box 28/2
24. Da:
as weite Land
en, benist, —
*
Abgeordneten her sind, die halten bemüht ist, ernstlich bitten, die Staatsanwaltschaft Muten¬
ritterlicher Weise genügten vom Richterstande definitiv zu trennen und in einem handeln und etwaige Landesabtretungen nur im Aus¬
the selber sehr leicht, seiner
Kleinigkeit wegen (!) nicht in den Tod treiben. Fried¬
gewesen wäre, vor seine Waffe gefordert. Ein Wider¬
er desto schwerer gemacht hat.
rich (ihr Mann) wird zufrieden mit mir sein. Morgen,
spruch besteht nur zwischen dem Freisinn der modernen
eten des Stückes sind weniger
wenn mein Geliebter fort ist, werd' ich ihm die ganze Moral und dem Zwang des alten Herkommens. Dieser
trotz kundbaren Ehebruches, Geschichte selbst erzählen." Aber Friedrich ist schon macht aus der sonst etwas frivolen, wenngleich geist¬
lissische Pianist Alexei Kow= allein auf die Bescherung gekommen, und Genia staunt, vollen und lebenswahren Komödie eine Tragödie oder,
vor Beginn des ersten Aktes daß er diese nicht so ruhig hinnimmt, sondern den
wie Schnitzler es nennt, eine Tragikomödie.
sgattin Genia Hofreiter, die Jüngling totschießt. „Warum?“ fragt sie „wenn dir
Diese strotzt von realistischer Lebensfrische und
kr nicht erhört. Das letztere an mir noch das geringste läge, wenn es Haß wäre, Wut,
hält sich ersichtlich treu an bestimmte Vorbilder. Es sind
kann, der eben ein Verhält¬
Eifersucht, Liebe ..
„Na ja,“ antwortet Friedrich,
Wiener Typen nach der Natur gezeichnet, und Mancher,
n gelöst hat, um ein solches
„von all' dem verspür' ich allerdings verdammt wenig. dem die Sommerfrischler Badens und die Hotelgäste
inaus guter Familie anzu¬
Aber man will doch nicht der Hopf sein.“ Also banale
des Karersees geläufiger sind, als dem ergebenst Ge¬
er auf ein paar Wochen ins
gekränkte Eitelkeit führt zum tragischen Schluß des
fertigten, wird leicht die eine und die andere Figur
s wohlerzogene junge Mäd¬
Dramas, das sonst wirklich nur eine bittere Sitten= mit ihrem wahren Namen bezeichnen können. Wer es
ner offen stehen läßt. Da¬
komödie wäre. Denn derselbe Mann, der nur nicht der nicht sonst wüßte, könnte hier sehen, was die Sozial¬
Zwischenzeit sein Recht durch
Hopf“ sein will, sagt zu seiner Frau, nachdem sich ihr demokraten so sehr gegen das Außenleben der Bour¬
on Aigner, den er dafür im
früherer Liebhaber umgebracht: „Ein Anderer als ich geoisie aufreizt. Ja, wenn es nur solche Wiener gäbe,
eite Land“ gestattet ver¬
würde vielleicht vor dir auf den Knien liegen, dich an= das wäre freilich schlimm! Aber das ist nur eine be¬
lben Dinge. Dieser Schuß beten, wie eine Heilige, gerade deswegen! Ich bin halt stimmte, wenig zahlreiche Klasse, die schließlich immer
en Ordnung, die sich nicht nicht so. Mir bist du gerade dadurch“ — durch die Be=so war; und vor dem Kehraus stehen wir darum noch
n läßt. Er zerstört all das
wahrung der ehelichen Treue! — „gleichsam fremder lange nicht, obwohl etwas wie Weltuntergangsstim¬
re Ruhe dieser lasterhaften
geworden.“ Er autorisiert sie förmlich zum Ehebruch: mung dieser dramatischen Schilderung zugrunde liegt
h trifft er doch die schuldlose „Ja, wenn du mir gegenüber zu der sogenannten Treue oder sich aus ihr auf unsere Seele legen will. Der
Das Schicksal ist im Ganzen verpflichtet gewesen wärst! Aber ich hab' doch wirklich ältere Mensch bemerkt die schnelle Veränderung, der
n oft ungerecht; aber wir
kein Recht gehabt. Und verstehst du, dieser Gedanke, unsere Lebensansichten und die ganze Welt umher unter¬
ischen.
daß irgend etwas, das doch in Wirklichkeit gar nicht ist, liegt. Er beginnt die Jugend zu hassen, wie dieser
den von ihr geliebten, aber
ein Schemen, ein Phantom, ein Nichts, wenigstens
Fabrikant, der sie vor dem Lauf seiner Duellpistole
sen ruhig sich eine Kugel einem so furchtbaren Ding gegenüber, einem so irrepa= aus frechen kalten Augen glänzen und lachen sieht. Jetzt
neint nach ihrem Ehebruch rablen wie der Tod, daß deine Tugend einen weiß er erst, was Jugend ist; aber man kann doch nicht
ich leichthin: „Er — mein Menschen in den Tod getrieben hat, das ist mir einfach
jeden jungen Menschen totschießen. Jetzt erst erkennt
ht übel nehmen. Vielleicht unheimlich.“ Es ist gar kein Widerspruch zwischen dem
er, daß Alles im Flusse ist; aber eben darum hört noch
cht, wie jener Andere. Und] Denken und dem Handeln dieses Mannes; denn er lange nicht Alles auf, und sein Ende ist verzweifelte Re¬
Menschen einer solchen hätte wohl auch den Anderen, wenn dieser glücklicher signation. So war es immer und so wird es immer sein.
24. Da:
as weite Land
en, benist, —
*
Abgeordneten her sind, die halten bemüht ist, ernstlich bitten, die Staatsanwaltschaft Muten¬
ritterlicher Weise genügten vom Richterstande definitiv zu trennen und in einem handeln und etwaige Landesabtretungen nur im Aus¬
the selber sehr leicht, seiner
Kleinigkeit wegen (!) nicht in den Tod treiben. Fried¬
gewesen wäre, vor seine Waffe gefordert. Ein Wider¬
er desto schwerer gemacht hat.
rich (ihr Mann) wird zufrieden mit mir sein. Morgen,
spruch besteht nur zwischen dem Freisinn der modernen
eten des Stückes sind weniger
wenn mein Geliebter fort ist, werd' ich ihm die ganze Moral und dem Zwang des alten Herkommens. Dieser
trotz kundbaren Ehebruches, Geschichte selbst erzählen." Aber Friedrich ist schon macht aus der sonst etwas frivolen, wenngleich geist¬
lissische Pianist Alexei Kow= allein auf die Bescherung gekommen, und Genia staunt, vollen und lebenswahren Komödie eine Tragödie oder,
vor Beginn des ersten Aktes daß er diese nicht so ruhig hinnimmt, sondern den
wie Schnitzler es nennt, eine Tragikomödie.
sgattin Genia Hofreiter, die Jüngling totschießt. „Warum?“ fragt sie „wenn dir
Diese strotzt von realistischer Lebensfrische und
kr nicht erhört. Das letztere an mir noch das geringste läge, wenn es Haß wäre, Wut,
hält sich ersichtlich treu an bestimmte Vorbilder. Es sind
kann, der eben ein Verhält¬
Eifersucht, Liebe ..
„Na ja,“ antwortet Friedrich,
Wiener Typen nach der Natur gezeichnet, und Mancher,
n gelöst hat, um ein solches
„von all' dem verspür' ich allerdings verdammt wenig. dem die Sommerfrischler Badens und die Hotelgäste
inaus guter Familie anzu¬
Aber man will doch nicht der Hopf sein.“ Also banale
des Karersees geläufiger sind, als dem ergebenst Ge¬
er auf ein paar Wochen ins
gekränkte Eitelkeit führt zum tragischen Schluß des
fertigten, wird leicht die eine und die andere Figur
s wohlerzogene junge Mäd¬
Dramas, das sonst wirklich nur eine bittere Sitten= mit ihrem wahren Namen bezeichnen können. Wer es
ner offen stehen läßt. Da¬
komödie wäre. Denn derselbe Mann, der nur nicht der nicht sonst wüßte, könnte hier sehen, was die Sozial¬
Zwischenzeit sein Recht durch
Hopf“ sein will, sagt zu seiner Frau, nachdem sich ihr demokraten so sehr gegen das Außenleben der Bour¬
on Aigner, den er dafür im
früherer Liebhaber umgebracht: „Ein Anderer als ich geoisie aufreizt. Ja, wenn es nur solche Wiener gäbe,
eite Land“ gestattet ver¬
würde vielleicht vor dir auf den Knien liegen, dich an= das wäre freilich schlimm! Aber das ist nur eine be¬
lben Dinge. Dieser Schuß beten, wie eine Heilige, gerade deswegen! Ich bin halt stimmte, wenig zahlreiche Klasse, die schließlich immer
en Ordnung, die sich nicht nicht so. Mir bist du gerade dadurch“ — durch die Be=so war; und vor dem Kehraus stehen wir darum noch
n läßt. Er zerstört all das
wahrung der ehelichen Treue! — „gleichsam fremder lange nicht, obwohl etwas wie Weltuntergangsstim¬
re Ruhe dieser lasterhaften
geworden.“ Er autorisiert sie förmlich zum Ehebruch: mung dieser dramatischen Schilderung zugrunde liegt
h trifft er doch die schuldlose „Ja, wenn du mir gegenüber zu der sogenannten Treue oder sich aus ihr auf unsere Seele legen will. Der
Das Schicksal ist im Ganzen verpflichtet gewesen wärst! Aber ich hab' doch wirklich ältere Mensch bemerkt die schnelle Veränderung, der
n oft ungerecht; aber wir
kein Recht gehabt. Und verstehst du, dieser Gedanke, unsere Lebensansichten und die ganze Welt umher unter¬
ischen.
daß irgend etwas, das doch in Wirklichkeit gar nicht ist, liegt. Er beginnt die Jugend zu hassen, wie dieser
den von ihr geliebten, aber
ein Schemen, ein Phantom, ein Nichts, wenigstens
Fabrikant, der sie vor dem Lauf seiner Duellpistole
sen ruhig sich eine Kugel einem so furchtbaren Ding gegenüber, einem so irrepa= aus frechen kalten Augen glänzen und lachen sieht. Jetzt
neint nach ihrem Ehebruch rablen wie der Tod, daß deine Tugend einen weiß er erst, was Jugend ist; aber man kann doch nicht
ich leichthin: „Er — mein Menschen in den Tod getrieben hat, das ist mir einfach
jeden jungen Menschen totschießen. Jetzt erst erkennt
ht übel nehmen. Vielleicht unheimlich.“ Es ist gar kein Widerspruch zwischen dem
er, daß Alles im Flusse ist; aber eben darum hört noch
cht, wie jener Andere. Und] Denken und dem Handeln dieses Mannes; denn er lange nicht Alles auf, und sein Ende ist verzweifelte Re¬
Menschen einer solchen hätte wohl auch den Anderen, wenn dieser glücklicher signation. So war es immer und so wird es immer sein.