umständlicher. Einmal hatte Schnitzler eine Ganze ist nur eine Spielart der Empfindungen für Spielarten

einzige lebendige Stunde, die Kraft eines einzigen Erlebnisses der Seele. Mann und Frau sind genau so wahrscheinlich, wie sie
höher gestellt als Worte und Kunst. Jetzt scheint ihm die Kraft unwahrscheinlich sind, sie sind Produkt von Realitäten des Lebens
acobson.
des Erlebten zurückzutreten vor dem Triumph der Masken. Denn oder einer gesellschaftlichen Hemmung, Sache der Erziehung oder
was er Komödie der Worte nennt, ist bloß die Maske, hinter der der Literatur, die ja öfter als man glaubt, zugleich Lebens¬
eine Komödie der Worte. In
sich Menschen, Gedanken, Gefühle, Seelen verstecken. Die wahren rezept ist.
s dem Schreibenden meist klarer
Gesichter werden freilich nicht zur Fratze; dazu sieht Schnitzler
en Stück Artur Schnitzlers geht
Der zweite Einakter ist die „Große Szene“. Dieser hat schon
viel zu gütig und verstehend.
.
Man empfindet respekt¬
freundlichere Lichter, und zeigt vielleicht viel schärfer als man es
en in das Geistige seiner Arbeit,
„Stunde des Erkennens“ heißt das erste Stück. Mann erklären könnte, daß Schnitzler überhaupt aus dem Metier des Theaters
hren Gehalt zu erklären. Man
und Frau, sie vierzig, er fünfundvierig, halten Abrechnung. Die heraus das Leben sieht. Ihm ist alles ringsum Kulisse, die Menschen
gen, und in Worten, die führen
Tochter hat sich tags vorher verheiratet und nun will der Gatte nur Darsteller bestimmtes Rollen, die einander bloß Stichworte
nd den Ideenkreis zu umreißen, die Gemeinschaft lösen. Er sagt es trocken, sachlich, ohne tragischen bringen und nie ihr eigenes Gesicht zeigen; die immer nur
Ernst und die Würde einer oder hestigen Beiklang. Er hat zehn Jahre auf diesen Augenblick Komödie für andere und vor sich selber spielen und den wahren
Leben hineinhorcht und
gewartet, ihn herbeigesehnt und dennoch geschwiegen, bis die menschlichen Ton, wenn er erklingt, wie etwas Fremdartiges
rrät, hervorholt und bloßlegt. Tochter aus dem Hause war. Zehn Jahre lang wußte er, daß ihnsempfinden. Hier verrät sich Schnitzler fast und läßt durchschimmern,
t das neue Werk nun gesehen, die Frau in einem krittschen Augenblick ihrer Ehe mit einem daß er mehr aus der Literatur als aus dem Leben empfängt.
nd ausbegleiten. Es ist schon im Freund betrogen hatte; er konnte es nicht verwinden, hielt das Ein berühmter Schauspieler, leichtlebig, gutmütig, eitel, vow
nan gedacht hat und so gilt es. Zusammenleben aufrecht, aber er wartete auf den Tag, an demMetier ins Tatsächliche, vom Tatsächlichen ins Metier fallend,
lägt plötzlich die Stunde des er es ihr, kalt im Blut und Gemüt, sagen werde. Sie hatte ihn betrügt seine Frau. Sie kann sich damit nicht abfinden; ihm
der Worte tut sich auf. unterschätzt, glaubte ihm eine Gefährtin zu sein, wo sie doch nur bedeutet so ein Fall gar nichts, ihr ist es ein ewig neuer Schmerz.
es nichts Neues über Schnitzler ein Heim sah, empfand wohl, daß sie zu ihm gehöre, aber in ihr Dabei liebt er die Frau, kann sie nicht entbehren. Nun ist sie, die
lten Worte wieder sein können, lebte die Liebe zu einem, der nicht wie ihr Gatte ihm davonlief, wieder, zurückgekommen und wird plötzlich Zeugin,
er wieder geschrieben, die den Lebensweg jener führte, die den inneren Auftrieb haben.
wie er den Bräutigam eines von ihm verführten Mädchens
her gedacht hat. daß alles was Das ist nun alles lange her. Ihre Wünsche sind eingeschlafen, nur beruhigt, beschwichtigt, wie er ihm die „große Szene“ vorspielt vor
g ist, mit kleinen Erweiterungen ihre Gedanken blieben wach. Sie kann sich nicht verteidigen. Liebe, Leidenschaft, Entsagung, bis der andere weggeht und wirklich
einem Satz aus dem Paracelsus
Zwar, einmal möchte sie ihm sagen, daß alles nicht wahr sei, glaubt, es sei nichts geschehen Der Schauspieler hat eine Komödie
n andern, nichts von uns“ die
nämlich als sie merkt, daß er einen ganz anderen für ihren der Worte gespielt, so echt, daß sie betnahe wahrscheinlich wurden,
iel, aber es hat bereits den Geliebten hielt, einen, dem sie nicht angehört hat, für den sie nur hat sich so hineingeredet, daß er sie beinahe selber glaubt. Er ist
-Artistischen. Der Kreis der Liebe empfand; aber sie gibt es auf. Und nun, da es leer um mit sich zufrieden; er hat als Schauspieler sich selbst gespielt. Der
er; das Leben schrumpft zu= sie geworden ist, da ihr Platz nicht mehr in diesem Hause ist, als Gattin aber schaudert; sie empfindet nur die Maske, das Unwahre,
macht hier Halt und erschöpft Kameradin, wie sie glaubte, nimmt sie Mantel und Hut und geht und ihr ist, als wäre ihr Platz nicht an seiner Seite, sondern
Untreue Wahrhaftig, auch für Rasch ein paar Worte zum Abschied ... nein ...
Es hat dort, wo andere Wünsche nach Liebe und Einsamkeit sich ihr erfüllen
irgendeinem der Sinn der keinen Zweck. Worte würden ja doch nur lügen. Sie geht. Ob inkönnten. Aber sie kann nicht los; sie möchte fort, aber er hält
ichten in eine Komödie der den Tod? Es sieht so aus, bleibt aber unausgesprochen. Vielleicht sie Und wenn sie geht, wird sie wieder zu ihm zurückkehren? Denn
achtungsvoller Betrachtung nicht zum Geliebten, der morgen mit einem Schiff als Arzt nach Japan die Seele ist ein weites Land, hat Schnitzler uns schon vor Jahren
abreist.
versichert.
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