W
box 2971
24. Das weite Land
10. Nach Mitleitinsen von der Firma; zieten, die nder nnßtos vertansen seien. Ncon0 „
rtcitsmmunsunermummaumen
Spiele. Dem Menschen ist es eigen, aus seiner
Tragikomödie spielte Herr Nhil mit feinem!
ene dun eenene ensen un
Umgebung herauszustreben nach dem, was ihm
Verständnis des Dichters, ein auch nur leises
das Publikum nur widerstrebend dem Dichter in
höher zu stehen scheint, um dann, wenn er es
Zuviel hätte diese Rolle total umbringen
das Gestrüpp und Gewirre von Verfehlungen
können, die schon an sich zur Brutalität hin¬
erreicht hat, zu erkennen, daß es des Strebens
folgte, aus denen die Sünder alle heil hervor¬
nicht wert war. Glücklich der, der sich sein Reich
neigt. Ganz ausgezeichnet, geradezu von innen
gehen, und die nur der einzige anständige Mensch
des Stückes mit seinem jungen Leben bezahlen
heraus erleuchtet spielte Frl. Elsinger ihre
schaffen kann, wie der Bauer Gomard, der sich
muß. Für die Szenierung hatte Baron Ber¬
Genia. Der Arzt, den Herr Wagner gab,
in diesem Reiche König fühlt und sich nicht da
r das Beste getan, für die Darstellung setz¬
hatte nicht Farbe genug. In der Umgebung
heraussehnt. Das ist es auch das dem Stücke
allzu leichtleviger Menschen wirkte die Fiaur
ten sich die Schauspieler allen voran Frl. Mar¬
heute noch mehr als ein rein historisches Inter¬
schon an sich sonderbar, es geschah nicht genug,
ra als Genia, Frl. Hofteufel als
esse sichert.
Das Interesse wird zur Freude
um sie den andern etwas näher zu bringen.
Erna und Frau Reinhold als Frau Wahl —
durch die sichere Beherrschung der Bühnen¬
n mit ihrer
mit all ihren Kräften ein. Herr K o
rff spielte
Sehr gut fand sich Frl. &
wirkung, die man beobachtet, durch die Fülle
den sündhaften Helden mit mathematischer trocke¬
Demi vierge ab, an Temperament fehlt es der
kluger und guter Gedanken und köstlicher Szenen.
ner Treffsicherheit. Die Herren Ge
jungen Künstlerin nicht, auch kann man ihr das
Herr Eppens spielte den Bauer
Devrient, Heine gaben ihren Gestalten
Zeugnis geben, daß sie dieses Temperament
Gomard und schuf ihn zu einer Prachtfigur.
richtig abzutönen verstand und die Figur ein¬
scharfe Umrisse. Nicht an der Szenierung und
Da war nichts zu merken von übertriebenem
nicht an der Darstellung lag's, daß die rechte
dringlich zur Wirkung brachte. Prächtig gezeich¬
Bauernstolz oder sich überhebendem Dünkel. Es
Empfänglichkeit, die rechte Wärme sich nicht ein¬
net erschienen die Figuren des Hoteldirektors
war der reise, geklärte Mensch, der sich seiner
stellte.
durch Herrn Lang, des Natter durch Herrn
Würde bewußt ist, der den Wert der Güter des
Andresen und des Portiers durch Herrn
Lebens erkannt hat und sie richtig einschätzt.
Brahm. Die zuletzt genannte Leistung ein
Herr Taeger spielte den König, ganz an¬
könig und Bauer.
kleines Kabinettstück diskreten Humors. Von fa¬
geborene Würde und Anstand, ganz Menschen¬
moser Frische war der Kreindl des Herrn
freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, in Klang
Altonaer Stadt=Theater.
Pichler. Ziemlich matt dagegen die Adele
und Sprache klassischer Geist und Genuß. In
Als dritte Vorstellung in seinem Klassiker¬
des Frl. Heydorn und der Dichter des
natürlicher Anmut Frau Gartner als seine
Zyklus brachte das Altonaer Stadt=Theater am
Herrn Stettner, dem diese Rolle offenbar
Schwester, die Prinzessin, Herr Spannulh
Sonnabend das Lustspiel „König und
gar nicht lag. Frau Ellmenreich hatte
ein geschmeidiger Höfling, die Geschwister
Bauer“ des Spaniers Lope de Vega zur
die etwas undankbare Rolle einer älteren Frau
Ferron reizende Mädchen vom Lande, Herr
Aufführung. Es stammt aus der Blütezeit der
inne, eine andere Dame spielte mit leichter Ko¬
keimers ein jugendlich stürmischer, nach
spanischen Literatur, die in enger Verbindung
und last not
mik Frau Otto=Körner,
Glanz sich sehnender Sohn des Bauern, Herr
stand mit dem Aufschwung zu Weltmacht und
least Herr Gebhardt einen schneidigen
Anspitz ein köstlicher tölpelhafter Bauern¬
Ansehen, zu denen die spanische Nation im
knecht. Die Bühne hübsch angeordnet, die
Fähnrich.
16.
Jahrhundert unter der Herrschaft der
Szenen wirkungsvoll gestellt
So ganz warm wurde das Publikum im
durch Herrn
Habsburger gelangte. Das Werk erinnert an
Eppens Alles in allem: eine sehr erfreu¬
Laufe des Abends nicht, doch gab es nach jedem
einen eigenartigen Menschen und Dichter. Man
W. M.
Akte Beifall, der sich zum Schluß außerordent¬
liche Aufführung.
hat ihn mit Goethe verglichen, eine gleiche,
lich verstärkte. Die Novität fand schließlich
glückliche und genußfreudige Lebensführung war
einen lebhaften Erfolg, den zu einem großen
ihm bereits in seinen Jünglingsjahren beschie¬
Herz-Sieben.
Teil Regie und Darstellung für sich beanspruchen
den. Eine ungeheuer rege Phantasie wurde
bürfen.
Ph. B.
Operette von Sieg und Schiäler.
schon früh durch wissenschaftliche Studien, durch
Musik von Aloert Mattausch.
eine angeborene Abneigung vor allem Niedri¬
Ueber die Aufnahme der Schnitzlerschen
gen und Gemeinen in die rechten Wege ge¬
Novität auf anderen Bühnen liegen folgende
Magdeburg, 15. Oktober.
leitet. Später schaffte ihm ein sehr wechselndes
Meldungen vor:
Hamburg und Magdeburg hatten sich ver¬
Leben reiche, scharfe und tiefe Eindrücke. Er
In der Schauburg zu Hannover fand
einigt, um Sonntag abend mit der Uraufführung
diente in der spanischen Marine und mußte die
am 14. d. M. unter ungeteiltem großem Bei¬
der neuen Operette „Herz=Sieben“ auf dem Ge¬
Vernichtung der Armada im Jahre 1588 mit¬
fall bei vorzüglicher Darstellung die Urauffüh¬
biete der feineren heiteren Bühnenwerke im
erleben, ein schwerer Schlag für sein national¬
Stadt=Theater einen außerordentlich erfreulichen
rung von Arthur Schnitzler „Das weite Land“
stolzes Herz. Später war er Sekretär im Hause
statt.
Sieg zu erringen. Die Autoren, der Hamburger
Albas und wurde schließlich nach dem Tode
Librettist und der Magdeburger Komponist,
seiner zweiten Gattin Priester.
nennen ihr Werk schlechthin Operette. Das ist es
Die Leipziger Erstaufführung von
Schon im Alter von vierzehn Jahren schrieb
Arthur
nicht ganz, zu seinem Vortei' Vielleicht könnte
Schnitzlers unendlich lang¬
er seine erste Comedia „El verdadero Amante“
atmiger Ebebruchskomödie „Das
man bedauern, daß sie im Gtil noch zwischen
(Der getreue Liebhaber). Ihr folgten noch an
Land“ fand im Neuen Theater statt und
Lustspieloper und Operette schwanken. Aber
die fünfzehnhundert Comedias, ohne die übrigen
auch so liegt eine Bühnenschöpfung vor, die weit
erntete trotz des ausverkauften Hauses kaum
zahlreichen Werke. Da ist es erklärlich, wenn
über das übliche Niveau hinausragt und auch
mehr als einen Achtungserfolg, der zudem noch
behauptet wird, daß er manches Stück in vier¬
ein Stadt=Theater=Publikum in einer ganzen
zum guten Teil der fein abgetönten Inszenierung
undzwanzig Stunden geschrieben habe. Ebenso
und der vortrefflichen Interpretation der Haupt¬
Reihe prächtiger Szenen köstlich zu erheitern
erklärlich ist es aber auch, daß die meisten seiner
vermag.
partien aufs Konto zu schreiben ist. Namentlich
Schöpfungen eine gewisse Flüchtigkeit und eil¬
Siegmund Schickler benutzte das alte
nach dem allzu salopp gearbeiteten vierten Akt
fertige Oberflächlichkeit aufweisen. So sind denn
Lustspiel von Louis Angely: „Von Sieben
drohte das Interesse völlig zu erlahmen. Von
heute auch nur annähernd fünfhundert seiner
den Mitwirkenden machten sich um die raffiniert¬
Sehr alte Theater¬
Häßlichste“.
Werke noch erhalten. Verschiedene haben sich
pointierte Ausführung des manchmal geistreichen
besucher haben die Geschichte vierleicht noch im
eine Umarbeitung und Nachdichtung gefallen
Dialogs besonders verdient die Herren Wal¬
Schauspiel gesehen. In Ncapel verliebt sich, an¬
lassen müssen. Darunter das am Sonnabend
ter und Wendt als Hofreiter und Dr.
scheinend hoffnungslos, ein armer Schlucker in
aufgeführte Stück, das von dem Dichter den
Mauer, mehr noch die Damen Nolewska
eine schöne Unbekannte. Da erreicht ihn die
Titel „El villano en su rineon“ (Der Bauer
Kunde, daß
in der sächsischen Heimat
und Fuchs als die Trägerinnen der Schnitzler¬
in seinem Winkel) erhielt. In ihm wird der
schen Anschauung von Ehe und Liebe. O. S.
Universalerbe geworden ist, allerdings mit der
König von Frankreich von dem Bauer Juan be¬
angenehmen Aussicht, nach einer Testaments¬
wirtet und erweist diesem wieder Gastfreund¬
Ueber die Aufführung der Schnitzlerschen
klausel von den sieben Töchtern des Guts¬
schaft. Fr. Halm hat das Stück frei bearbeitet
inspektors, der später die ulkige Figur als
Tragikomödie „Das weite Land“ im
und es „König und Bauer“ betitelt. Diese Be¬
Wiener Burg=Theater wird uns aus
zweiter Schäfer Ast abgibt, die häßlichste heim¬
arbeitung hat sich dauernd auf den deutschen
Daheim im Sachsenland
Wien, 14. Oktober, geschrieben, sie habe äußer¬
führen zu müssen.
Bühnen erhalten.
findet er seine Angebetete natürlich ausgerechnet
lich den Erfolg gebracht, den die Höflichkeit der
Bei Halm rühmt sich der Bauer Jean
Wiener ihrem Poeten Laureatus schuldig zu sein
als die schönste der sieben Schwestern wieder.
glauben, oder vielmehr
warum es nicht
Noch ist Erlösung aus der Not möglich, da drei
Gomard, noch nie seinen König geschaut zu
sagen? — schuldig sind. Tatsächlich gab es nach
alte Damen als Preisrichterkollegium zu
haben, trotzdem sein Schloß in der Nähe liegt,
jedem Akte starken Beifall, den stärksten nach dem
sungieren haben. Wie nun ein Freund auf den
und er will sterben, ohne ihn zu schauen. Aber
genialen Gedanken kommt, die drei Richterinnen
er muß es erleben, daß seine Kinder nach höfi¬
vier en Akte, und der Dichter konnte mehr als
dahin zu bringen, die Angebetete doch als die
schem Glanze streben und sich dann blenden
zwanzigmal vor der Rampe erscheinen und sich
dankend verneigen. Wenn man zenauer hin= lassen. Es liegt ein tiefer Sinn in diesem! Häßlichste zu bezeichnen, das ist ja im letzten
box 2971
24. Das weite Land
10. Nach Mitleitinsen von der Firma; zieten, die nder nnßtos vertansen seien. Ncon0 „
rtcitsmmunsunermummaumen
Spiele. Dem Menschen ist es eigen, aus seiner
Tragikomödie spielte Herr Nhil mit feinem!
ene dun eenene ensen un
Umgebung herauszustreben nach dem, was ihm
Verständnis des Dichters, ein auch nur leises
das Publikum nur widerstrebend dem Dichter in
höher zu stehen scheint, um dann, wenn er es
Zuviel hätte diese Rolle total umbringen
das Gestrüpp und Gewirre von Verfehlungen
können, die schon an sich zur Brutalität hin¬
erreicht hat, zu erkennen, daß es des Strebens
folgte, aus denen die Sünder alle heil hervor¬
nicht wert war. Glücklich der, der sich sein Reich
neigt. Ganz ausgezeichnet, geradezu von innen
gehen, und die nur der einzige anständige Mensch
des Stückes mit seinem jungen Leben bezahlen
heraus erleuchtet spielte Frl. Elsinger ihre
schaffen kann, wie der Bauer Gomard, der sich
muß. Für die Szenierung hatte Baron Ber¬
Genia. Der Arzt, den Herr Wagner gab,
in diesem Reiche König fühlt und sich nicht da
r das Beste getan, für die Darstellung setz¬
hatte nicht Farbe genug. In der Umgebung
heraussehnt. Das ist es auch das dem Stücke
allzu leichtleviger Menschen wirkte die Fiaur
ten sich die Schauspieler allen voran Frl. Mar¬
heute noch mehr als ein rein historisches Inter¬
schon an sich sonderbar, es geschah nicht genug,
ra als Genia, Frl. Hofteufel als
esse sichert.
Das Interesse wird zur Freude
um sie den andern etwas näher zu bringen.
Erna und Frau Reinhold als Frau Wahl —
durch die sichere Beherrschung der Bühnen¬
n mit ihrer
mit all ihren Kräften ein. Herr K o
rff spielte
Sehr gut fand sich Frl. &
wirkung, die man beobachtet, durch die Fülle
den sündhaften Helden mit mathematischer trocke¬
Demi vierge ab, an Temperament fehlt es der
kluger und guter Gedanken und köstlicher Szenen.
ner Treffsicherheit. Die Herren Ge
jungen Künstlerin nicht, auch kann man ihr das
Herr Eppens spielte den Bauer
Devrient, Heine gaben ihren Gestalten
Zeugnis geben, daß sie dieses Temperament
Gomard und schuf ihn zu einer Prachtfigur.
richtig abzutönen verstand und die Figur ein¬
scharfe Umrisse. Nicht an der Szenierung und
Da war nichts zu merken von übertriebenem
nicht an der Darstellung lag's, daß die rechte
dringlich zur Wirkung brachte. Prächtig gezeich¬
Bauernstolz oder sich überhebendem Dünkel. Es
Empfänglichkeit, die rechte Wärme sich nicht ein¬
net erschienen die Figuren des Hoteldirektors
war der reise, geklärte Mensch, der sich seiner
stellte.
durch Herrn Lang, des Natter durch Herrn
Würde bewußt ist, der den Wert der Güter des
Andresen und des Portiers durch Herrn
Lebens erkannt hat und sie richtig einschätzt.
Brahm. Die zuletzt genannte Leistung ein
Herr Taeger spielte den König, ganz an¬
könig und Bauer.
kleines Kabinettstück diskreten Humors. Von fa¬
geborene Würde und Anstand, ganz Menschen¬
moser Frische war der Kreindl des Herrn
freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, in Klang
Altonaer Stadt=Theater.
Pichler. Ziemlich matt dagegen die Adele
und Sprache klassischer Geist und Genuß. In
Als dritte Vorstellung in seinem Klassiker¬
des Frl. Heydorn und der Dichter des
natürlicher Anmut Frau Gartner als seine
Zyklus brachte das Altonaer Stadt=Theater am
Herrn Stettner, dem diese Rolle offenbar
Schwester, die Prinzessin, Herr Spannulh
Sonnabend das Lustspiel „König und
gar nicht lag. Frau Ellmenreich hatte
ein geschmeidiger Höfling, die Geschwister
Bauer“ des Spaniers Lope de Vega zur
die etwas undankbare Rolle einer älteren Frau
Ferron reizende Mädchen vom Lande, Herr
Aufführung. Es stammt aus der Blütezeit der
inne, eine andere Dame spielte mit leichter Ko¬
keimers ein jugendlich stürmischer, nach
spanischen Literatur, die in enger Verbindung
und last not
mik Frau Otto=Körner,
Glanz sich sehnender Sohn des Bauern, Herr
stand mit dem Aufschwung zu Weltmacht und
least Herr Gebhardt einen schneidigen
Anspitz ein köstlicher tölpelhafter Bauern¬
Ansehen, zu denen die spanische Nation im
knecht. Die Bühne hübsch angeordnet, die
Fähnrich.
16.
Jahrhundert unter der Herrschaft der
Szenen wirkungsvoll gestellt
So ganz warm wurde das Publikum im
durch Herrn
Habsburger gelangte. Das Werk erinnert an
Eppens Alles in allem: eine sehr erfreu¬
Laufe des Abends nicht, doch gab es nach jedem
einen eigenartigen Menschen und Dichter. Man
W. M.
Akte Beifall, der sich zum Schluß außerordent¬
liche Aufführung.
hat ihn mit Goethe verglichen, eine gleiche,
lich verstärkte. Die Novität fand schließlich
glückliche und genußfreudige Lebensführung war
einen lebhaften Erfolg, den zu einem großen
ihm bereits in seinen Jünglingsjahren beschie¬
Herz-Sieben.
Teil Regie und Darstellung für sich beanspruchen
den. Eine ungeheuer rege Phantasie wurde
bürfen.
Ph. B.
Operette von Sieg und Schiäler.
schon früh durch wissenschaftliche Studien, durch
Musik von Aloert Mattausch.
eine angeborene Abneigung vor allem Niedri¬
Ueber die Aufnahme der Schnitzlerschen
gen und Gemeinen in die rechten Wege ge¬
Novität auf anderen Bühnen liegen folgende
Magdeburg, 15. Oktober.
leitet. Später schaffte ihm ein sehr wechselndes
Meldungen vor:
Hamburg und Magdeburg hatten sich ver¬
Leben reiche, scharfe und tiefe Eindrücke. Er
In der Schauburg zu Hannover fand
einigt, um Sonntag abend mit der Uraufführung
diente in der spanischen Marine und mußte die
am 14. d. M. unter ungeteiltem großem Bei¬
der neuen Operette „Herz=Sieben“ auf dem Ge¬
Vernichtung der Armada im Jahre 1588 mit¬
fall bei vorzüglicher Darstellung die Urauffüh¬
biete der feineren heiteren Bühnenwerke im
erleben, ein schwerer Schlag für sein national¬
Stadt=Theater einen außerordentlich erfreulichen
rung von Arthur Schnitzler „Das weite Land“
stolzes Herz. Später war er Sekretär im Hause
statt.
Sieg zu erringen. Die Autoren, der Hamburger
Albas und wurde schließlich nach dem Tode
Librettist und der Magdeburger Komponist,
seiner zweiten Gattin Priester.
nennen ihr Werk schlechthin Operette. Das ist es
Die Leipziger Erstaufführung von
Schon im Alter von vierzehn Jahren schrieb
Arthur
nicht ganz, zu seinem Vortei' Vielleicht könnte
Schnitzlers unendlich lang¬
er seine erste Comedia „El verdadero Amante“
atmiger Ebebruchskomödie „Das
man bedauern, daß sie im Gtil noch zwischen
(Der getreue Liebhaber). Ihr folgten noch an
Land“ fand im Neuen Theater statt und
Lustspieloper und Operette schwanken. Aber
die fünfzehnhundert Comedias, ohne die übrigen
auch so liegt eine Bühnenschöpfung vor, die weit
erntete trotz des ausverkauften Hauses kaum
zahlreichen Werke. Da ist es erklärlich, wenn
über das übliche Niveau hinausragt und auch
mehr als einen Achtungserfolg, der zudem noch
behauptet wird, daß er manches Stück in vier¬
ein Stadt=Theater=Publikum in einer ganzen
zum guten Teil der fein abgetönten Inszenierung
undzwanzig Stunden geschrieben habe. Ebenso
und der vortrefflichen Interpretation der Haupt¬
Reihe prächtiger Szenen köstlich zu erheitern
erklärlich ist es aber auch, daß die meisten seiner
vermag.
partien aufs Konto zu schreiben ist. Namentlich
Schöpfungen eine gewisse Flüchtigkeit und eil¬
Siegmund Schickler benutzte das alte
nach dem allzu salopp gearbeiteten vierten Akt
fertige Oberflächlichkeit aufweisen. So sind denn
Lustspiel von Louis Angely: „Von Sieben
drohte das Interesse völlig zu erlahmen. Von
heute auch nur annähernd fünfhundert seiner
den Mitwirkenden machten sich um die raffiniert¬
Sehr alte Theater¬
Häßlichste“.
Werke noch erhalten. Verschiedene haben sich
pointierte Ausführung des manchmal geistreichen
besucher haben die Geschichte vierleicht noch im
eine Umarbeitung und Nachdichtung gefallen
Dialogs besonders verdient die Herren Wal¬
Schauspiel gesehen. In Ncapel verliebt sich, an¬
lassen müssen. Darunter das am Sonnabend
ter und Wendt als Hofreiter und Dr.
scheinend hoffnungslos, ein armer Schlucker in
aufgeführte Stück, das von dem Dichter den
Mauer, mehr noch die Damen Nolewska
eine schöne Unbekannte. Da erreicht ihn die
Titel „El villano en su rineon“ (Der Bauer
Kunde, daß
in der sächsischen Heimat
und Fuchs als die Trägerinnen der Schnitzler¬
in seinem Winkel) erhielt. In ihm wird der
schen Anschauung von Ehe und Liebe. O. S.
Universalerbe geworden ist, allerdings mit der
König von Frankreich von dem Bauer Juan be¬
angenehmen Aussicht, nach einer Testaments¬
wirtet und erweist diesem wieder Gastfreund¬
Ueber die Aufführung der Schnitzlerschen
klausel von den sieben Töchtern des Guts¬
schaft. Fr. Halm hat das Stück frei bearbeitet
inspektors, der später die ulkige Figur als
Tragikomödie „Das weite Land“ im
und es „König und Bauer“ betitelt. Diese Be¬
Wiener Burg=Theater wird uns aus
zweiter Schäfer Ast abgibt, die häßlichste heim¬
arbeitung hat sich dauernd auf den deutschen
Daheim im Sachsenland
Wien, 14. Oktober, geschrieben, sie habe äußer¬
führen zu müssen.
Bühnen erhalten.
findet er seine Angebetete natürlich ausgerechnet
lich den Erfolg gebracht, den die Höflichkeit der
Bei Halm rühmt sich der Bauer Jean
Wiener ihrem Poeten Laureatus schuldig zu sein
als die schönste der sieben Schwestern wieder.
glauben, oder vielmehr
warum es nicht
Noch ist Erlösung aus der Not möglich, da drei
Gomard, noch nie seinen König geschaut zu
sagen? — schuldig sind. Tatsächlich gab es nach
alte Damen als Preisrichterkollegium zu
haben, trotzdem sein Schloß in der Nähe liegt,
jedem Akte starken Beifall, den stärksten nach dem
sungieren haben. Wie nun ein Freund auf den
und er will sterben, ohne ihn zu schauen. Aber
genialen Gedanken kommt, die drei Richterinnen
er muß es erleben, daß seine Kinder nach höfi¬
vier en Akte, und der Dichter konnte mehr als
dahin zu bringen, die Angebetete doch als die
schem Glanze streben und sich dann blenden
zwanzigmal vor der Rampe erscheinen und sich
dankend verneigen. Wenn man zenauer hin= lassen. Es liegt ein tiefer Sinn in diesem! Häßlichste zu bezeichnen, das ist ja im letzten