hox 28/4
24. Das veite Land
Barhh
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keilingtheater. gehören können, so viele auch sich ihnen zu eigen geben, und Tragikomödie, des von Hofreiter um sein Glück betrogenen
weil sie am Ende schauernd ihren einsamen Weg gehen Arztes Mauer ihr Todesurteil sprechen läßt.
Die Schauspieler hatten es nicht leicht, diesen seelen¬
müssen.
die „Dasweite Land“.
Wir glauben's gern, auch ohne die ewigen Wiederholun= losen Plauderern Leben einzuhauchen. Sie ließen den fein¬
Weplauder und Geplausche
gen; aber Schnitzter wird uns nicht dazu bringen, diese nervigen Dialog und die vielen, mit wunderbarer im¬
koketten Lebensnipper, die sich selbst kaum einen Augen= presionistischer Beobachtungsgabe abgelauerten kleinen Züge
uf lange, lange Akte lang.
in aller Echtheit aufschillern. Am besten waren die Dar¬
die diese dialektischen Ge¬
blick ganz ernst nehmen, uns als tiefe, problematische
steller der amüsanten Episodensiguren dran, denn alles
in Liebe ausarten lassen.
Naturen aufzuschwatzen. Noch weniger werden wir auf dieser
Lustspielmäßige ist hier bedeutsam geglückt. So Forest,
inge an die Reihe: Tennis
schwankenden Basis eine neue Sittlichkeit oder Lebens¬
der witzig einen raunzenden Altenberg hinstellte, oder
eine Welt! Dieser kleine
anschauung aufbauen. Wir lassen uns die graziöse Schön¬
[Ziener als plappernder Sportjüngling im dritten Akt,
eRechnung für ein Auto¬
färberei all dieser Nichtigkeiten gefallen, auf die sich keiner
der in einem Alpenhotel die Handlung dreist unterbricht und
rot) die beste Einlaßkarte
so gut versteht, wie Schnitzler, aber die Leute selbst fangen
doch allein greifbe#e Wirklichkeit hot. Heinz Monnard
rsippte Kreis verwöhnter
uns an bedenklich zu enuyieren. Sie sind die geborenen
ließ seinen Anatol den törichten Eh##ertum nicht entgelten
er, die sich in einer Villen= Luftspielfiguren, und h. #entlich erkennt das Schnitzler end¬
und tat für den traurigen Lebenskumtter, der die trostlosen
iß sie uns nur dann erträglich sind,
lem ästhetisierenden — dem lich selbst, wenn er siel:
Widersprüche seiner Handlungen mit einem: „Hinein¬
dn
Ghetto zusammen= wenn sie aller Sentimentalität entsagen und ihre Ironien
schauen in mich kannst du doch nicht“ erledigt, alles nur
der Lebenskünstelei. Das
und Selbstironien frei spielen lassen. Was fangen wir mit
Mögliche. Auch Irene Triesch schenkte der Frau, die
itäten ist ihnen im Grunde
seinem neuen Helden, dem Fabrikanten Friedrich Hofreiter,
keinen Ehohruch begehen kann, weil sie ihn mit ihrem Rein¬
sie es, wenn es sich in ihren
an, der seiner Frau Vorwürfe darüber macht, weil sie seinen
plogischen Retorten ver= Freund, den Klaviertirtuosen, nicht erhört und in den Tod lichkeitsbedürfnis nicht vereinen kann und dann doch einen
beliebigen Fant nachts ihr Fenster öffnet eine rührende
ohne inneren
e nicht recht; alles Gefühl getrieben hat, und der dann als sie —
Scheinexistenz. Und das gelang auch Fräulein Her¬
Zwang — sich einem Marinefähnrich hingibt, froh darüber
terich bei der kecken Erna, die solange um Hofreiter ge¬
dieser mit Schnitzlerscher ist, daß er nun nicht mehr allein als der schuldige Ehebrecher
kämpft hat und sich nach einer heißen Nacht von ihm mit
n. Der Dichter aber klebt im Hause herumgehen muß, und dennoch, diesen Fähnrich
einem lakonischen „Aus!“ abspeisen lassen muß. Die armen
am Ende niederknallt. Dieser irrsinnige Pistolenschuß, der
ohlfeile Wort: „Die Seele
Schauspieler sirgten über alle Schründe einer notdürftigen
igung für einen poetischen einen ihm gleichgültigen Rivalen ins Jenseits befördert,
Konstruktion und sogar über einen Tennisspielsymbolismus
lbet, alles verzeihen, heiße bringt — wie schon mehrmals bei Schnitzler — gewaltsom
und ein Kraxel=Solneßtum hinweg.
den Dramatiker jeglicher Ernst in die gleichgültige Spielerei. Aber nur im Leben!
Bewiß, der Typus des ge= ist Zufallstragik erschütternd, im Drama bleibt sie eine
us Frauen= und Mädchen= Peinlichkeit. Der Ausgang des possenhaften Duells, zu dem
„Das weite Land“ in Hamburg.
sich Herr Hofreiter einen von ihm selbst betrogenen Ehe¬
t. der die Laune zu seinem
G. M. Aus Hamburg wird uns geschrieben: Im „Deutschen
und er mag im schwel. mann als Sekundanten erbittet, kann in uns nur das Be¬
Schauspielhaus“ in Hamburg gelangte am Sonnabend, den
ls anderwärts. Schnitzler dauern zurücklassen, daß Anatol sich verheiratet hat. Das
14: Oktober die Tragikomödic von Arthur Schnitzler „Das weite
irftigkeit ihres cynischen hätte er nicht tun sollen.
Land“ zur ersten Aufführung. Die ersten Akte wurden nur lau
Schnitzler ist viel zu bewußt, um die Hohlheit dieser und mit abwartendem Interesse aufgenommen, erst am Schluß
erischen Falten drapieren,
stellte sich ein starker, wenn auch nicht ganz unbestrittener Bei¬
von der einzigen Tragik seiner Welt nicht selbst zu durchschauen, aber seine Balan¬
werden, wenn der Katzen=cierungskünste werden dadurch nicht seriöser, daß er ihnen fall ein, so daß sich Direktor Carl Hagemann, der das Stück
mt: weil sie niemandem aus dem Munde des einzigen araddenkenden Menschen dieser mit feinstem Verständnis inszeniert und wundervolle Bühnenbilder
24. Das veite Land
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keilingtheater. gehören können, so viele auch sich ihnen zu eigen geben, und Tragikomödie, des von Hofreiter um sein Glück betrogenen
weil sie am Ende schauernd ihren einsamen Weg gehen Arztes Mauer ihr Todesurteil sprechen läßt.
Die Schauspieler hatten es nicht leicht, diesen seelen¬
müssen.
die „Dasweite Land“.
Wir glauben's gern, auch ohne die ewigen Wiederholun= losen Plauderern Leben einzuhauchen. Sie ließen den fein¬
Weplauder und Geplausche
gen; aber Schnitzter wird uns nicht dazu bringen, diese nervigen Dialog und die vielen, mit wunderbarer im¬
koketten Lebensnipper, die sich selbst kaum einen Augen= presionistischer Beobachtungsgabe abgelauerten kleinen Züge
uf lange, lange Akte lang.
in aller Echtheit aufschillern. Am besten waren die Dar¬
die diese dialektischen Ge¬
blick ganz ernst nehmen, uns als tiefe, problematische
steller der amüsanten Episodensiguren dran, denn alles
in Liebe ausarten lassen.
Naturen aufzuschwatzen. Noch weniger werden wir auf dieser
Lustspielmäßige ist hier bedeutsam geglückt. So Forest,
inge an die Reihe: Tennis
schwankenden Basis eine neue Sittlichkeit oder Lebens¬
der witzig einen raunzenden Altenberg hinstellte, oder
eine Welt! Dieser kleine
anschauung aufbauen. Wir lassen uns die graziöse Schön¬
[Ziener als plappernder Sportjüngling im dritten Akt,
eRechnung für ein Auto¬
färberei all dieser Nichtigkeiten gefallen, auf die sich keiner
der in einem Alpenhotel die Handlung dreist unterbricht und
rot) die beste Einlaßkarte
so gut versteht, wie Schnitzler, aber die Leute selbst fangen
doch allein greifbe#e Wirklichkeit hot. Heinz Monnard
rsippte Kreis verwöhnter
uns an bedenklich zu enuyieren. Sie sind die geborenen
ließ seinen Anatol den törichten Eh##ertum nicht entgelten
er, die sich in einer Villen= Luftspielfiguren, und h. #entlich erkennt das Schnitzler end¬
und tat für den traurigen Lebenskumtter, der die trostlosen
iß sie uns nur dann erträglich sind,
lem ästhetisierenden — dem lich selbst, wenn er siel:
Widersprüche seiner Handlungen mit einem: „Hinein¬
dn
Ghetto zusammen= wenn sie aller Sentimentalität entsagen und ihre Ironien
schauen in mich kannst du doch nicht“ erledigt, alles nur
der Lebenskünstelei. Das
und Selbstironien frei spielen lassen. Was fangen wir mit
Mögliche. Auch Irene Triesch schenkte der Frau, die
itäten ist ihnen im Grunde
seinem neuen Helden, dem Fabrikanten Friedrich Hofreiter,
keinen Ehohruch begehen kann, weil sie ihn mit ihrem Rein¬
sie es, wenn es sich in ihren
an, der seiner Frau Vorwürfe darüber macht, weil sie seinen
plogischen Retorten ver= Freund, den Klaviertirtuosen, nicht erhört und in den Tod lichkeitsbedürfnis nicht vereinen kann und dann doch einen
beliebigen Fant nachts ihr Fenster öffnet eine rührende
ohne inneren
e nicht recht; alles Gefühl getrieben hat, und der dann als sie —
Scheinexistenz. Und das gelang auch Fräulein Her¬
Zwang — sich einem Marinefähnrich hingibt, froh darüber
terich bei der kecken Erna, die solange um Hofreiter ge¬
dieser mit Schnitzlerscher ist, daß er nun nicht mehr allein als der schuldige Ehebrecher
kämpft hat und sich nach einer heißen Nacht von ihm mit
n. Der Dichter aber klebt im Hause herumgehen muß, und dennoch, diesen Fähnrich
einem lakonischen „Aus!“ abspeisen lassen muß. Die armen
am Ende niederknallt. Dieser irrsinnige Pistolenschuß, der
ohlfeile Wort: „Die Seele
Schauspieler sirgten über alle Schründe einer notdürftigen
igung für einen poetischen einen ihm gleichgültigen Rivalen ins Jenseits befördert,
Konstruktion und sogar über einen Tennisspielsymbolismus
lbet, alles verzeihen, heiße bringt — wie schon mehrmals bei Schnitzler — gewaltsom
und ein Kraxel=Solneßtum hinweg.
den Dramatiker jeglicher Ernst in die gleichgültige Spielerei. Aber nur im Leben!
Bewiß, der Typus des ge= ist Zufallstragik erschütternd, im Drama bleibt sie eine
us Frauen= und Mädchen= Peinlichkeit. Der Ausgang des possenhaften Duells, zu dem
„Das weite Land“ in Hamburg.
sich Herr Hofreiter einen von ihm selbst betrogenen Ehe¬
t. der die Laune zu seinem
G. M. Aus Hamburg wird uns geschrieben: Im „Deutschen
und er mag im schwel. mann als Sekundanten erbittet, kann in uns nur das Be¬
Schauspielhaus“ in Hamburg gelangte am Sonnabend, den
ls anderwärts. Schnitzler dauern zurücklassen, daß Anatol sich verheiratet hat. Das
14: Oktober die Tragikomödic von Arthur Schnitzler „Das weite
irftigkeit ihres cynischen hätte er nicht tun sollen.
Land“ zur ersten Aufführung. Die ersten Akte wurden nur lau
Schnitzler ist viel zu bewußt, um die Hohlheit dieser und mit abwartendem Interesse aufgenommen, erst am Schluß
erischen Falten drapieren,
stellte sich ein starker, wenn auch nicht ganz unbestrittener Bei¬
von der einzigen Tragik seiner Welt nicht selbst zu durchschauen, aber seine Balan¬
werden, wenn der Katzen=cierungskünste werden dadurch nicht seriöser, daß er ihnen fall ein, so daß sich Direktor Carl Hagemann, der das Stück
mt: weil sie niemandem aus dem Munde des einzigen araddenkenden Menschen dieser mit feinstem Verständnis inszeniert und wundervolle Bühnenbilder