II, Theaterstücke 25, Professor Bernhardi. Komödie in fünf Akten (Ärztestück, Junggesellenstück), Seite 562

alle
urch
tung
ta“s
inos
sen
m“
u.
der
ng
#e
Be
er
Meten.
Zd. Kinskys Herbert (Hutflesz) und E. Dorns Sunbeam (Nemet)
totes Rennen. Ferner liefen Larifari, Gauklerin. Sieg 12, 64: 20.
Platz 24, 28: 20.
Conjuror = Steeplechase. 31.000 K. 4800 Meter.
L. Moluars Tövis Janko (L. Liptay) 1., Principal 2., Labe¬
dame 3. Sieg 28: 20.
Großes Handikap der Dreijährigen. 42.000 K.
1800 Meter. Graf Lambergs Krix Krax (Rojik) 1., Fekomadta 2,
Vipidia 3. Ferner liefen: Kemenate, Gitarre, Macika, Palass,
Livorno, Varaszfüvola, Rabonban. Sieg 296:20. Platz 64, 44,
Platz 66 :20.
Megyerer=Handikap. 28.000 K. 1200 Meter.
A. Drehers A'Dalk (Szokolai) 1., Pandur 2., Delia 3. Fernen
liefen: Nasfa, Ursus, Malapart, Sesesusa, Black Girl II, Salvia,
Atta Troll, Bovary, Kotyages.
Internationale Radrennen.
Die Rotundenveranstaltungen laufen Gefahr, die so rasch
wiedergewonnenen Sympathien des Publikums sich ebenso schnell
wieder zu verscherzen. Ohne Rücksicht auf den Sport wird jede
halbe Stunde eine verstimmend lange Pause eingeschaltet, so
daß es schon fast mehr Pausen als Rennen gibt. Bader ver¬
teidigte heute die Armbinde in zwei leichten Läufen erfolgreich.
Im letzten Rennen gab es wieder einen Massensturz¬
20 =Kilometer=Rennen (Punktwentung in jeder 10. der
30 zu fahrenden Runden): 1. Kokoll 33:14·5 (15 Puntte),
L. Lenkay 33 : 14·4 (26 Punkte). 3. F. Kaletta und Hildebrand
(je 37 Punkte). 11 starten. Zu Beginn der zehnten Runde werden
Puhrer, Martin, Lindowsky und Mückler in einen Massenstutz
verwickelt, bei dem Puhrer eine Luxation des rechten Armes, die
übrigen mehrfache blutende Hautabschürfungen erleiden und die
vier Räder zugrundegehen. Puhrer wurde von der Rettungs¬
gesellschaft weggeführt. In der 23. Runde erleidet Köttl Reifen¬
defekt, in der 32. gibt Köttl auf, in der 56. Runde wird Rudek,
der bisher alle fünf Wertungen als Erster beendet hatte, durch
Raddefekt aus dem Rennen geworfen. Kokoll ist dann überlegen.
Sehr wacker hält sich der Troppauer Hildebrand.
Theater= und Kunstnachrichten.
[Staatsoper.]
Ein neuer Tristan, eine neue Isolde,
eine neue Brangäne! Frau Lorentz=Höllischer fährt
fort,
tapfer und mit Erfolg als Wagnersängerin auszuhelfen.
Ihre
hell schmetternde, ausdauernde Stimme zeigte sich¬
auch diesmal überraschender Akzente fähig, und es gab
Stellen, da das Organ, das der letzten Feile bedürfte, mit
intensiver Leuchtkraft in das Haus drang. Zu den Aktivposten
rechnen wir die gewinnende Wahrhaftigkeit, die rückhaltlose Hin¬
gabe der Künstlerin, die derart wettmacht, was etwa ihrer Isolde
an suggestiver Poesie fehlen mag. Frau Bauer=Pilecka
trat mit gewohnt schönem Ehrgeiz an die Brangäne heran. Sie
wird sich in die Partie noch einzuleben haben; vorläufig wechselte
noch sichereres Anfassen mit merklicher Vorsicht und Zurück¬
haltung. Herr Schubert hat nach Loge, Siegmund, Sieg¬
fried, Walter nun auch den Tristan gesungen; mit jenem Ernst
und Adel des Ausdrucks, mit jener Ueberzeugungskraft der Auf¬
fassung, die alle seine Gestalten auszeichnen. Der Künstler hat,
wie sein neuerlicher großer Erfolg bezeugt, bei dem
Wiener Wagner=Publikum, das seine Traditionen wahrt, rasch
Boden gefaßt. Ein Kurvenal von Haltung ist Herr Weil, und
wenn uns von Mayrs prachtvollem Marke berichtet wird,
geben wir das Berichtete überzeugt weiter. Der eigentliche Glanz
der Aufführung ging aber vom Orchester und dessen Führung
aus. Im „Tristan“ schenkt Richard Strauß vielleicht sein
Bedeutendstes, Hinreißendstes als Dirigent; wir nehmen seine
eigenen Opern nicht aus. Seine=Seele schwingt mit, die ruhige,
gesammelte Kraft, die von ihm auch sonst auf Spieler und
Hörer überströmt, wächst an der Tristan=Ekstase zu stürmender
Größe. Man erkennt die Geheimnisse einer Musikpsyche, der
J. K.
eine Elektra entspringen konnte.
[Deutsches Volkstheater.] Schnitzlers „Pro¬
fessor Bernhardi“ ist in neuer Einstudierung im Deutschen
Volkstheater wieder ausgenommen worden. Hier tritt der
Dichter=Arzt Artur Schnitzler auf das ernsthafteste hervor.
Erinnerungen des Vater¬
die
Seine Jugendeindrücke,
hauses, gewinnen Gestalt. Er schöpft aus dem eigentlichsten,
dem tiefsten Erlebnis des Mannes, das nicht die Beziehung zum —
Weibe, das vielmehr der Beruf ist. In der Tat, aus der stets: 15
wiederholten, kräftig volkstümlichen Wirkung des „Professor
*
Bernhardi“ erkennt man: aus den Konflikten des Berufes,
diesen männlichsten Kämpfen, aus der Grenzscheide zwischen.
Wissen und Gewissen entspringen die lebendigsten dramatischen
Quellen. Welch ein Konflikt, der an letzte Fragen rührt: ob der
Arzt berechtigt ist, den Priester unter gewissen Umständen von
dem Lager eines Sterbenden zu weisen. Religion und Wissen¬
schaft stehen einander hier in warmund menschlich gefühlten
Gebilden gegenüber, und das Gocthesche Wort, uirgends
gesagt, scheint aufzuleuchten: „Wer Wissenschaft und Kuns