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25. ProfzorBernhand
reich verboten wurde, begreift man, um so mehr muß man, be¬
sonders bei der jetzigen Konjunktur, die Freigebung für
München anerkennen. — Direktor Stollberg vom Schauspiel¬
haus feierte sein Doppeljubiläum: den 60. Geburtstag und
das 40jährige Bühnenjubiläum, mit einer Neueinstudierung
von Strindbergs Komödie „Rausch“, dem er bereits
im Jahre 1900, also noch in der Kampfzeit um Strindberg, zu
F
einer Erstaufführung in München verhalf. Der an sich ernste
da u. e#
G
Stoff des Stückes: eine Gedankensünde, die zwei von leiden¬
amsoesre norn
Der Maler hat sich nie von seinen pessimistischen
schaftlichem Rausche Hingerissene begehen und die sich furcht¬
fand bei ihrer Uraufführung
Ideen in jener Zeit trennen können. Dann sind
bar an ihnen, durch den im Moment ersehnten Tod eines
eine sehr freundliche Aufna
andere Ideale in ihm entstanden; man sagt, durch den
Kindes rächt, erzwang doch dem Publikum nur Achtung, keine
Stückes mit dem tragischen
Ankauf eines mexikanischen Spazierstockes, dessen archa¬
Teilnahme, kein warmes Mitgehen ab. — Die erste Tat des
bayerischen Wirtshaus stöß
ische Köpfe er nachmalte. Sie entzückten durch ihre Verzer¬
neuen Intendanten, dessen Kompetenzen für die Oper ja
schaft auf eine Taufgesellsch
rungen einen Kunsthändler — der neue Picasso war fertig,
sehr gering sind, war eine Neueinstudierung des „Macbeth“
sie durch das gemeinsame
mit ihm eine seltsame Kunst, der man noch ohne jede Füh¬
in der übersetzung Friedrich Theodor Vischers. Die Bühne
ineinanderfließen. Die seli
lung gegenübersteht — die aber ihren Schöpfer berühmt und
bot schöne Bilder, oft war so viel Mühe und Aufwand bei¬
Beziehung etwas getaugt. D
reich machte. Picasso ist heute erst 32 Jahre — der mexika¬
nahe schade bei den kurzen, sich ewig abwechselnden Szenen.
Jahren seinen ersten frohen
nische Stock wird eines Tages verloren gehen, neue Ideale
Steinrück war interessant wie immer und in jeder
wieder, er kann wieder trink
werden ihm erstehen — oder unsere Sinne, unsere Augen
Rolle, doch litt die ganze Aufführung an undeutlichem
er die ganze Gesellschaft aus
und unsere Begriffe müssen sich ändern. „Er will es viel¬
Sprechen. Unsere Künstler und Künstlerinnen haben durch¬
hat, hält er die hübsche Kell
leicht gar nicht Malerei genannt haben
es ist ein
weg das Sprechen verlernt. — Das Gärtnertheater
neue Schweighoferin sein wi
Zwischending zwischen dieser Kunst und einer ganz neuen,
hat einen neuen, höchst erfolgreichen Schlager in des Münch¬
kommenden“, versicherte mir ein junger Kunsthistoriker. —
Kleine
ner Komponisten Bruno Hartls Overette „Dorette“
Dann müssen wir also der neuen Kunst, der Zeuen Form
gefunden, deren Text, von H. von Waldberg und Jul. Wil¬
Theater und Literatur.
einer Offenbarung geduldig harren — „dies Zpischending“
helm, überm gewöhnlichen Durchschnitt dieser Fabrikate steht.
betitelt sich das neue, ebe
bereitet uns auf allerlei Besonderes vor! Spoptator.,
Hartls Musik ist graziös und erfindungsreich, seine Technik
Apels, der sich mit seine
gereifter als im „Ersten Weib“.
stößers Höllenfahrt“ etwa 1
feldpreis gesichert hat, und das
Eine kostbare Erwerbung hat die Königliche Pinakothek
Aus Kunst und Leben.
wurde. „Gertrud rmeilen
durch den Ankauf des Leiblschen Bildes „Bildnis der
Ehedrama, das den Dichter
* Max Neinharbts Festspielhaus. Aus Brlin,
Frau Gedon“ gemacht; es stammt aus Leibls Jugendjahren,
zeigt. Die Uraufführung i
8. März, teilt man uns mit: Die Stätte für das große
wurde 1889 von der Münchner Internationalen Ausstellung
einer großen Berliner Bühne,
Bühnenhaus, nach dem Professor Reinhardt suchte, um
zurückgewiesen, erhielt im nächsten Jahre in Paris die große.
Schaufpiecihaus erfolgen, das
in ihm eine seiner reformatorischen Ideen zu verwirklichen,
goldene Medaille und galt dann lange als verschollen. Jetzt
gesichert hat.
ist gefunden, und zwar soll es in Potsdam auf einem in
gelang es der „Galerie Heinemann“, das Bild bei einer
Im Neuen Volkstheater
der Nähe des dortigen Bahnhofes liegenden, „Freundschafts¬
Auktion zu erstehen — nun endlich kommt es in seiner
wurde die Uraufführun
insel“ genannten Gelände seinen Sitz erhalten. Hier sollen
Heimatstadt zu allen ihm gebührenden Ehren. — Die uner¬
„Die Hexe“ von Martha
Festsähle, Konzertsäle und Naturtheater entstehen; mit diesem
müdlich tätige „Moderne Galerie", deren Bestrebungen,
aufgenommen,
nach Entwürfen des Architekten Räder und des Ingenieurs
jungen Malern den Weg zu ebnen und das Vublikum immer
Wissenschaft und Technik.
Hoffmann ausgearbeiteten und auf 7 Millionen Mark ver¬
wieder in nahe Berührung zur modernen Malerei zu brin¬
Kenner der griechischen und of
anschlagten Projekt soll nun das Festspielhaus Reinhardts
gen gar nicht genug anerkannt werden kann, vermittelt uns
theol. phil. Eberhard Nestl
vereinigt werden. Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters
nun die Bekanntschaft mit Pablo Picasso, dem Vater
gischen Seminar in Schönthal
des Kubismus und Futurismus, wie er oft, aber wohl mit
von Potsdam fand eine Sitzung statt, in der mit Professor
wartet im Alter von 82 Jahre
Reinhardt die Grundlagen für diese Vereinigung besprochen
Unrecht genannt wird. Picassos Bilder waren bisher nie
versitäten hatten ihm Elrenn
und in ihren Hauptzügen festgesetzt wurden. Danach will
auf Ausstellungen zu finden, die „Moderne Galerie“ bietet
gründlicher Kenner der Bibe
Reinhardt ein 4000 bis 5000 Zuschauer fassendes Theater
über die ganze Kulturwelt ve
zum erstenmal Gelegenheit, seinen Entwicklungsgang zu ver=; schaffen, das so konstruiert werden soll, daß es durch Eutfer= des Neuen Testaments bekann
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reich verboten wurde, begreift man, um so mehr muß man, be¬
sonders bei der jetzigen Konjunktur, die Freigebung für
München anerkennen. — Direktor Stollberg vom Schauspiel¬
haus feierte sein Doppeljubiläum: den 60. Geburtstag und
das 40jährige Bühnenjubiläum, mit einer Neueinstudierung
von Strindbergs Komödie „Rausch“, dem er bereits
im Jahre 1900, also noch in der Kampfzeit um Strindberg, zu
F
einer Erstaufführung in München verhalf. Der an sich ernste
da u. e#
G
Stoff des Stückes: eine Gedankensünde, die zwei von leiden¬
amsoesre norn
Der Maler hat sich nie von seinen pessimistischen
schaftlichem Rausche Hingerissene begehen und die sich furcht¬
fand bei ihrer Uraufführung
Ideen in jener Zeit trennen können. Dann sind
bar an ihnen, durch den im Moment ersehnten Tod eines
eine sehr freundliche Aufna
andere Ideale in ihm entstanden; man sagt, durch den
Kindes rächt, erzwang doch dem Publikum nur Achtung, keine
Stückes mit dem tragischen
Ankauf eines mexikanischen Spazierstockes, dessen archa¬
Teilnahme, kein warmes Mitgehen ab. — Die erste Tat des
bayerischen Wirtshaus stöß
ische Köpfe er nachmalte. Sie entzückten durch ihre Verzer¬
neuen Intendanten, dessen Kompetenzen für die Oper ja
schaft auf eine Taufgesellsch
rungen einen Kunsthändler — der neue Picasso war fertig,
sehr gering sind, war eine Neueinstudierung des „Macbeth“
sie durch das gemeinsame
mit ihm eine seltsame Kunst, der man noch ohne jede Füh¬
in der übersetzung Friedrich Theodor Vischers. Die Bühne
ineinanderfließen. Die seli
lung gegenübersteht — die aber ihren Schöpfer berühmt und
bot schöne Bilder, oft war so viel Mühe und Aufwand bei¬
Beziehung etwas getaugt. D
reich machte. Picasso ist heute erst 32 Jahre — der mexika¬
nahe schade bei den kurzen, sich ewig abwechselnden Szenen.
Jahren seinen ersten frohen
nische Stock wird eines Tages verloren gehen, neue Ideale
Steinrück war interessant wie immer und in jeder
wieder, er kann wieder trink
werden ihm erstehen — oder unsere Sinne, unsere Augen
Rolle, doch litt die ganze Aufführung an undeutlichem
er die ganze Gesellschaft aus
und unsere Begriffe müssen sich ändern. „Er will es viel¬
Sprechen. Unsere Künstler und Künstlerinnen haben durch¬
hat, hält er die hübsche Kell
leicht gar nicht Malerei genannt haben
es ist ein
weg das Sprechen verlernt. — Das Gärtnertheater
neue Schweighoferin sein wi
Zwischending zwischen dieser Kunst und einer ganz neuen,
hat einen neuen, höchst erfolgreichen Schlager in des Münch¬
kommenden“, versicherte mir ein junger Kunsthistoriker. —
Kleine
ner Komponisten Bruno Hartls Overette „Dorette“
Dann müssen wir also der neuen Kunst, der Zeuen Form
gefunden, deren Text, von H. von Waldberg und Jul. Wil¬
Theater und Literatur.
einer Offenbarung geduldig harren — „dies Zpischending“
helm, überm gewöhnlichen Durchschnitt dieser Fabrikate steht.
betitelt sich das neue, ebe
bereitet uns auf allerlei Besonderes vor! Spoptator.,
Hartls Musik ist graziös und erfindungsreich, seine Technik
Apels, der sich mit seine
gereifter als im „Ersten Weib“.
stößers Höllenfahrt“ etwa 1
feldpreis gesichert hat, und das
Eine kostbare Erwerbung hat die Königliche Pinakothek
Aus Kunst und Leben.
wurde. „Gertrud rmeilen
durch den Ankauf des Leiblschen Bildes „Bildnis der
Ehedrama, das den Dichter
* Max Neinharbts Festspielhaus. Aus Brlin,
Frau Gedon“ gemacht; es stammt aus Leibls Jugendjahren,
zeigt. Die Uraufführung i
8. März, teilt man uns mit: Die Stätte für das große
wurde 1889 von der Münchner Internationalen Ausstellung
einer großen Berliner Bühne,
Bühnenhaus, nach dem Professor Reinhardt suchte, um
zurückgewiesen, erhielt im nächsten Jahre in Paris die große.
Schaufpiecihaus erfolgen, das
in ihm eine seiner reformatorischen Ideen zu verwirklichen,
goldene Medaille und galt dann lange als verschollen. Jetzt
gesichert hat.
ist gefunden, und zwar soll es in Potsdam auf einem in
gelang es der „Galerie Heinemann“, das Bild bei einer
Im Neuen Volkstheater
der Nähe des dortigen Bahnhofes liegenden, „Freundschafts¬
Auktion zu erstehen — nun endlich kommt es in seiner
wurde die Uraufführun
insel“ genannten Gelände seinen Sitz erhalten. Hier sollen
Heimatstadt zu allen ihm gebührenden Ehren. — Die uner¬
„Die Hexe“ von Martha
Festsähle, Konzertsäle und Naturtheater entstehen; mit diesem
müdlich tätige „Moderne Galerie", deren Bestrebungen,
aufgenommen,
nach Entwürfen des Architekten Räder und des Ingenieurs
jungen Malern den Weg zu ebnen und das Vublikum immer
Wissenschaft und Technik.
Hoffmann ausgearbeiteten und auf 7 Millionen Mark ver¬
wieder in nahe Berührung zur modernen Malerei zu brin¬
Kenner der griechischen und of
anschlagten Projekt soll nun das Festspielhaus Reinhardts
gen gar nicht genug anerkannt werden kann, vermittelt uns
theol. phil. Eberhard Nestl
vereinigt werden. Unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters
nun die Bekanntschaft mit Pablo Picasso, dem Vater
gischen Seminar in Schönthal
des Kubismus und Futurismus, wie er oft, aber wohl mit
von Potsdam fand eine Sitzung statt, in der mit Professor
wartet im Alter von 82 Jahre
Reinhardt die Grundlagen für diese Vereinigung besprochen
Unrecht genannt wird. Picassos Bilder waren bisher nie
versitäten hatten ihm Elrenn
und in ihren Hauptzügen festgesetzt wurden. Danach will
auf Ausstellungen zu finden, die „Moderne Galerie“ bietet
gründlicher Kenner der Bibe
Reinhardt ein 4000 bis 5000 Zuschauer fassendes Theater
über die ganze Kulturwelt ve
zum erstenmal Gelegenheit, seinen Entwicklungsgang zu ver=; schaffen, das so konstruiert werden soll, daß es durch Eutfer= des Neuen Testaments bekann