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24. Das weite Land
Seits 33
15. Sktober TeIT
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Wiener Fremdenbial
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n-Beilage.
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15 10. 1917
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wohl es nichts ist als eine lächerliche Eitelkeits= und Ehren¬
Burgtheater.
komödie, wie wir ja alle wissen.“ Und schoß ihn nieder.
als er ihm gegenüberstand und des andern „Jugend“.
(„Das weite Land.“ Tragikomödie in fünf Akten von Artur
„glänzen gesehen und lachen in einem frechen und kalten Aug'“.
Schnitzler. Erstaufführung am 14. Oktober 1911.)
Einen „grauenhaften Menschen“ nennt ihn seine Frau, da er, nach¬
„Die Seele ist ein weites Land“, sagt Dr. v. Aigner, der eine
dem er den Sohn erschossen, dennoch imstande war, der ahnungs¬
der zwei Damenlieblinge in Schnitzlers neuem Stück, einmal zu dem
losen Mutter die Hand zu drücken; da er den jungen Menschen
anderen, und zur Vorbereitung und Erklärung dieses Ausspruches
„nicht einmal gehaßt und ihn doch umgebracht“ hat. Aber wie wahr
hat er unmittelbar vorher seinem Partner gegenüber ausgeführt:
ist wieder, was der Gatte darauf erwidert! „So einfach ist das
„Sollte es Ihnen noch nicht aufgefallen sein, was für komplizierte
nicht. Hineinschau'n in mich kannst du doch nicht. Kann keiner. Die
Subjekte wir Menschen im Grunde sind? So vieles hat zugleich
arme Frau Meinhold tut mir leid. Auch mein guter, alter Herr
Raum in uns —! Liebe und Trug ... Treue und Treulosigkeit...
v. Aigner. Aber ich kann ihm nicht helfen. Nein. Auch dir nicht.
Anbetung für die eine und Verlangen nach einer anderen oder nach
Und ihm nicht. Und mir.“
mehreren. Wir versuchen wohl Ordnung in uns zu schaffen, so gut
So wird „das weite Land“ vielleicht zur schärfsten Satire auf
es geht, aber diese Ordnung ist doch nur etwas Künstliches ...
das Duell als soziale Institution, da der Dichter uns zeigt, wie
ist das Chaos.“
Das Natürliche
wenig wir selbst die letzten Beweggründe unseres Handelns be¬
Ja, ein weites Land ist die menschliche Seele. Und sie sind so
urteilen können; und daß es so oft nichts ist als eine Farce, sein
kompliziert und verschieden die menschlichen Seelen. Verschiedene
Ausgang so oft nur eine Frage der Stimmung und Laune des
solcher in ihren Seelen komplizierter Menschen führt uns der Dichter
Augenblicks. Ja, es ist ein weites Land, die Seele und das Herz
vor. Der Fabrikant Friedrich Hofreiter ist ein Musterbild solcher
des Menschen. Duelle aber gehören oft wohl zum Engherzigsten, was
Kompliziertheit. Besonders wo die Empfindungen für die Gattin
dort vorbereitet wird.
und für andere weibliche Wesen sich begegnen. Er liebte seine Frau.
Das Publikum schien zu Beginn der Vorstellung noch ganz
Ja. Aber er liebte auch Adele Natter, die Frau seines Bankiers, und
unter dem Banne des schrecklichen Verlustes zu stehen, den es dieser
zuletzt liebt er Erna, ein reizendes Mädchen, das, nachdem er sie bei
Tage mit dem Burgtheater durch Hartmanns plötzlichen Hingang
einer Dolomitentour umarmt und geküßt hat, auf seine Frage, ob
erlitten. Da die Woche anfing, stand er noch auf der Bühne
sie seine Frau werden will, einfach sagt: „Frau — nein“, auf seine
und hatte bei den Proben eben sein Bestes daran gesetzt,
andere Anfrage aber, ob sie heute Nacht die Türe für ihn offen halten
den Doktor Aigner zu gestalten. Und nun liegt er schon
wolle, noch einfacher „Ja sagt.
draußen, bedeckt vom kühlen Rasen. Das ist eben das Leben
Darum ist aber Erna nicht etwa keine komplizierte Natur. Das
sich
das Menschenschicksal. Beim Theater zeigt es
und
Leben trägt eben die Kompliziertheit in uns hinein, und wenn wir
nur so recht, wie schrecklich trostlos das Verhältnis zwischen Tätig¬
noch so einfach veranlagt wären. Da ist alles voll Formalitäten und
keit und Leben ist. Im Rahmen des Spieles tritt da an die
Regeln und Begriffen und Gesetzen, und wenn die Sachen noch so
Stelle des einen gleich der andere. Einer fällt, wie in einer
einfach sind. Erna liebt Friedrich, und darum ist es ihr so einfach,
Schlacht geht aber alles gleich weiter. Vor den Augen der
daß sie ihm gehört. Vielleicht eben, weil sie wirklich anständig
Zuschauer. Ein anderer tritt vor, die Reihen schließen sich
nämlich auf inneren Anstand hält. Sie weiß ja auch, daß
ist,
und alle gebaren sich in der Vorstellung, als wäre gar nichts
Friedrich sie nicht ewig lieben wird. Aber was liegt daran, da sie
geschehen. Und es ist ja auch gar nichts geschehen, als daß ein
ihn eben liebt?
Mensch, ein Künstler starb. Was liegt dem Tode daran, der ihn
Zu den Exempeln komplizierter Menschen, die der Dichter uns
Dienstag rief, daß er Samstag wichtig „beschäftigt“ gewesen wäre?
vorführt, gehört auch Dr. v. Aigner, der gegenüber Friedrich Hof¬
„Aequo pede“ pocht der Tod ja an die Behausungen derer, die be¬
reiter die oben angeführte Theorie von den komplizierten Menschen
schäftigt sind, und derer, die nach ihren Lebensaufgaben eingeschätzt,
und dem weiten Lande der Seele aufstellt, um zu erklären, warum
immer Zeit hätten für ihn. Darin liegt ja die schauerliche Erhabenheit
er seine Frau, von der er geschieden ist und die er geliebt und
des Todes, oder wenn man will, seine Torheit und aufreizende
dennoch betrogen hatte, eben betrogen hat? Dr. v. Aianer, oder
Roheit.
vielmehr das Original der Gestalt, das hier dem Dichter hand¬
Die Rolle Hartmanns, den Doktor v. Aigner, spielte Herr
greiflich vorgeschwebt hat, ist freilich selbst ein Musterbeispiel der
Devrient. Er brachte nicht nur überraschend viel von der
herrlichsten Einfachheit gewesen. Aber das ist ja eben auch das
inneren Liebenswürdigkeit und der ganzen sympathischen Art, die
Musterbeispiel der Kompliziertheit, wenn zu ihren Elementen auch
dem Vorbild, das sich durch seine gewinnende Kraft dem Dichter für
die Einfachheit gehört. Und das war ja auch bei jenem Muster¬
diese Gestalt aufgezwungen hatte, innewohnte, sondern er spielte
beispiel von Dr. Aigner der Fall, das, als Schnitzler „Das weite
ihn auch mit wohltuender innerer Geschlossenheit. Wenn Herr Devrient:
Land“ schuf, noch unter uns weilte und vor kurzem erst dieser engen
vermag, sich diesen schönen warmen Ton innerer Klarheit immer gegen¬
Welt entrü#t wurde. Gerade um seiner herrlichen Einfachheit und
wärtig zu halten, wird es ihm vielleicht gelingen, manche der großen
Geradheit willen waren ihm auch so viele Männer aufrichtig und
Aufgaben restlos zu lösen, an denen bisher seine Kraft und sein
von Herzen zugetan. Aber wie viele Mädchen und Frauen erst liebten
Organ gelegentlich brüchig wurden. Die männliche Hauptrolle war
ihn um dieser herrlichen Einfachheit und Geradheit willen! Und er
durch eine furchtbare Laune des Schicksals ebenfalls in andere Hände
hatte so viele von ihnen (und nicht immer nur nach einander)
geraten, als die dessen, dem sie zuerst zugedacht worden war; wo
wieder geliebt. Weil es ihm eben so einfach und natürlich erschien.
man früher Kainz im Sinne gehabt hatte, hatte sich ja längst
Die Ergänzung zu den männigfachen Figuren, mit denen
Korff vor unser geistiges Auge geschoben. Auch hier aber wurde
Schnitzler seine Theorie von dem weiten Lande der Seelen und der
uns eine freudige Ueberraschung zuteil. Denn Herr Korff, dem ja
Kompliziertheit der Menschen oder, was dasselbe ist, des Lebens,
gewiß manche schon längst sehr Gutes zugetraut hatten, übertraf doch
illustriert, bildet ein Duell, in das schrill das Drama ausklingt. Auch
noch aller Erwartungen. Hatte Schnitzler einen wunderbar einfachen
Frau Genia Hofreiter ist eine komplizierte Seele. Auch sie hat ihren
und ungekünstelten Dialog geschrieben, so sprach Korff eben diesen
Mann geliebt, und liebte ihn vielleicht noch, da sie ihn betrog.
Dialog wunderbar einfach und ungekünstelt, und nur sehr wenige
Freilich, mit dem Pianisten Korsakow betrog sie ihn noch nicht. Der
Stellen waren es diesmal, wo er die Gestalt und die Rede für
erschoß sich, weil sie ihn nicht erhört hatte. Aber mit dem jungen
einen kurzen Augenblick, und auch da nur kaum merklich, von dem
Marinefähnrich Otto, dem Sohne von Aigner und von dessen geschiedener
Standpunkte gleiten ließ, wohin der Dichter sie gestellt hatte.
Gattin, der Schauspielerin Meinhold, da ging es schon anders. Den
In der Liebesszene nach der Tour auf den Aignerturm schien er
ließ sie bereits des Nachts zu ihrem Fenster hereinsteigen. Dabei
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Ja
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wohl es nichts ist als eine lächerliche Eitelkeits= und Ehren¬
Burgtheater.
komödie, wie wir ja alle wissen.“ Und schoß ihn nieder.
als er ihm gegenüberstand und des andern „Jugend“.
(„Das weite Land.“ Tragikomödie in fünf Akten von Artur
„glänzen gesehen und lachen in einem frechen und kalten Aug'“.
Schnitzler. Erstaufführung am 14. Oktober 1911.)
Einen „grauenhaften Menschen“ nennt ihn seine Frau, da er, nach¬
„Die Seele ist ein weites Land“, sagt Dr. v. Aigner, der eine
dem er den Sohn erschossen, dennoch imstande war, der ahnungs¬
der zwei Damenlieblinge in Schnitzlers neuem Stück, einmal zu dem
losen Mutter die Hand zu drücken; da er den jungen Menschen
anderen, und zur Vorbereitung und Erklärung dieses Ausspruches
„nicht einmal gehaßt und ihn doch umgebracht“ hat. Aber wie wahr
hat er unmittelbar vorher seinem Partner gegenüber ausgeführt:
ist wieder, was der Gatte darauf erwidert! „So einfach ist das
„Sollte es Ihnen noch nicht aufgefallen sein, was für komplizierte
nicht. Hineinschau'n in mich kannst du doch nicht. Kann keiner. Die
Subjekte wir Menschen im Grunde sind? So vieles hat zugleich
arme Frau Meinhold tut mir leid. Auch mein guter, alter Herr
Raum in uns —! Liebe und Trug ... Treue und Treulosigkeit...
v. Aigner. Aber ich kann ihm nicht helfen. Nein. Auch dir nicht.
Anbetung für die eine und Verlangen nach einer anderen oder nach
Und ihm nicht. Und mir.“
mehreren. Wir versuchen wohl Ordnung in uns zu schaffen, so gut
So wird „das weite Land“ vielleicht zur schärfsten Satire auf
es geht, aber diese Ordnung ist doch nur etwas Künstliches ...
das Duell als soziale Institution, da der Dichter uns zeigt, wie
ist das Chaos.“
Das Natürliche
wenig wir selbst die letzten Beweggründe unseres Handelns be¬
Ja, ein weites Land ist die menschliche Seele. Und sie sind so
urteilen können; und daß es so oft nichts ist als eine Farce, sein
kompliziert und verschieden die menschlichen Seelen. Verschiedene
Ausgang so oft nur eine Frage der Stimmung und Laune des
solcher in ihren Seelen komplizierter Menschen führt uns der Dichter
Augenblicks. Ja, es ist ein weites Land, die Seele und das Herz
vor. Der Fabrikant Friedrich Hofreiter ist ein Musterbild solcher
des Menschen. Duelle aber gehören oft wohl zum Engherzigsten, was
Kompliziertheit. Besonders wo die Empfindungen für die Gattin
dort vorbereitet wird.
und für andere weibliche Wesen sich begegnen. Er liebte seine Frau.
Das Publikum schien zu Beginn der Vorstellung noch ganz
Ja. Aber er liebte auch Adele Natter, die Frau seines Bankiers, und
unter dem Banne des schrecklichen Verlustes zu stehen, den es dieser
zuletzt liebt er Erna, ein reizendes Mädchen, das, nachdem er sie bei
Tage mit dem Burgtheater durch Hartmanns plötzlichen Hingang
einer Dolomitentour umarmt und geküßt hat, auf seine Frage, ob
erlitten. Da die Woche anfing, stand er noch auf der Bühne
sie seine Frau werden will, einfach sagt: „Frau — nein“, auf seine
und hatte bei den Proben eben sein Bestes daran gesetzt,
andere Anfrage aber, ob sie heute Nacht die Türe für ihn offen halten
den Doktor Aigner zu gestalten. Und nun liegt er schon
wolle, noch einfacher „Ja sagt.
draußen, bedeckt vom kühlen Rasen. Das ist eben das Leben
Darum ist aber Erna nicht etwa keine komplizierte Natur. Das
sich
das Menschenschicksal. Beim Theater zeigt es
und
Leben trägt eben die Kompliziertheit in uns hinein, und wenn wir
nur so recht, wie schrecklich trostlos das Verhältnis zwischen Tätig¬
noch so einfach veranlagt wären. Da ist alles voll Formalitäten und
keit und Leben ist. Im Rahmen des Spieles tritt da an die
Regeln und Begriffen und Gesetzen, und wenn die Sachen noch so
Stelle des einen gleich der andere. Einer fällt, wie in einer
einfach sind. Erna liebt Friedrich, und darum ist es ihr so einfach,
Schlacht geht aber alles gleich weiter. Vor den Augen der
daß sie ihm gehört. Vielleicht eben, weil sie wirklich anständig
Zuschauer. Ein anderer tritt vor, die Reihen schließen sich
nämlich auf inneren Anstand hält. Sie weiß ja auch, daß
ist,
und alle gebaren sich in der Vorstellung, als wäre gar nichts
Friedrich sie nicht ewig lieben wird. Aber was liegt daran, da sie
geschehen. Und es ist ja auch gar nichts geschehen, als daß ein
ihn eben liebt?
Mensch, ein Künstler starb. Was liegt dem Tode daran, der ihn
Zu den Exempeln komplizierter Menschen, die der Dichter uns
Dienstag rief, daß er Samstag wichtig „beschäftigt“ gewesen wäre?
vorführt, gehört auch Dr. v. Aigner, der gegenüber Friedrich Hof¬
„Aequo pede“ pocht der Tod ja an die Behausungen derer, die be¬
reiter die oben angeführte Theorie von den komplizierten Menschen
schäftigt sind, und derer, die nach ihren Lebensaufgaben eingeschätzt,
und dem weiten Lande der Seele aufstellt, um zu erklären, warum
immer Zeit hätten für ihn. Darin liegt ja die schauerliche Erhabenheit
er seine Frau, von der er geschieden ist und die er geliebt und
des Todes, oder wenn man will, seine Torheit und aufreizende
dennoch betrogen hatte, eben betrogen hat? Dr. v. Aianer, oder
Roheit.
vielmehr das Original der Gestalt, das hier dem Dichter hand¬
Die Rolle Hartmanns, den Doktor v. Aigner, spielte Herr
greiflich vorgeschwebt hat, ist freilich selbst ein Musterbeispiel der
Devrient. Er brachte nicht nur überraschend viel von der
herrlichsten Einfachheit gewesen. Aber das ist ja eben auch das
inneren Liebenswürdigkeit und der ganzen sympathischen Art, die
Musterbeispiel der Kompliziertheit, wenn zu ihren Elementen auch
dem Vorbild, das sich durch seine gewinnende Kraft dem Dichter für
die Einfachheit gehört. Und das war ja auch bei jenem Muster¬
diese Gestalt aufgezwungen hatte, innewohnte, sondern er spielte
beispiel von Dr. Aigner der Fall, das, als Schnitzler „Das weite
ihn auch mit wohltuender innerer Geschlossenheit. Wenn Herr Devrient:
Land“ schuf, noch unter uns weilte und vor kurzem erst dieser engen
vermag, sich diesen schönen warmen Ton innerer Klarheit immer gegen¬
Welt entrü#t wurde. Gerade um seiner herrlichen Einfachheit und
wärtig zu halten, wird es ihm vielleicht gelingen, manche der großen
Geradheit willen waren ihm auch so viele Männer aufrichtig und
Aufgaben restlos zu lösen, an denen bisher seine Kraft und sein
von Herzen zugetan. Aber wie viele Mädchen und Frauen erst liebten
Organ gelegentlich brüchig wurden. Die männliche Hauptrolle war
ihn um dieser herrlichen Einfachheit und Geradheit willen! Und er
durch eine furchtbare Laune des Schicksals ebenfalls in andere Hände
hatte so viele von ihnen (und nicht immer nur nach einander)
geraten, als die dessen, dem sie zuerst zugedacht worden war; wo
wieder geliebt. Weil es ihm eben so einfach und natürlich erschien.
man früher Kainz im Sinne gehabt hatte, hatte sich ja längst
Die Ergänzung zu den männigfachen Figuren, mit denen
Korff vor unser geistiges Auge geschoben. Auch hier aber wurde
Schnitzler seine Theorie von dem weiten Lande der Seelen und der
uns eine freudige Ueberraschung zuteil. Denn Herr Korff, dem ja
Kompliziertheit der Menschen oder, was dasselbe ist, des Lebens,
gewiß manche schon längst sehr Gutes zugetraut hatten, übertraf doch
illustriert, bildet ein Duell, in das schrill das Drama ausklingt. Auch
noch aller Erwartungen. Hatte Schnitzler einen wunderbar einfachen
Frau Genia Hofreiter ist eine komplizierte Seele. Auch sie hat ihren
und ungekünstelten Dialog geschrieben, so sprach Korff eben diesen
Mann geliebt, und liebte ihn vielleicht noch, da sie ihn betrog.
Dialog wunderbar einfach und ungekünstelt, und nur sehr wenige
Freilich, mit dem Pianisten Korsakow betrog sie ihn noch nicht. Der
Stellen waren es diesmal, wo er die Gestalt und die Rede für
erschoß sich, weil sie ihn nicht erhört hatte. Aber mit dem jungen
einen kurzen Augenblick, und auch da nur kaum merklich, von dem
Marinefähnrich Otto, dem Sohne von Aigner und von dessen geschiedener
Standpunkte gleiten ließ, wohin der Dichter sie gestellt hatte.
Gattin, der Schauspielerin Meinhold, da ging es schon anders. Den
In der Liebesszene nach der Tour auf den Aignerturm schien er
ließ sie bereits des Nachts zu ihrem Fenster hereinsteigen. Dabei
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