II, Theaterstücke 26, (Komödie der Worte, 1), Komödie der Worte, Seite 61

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26.1. Kongedie der Worte Zuklus
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Wuglhupf und Zigarette nach Paris heim= verließ — dieser infame Hallunke stiehlt sich in Und da ist dieser geniale, unwiderstehlich
eschickten Liebhaber spielend das Heft ent¬
das Wohlwollen des Zuschauers ein, und wir Mime selbst, den Herr Walden spielt, als
windet, so erklärt sie ihm ihren mit Liebe ver¬
müssen auf der Hut sein, daß wir uns nicht in ob er sein andres Ich wäre. Aber der Künstler?
brämten Haß und verschiebt den Roman
ihn verlieben, obwohl wir unser Herz schon führte noch zwei solcher Alter egos vor,
auf den nächsten Sommer. Ein halbaus¬
zur einen Hälfte an Frau Sophie, zur andern denn er ging in der männlichen Hauptrolle
esprochenes Wort des Hasses hat Klara ver¬
an den gutmütig schlauen, sanft geriebenen, vorschriftsgemäß durch alle drei Stücke und
nichtet, ein Wort verstellter Liebe belebtwitzigen Theaterdirektor Falk verloren haben. verschwand als Eckhold im ersten ebenso in
lgnes und leitet das verirrte Schäflein vom
Wahrlich, die „Große Szene“ ist des seiner Rolle wie als Staufner im letzten Als
chlüpfrigen Pfade der Sünde auf den nicht
Stückes würdig, dessen Namen sie trägt, und dritter im Bunde der „Großen Szene“ ist der
iel trockeneren Weg der Tugend zurück.
des Dichters, dessen Ruhm sie überall verbreiten dem Leben in unbewachten Augenblicken ab¬
Bei der Durchführung seiner dichterischen wird, wo die „Komödie der Worte“ über die gestohlene Falk des Herrn Tiedtke zu
nd satirischen Absichten bestrebte sich Bretter geht. Mit seinem Einakterzyklus ist rühmen. Herr Gerasch brachte den be¬
Schnitzler, zum Heile seiner Dichtung, die Re= der Verfasser des „Anatol“ als Meister zu trogenen Bräutigam zu vornehmer Wirkung.
bräsentanten der von ihm gegeißelten Gesell¬
seiner ersten Liebe zurückgekehrt, nicht zum Fräulein Kutschera luchste der feschen
chaft nicht allzu tief sinken zu lassen. Er macht erstenmal, aber mit neuem vermehrten Er¬
Theaterelevin Vilma Flamm eine Menge
war den Ankläger, tritt aber zugleich als folge. Immer und immer wieder fühlt er sich
pikanter Nüancen ab. In der „Stunde des Er¬
Perteidiger auf, und wo er nicht mehr für und sein Publikum mit ihm von Problemen
kennens“ nahm sich Frau Bleibtreu der
kildernde Umstände plädieren kann, beantragt angezogen, welche die Komödie des Lebens in
zweideutigen Klara mit ihrer großen Kunst an,
r, die Unzurechnungsfähigkeit über den Ver= eine Reihe ernster oder heiterer kleiner Schau¬
so daß die psychologisch bis hart an die Grenze
rteilten auszusprechen. Entlastendes Mit= spiele auflösen, die, vereinigt wie getrennt,
der Darstellbarkeit belastete Figur doch mensch¬
efühl legt seine rührende Bitte für ben selbst= das Recht ihrer künstlerischen Existenz =durch
liche Teilnahme erregte. Einen besseren
ichtigen Narren ein, der sich p#en verächtlichen die Vollendung ihrer graziösen, geschlossen in
Partner als den Ormin Devrients konnte
Schurken kaum noch unterscheidet. So wirkt
sich beruhenden Form erweisen und den Schau¬
sie sich nicht wünschen. Im „Bacchusfest" über¬
er Schauspieler Konrad Herbot, Universal¬
spielern interessante und dankbare Aufgaben
raschie Fräulein Wohhlgemuth durch die
enie perfider Treulosigkeit und verlogener
stellen.
Kunst ihrer komischen Charakteristik; man
Frechheit, keineswegs nur abstoßend oder bloß
Schnitzler und das Burgtheater ver=glaubte ihr die unschuldige Sünderin ebenso
icherlich, sondern der elende Lump, der nichts
pflichteten diesmal einander zu ganz beigern wie ihren blonden Scheitel. Herr
nnt wie die Befriedigung seiner unersätt¬
sonderem Dank. Ein feineres, in allen Nuancen Romberg als drolliger Liebhaber in tausend
chen Eitelkeit, der elastischen Ganges über
sorgfältig berechnetes und doch von den letzten Aengsten rief allgemeine Heiterkeit hervor, und
s zertretene Glück seiner Nevenmenschen Spuren des Studiums befreites und ge= Herr Baumgartner bereicherte die
nwegschreitet, der von seiner niederträchtig reinigtes Zusammenspiel, wie es bei dieser Galerie seiner spaßhaften Grillköpfe mit dem
handelten tugendhaften, holdseligen und Gelegenheit, zumal in „Große Szene“, zu be¬
Bahnhofsportier um ein Prachtexemplar.
ugen Frau noch Applaus erwartet für die
wundern ist, läßt sich kaum denken. Wir!
Wie sich erwarten ließ, schlug die „Große
Große“, zwischen den Wänden seines Hotel¬ sprechen vom Ensemble, als ob wir die Solisten
Szene“ am stärksten und unmittelbarsten ein;
mmers tragierte „Szene“, in welcher er den vergessen hätten, von denen es gebildet wird. der Dichter, für den der diensttuende Regisseur
räutigam des von ihm verführten Mädchens Da nennen wir zuvörderst Frau Medelsky. schon nach dem ersten Stück wiederholt hatte
it dem gefälschten Dokument eines kompro= Ihre Sophie sieht aus wie der lichte Schutz= danken können wurde immer wieder stürmisch
ittierenden Briefes übertölpelt, eines geist eines Künstlers in eigener Person, der gerufen.

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sädchens, um dessentwillen er die eigene Frau ohne diesen Engel in Nacht und Tod versänle1 D e
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Marscalben.

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