II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 494

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eine Reihe moderner Nervenmenschen vor und zur selben Zeit einen starken
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Mos= Das weite Land. (9
versenlt seinen scharfen, doppelt geschulten Blick ltreuen Liebe in Händen. Ein ju
Tragikomödie in fünf Akten von Arm Schnint#r des Arztes und Dichters in die geheimsten Tie=spieler hat sich erschossen, da sie
alle S.
(Erstaufführung am Jubiläums=Stadttheater auf, 17.
fen ihrer komplizierten Charaktere, dringt in hörte. Wie unerwartet anders w
November 1911.)
den Te.
die verborgensten Falten ihres Innern und
Zeichen auf den seltsamen Men
berfüt
Ein neuer Schnitzler ist immer eine Festgabe.
scheut auch vor den kühnsten und schwierigsten bewundert nicht ihre unwandelb
anstal
Für den Feinschmecker allerdings! UndKauch
Problemen nicht zurück — er „tanzt auf dem sieht vielmehr in ihr die Mörderin
hrzell
unter denen wird sie nicht jedem munden; dem psychologischen Seile“ um in seiner eigenen des. „Der Gedanke, daß irgend et
zwei
( Deutschen im Norden weniger, als dem Öster= Sprache zu reden. Diese Seelenanalyse ist so
in Wirklichkeit gar nicht ist — ein
eilen
reicher, dem Wiener. Denn nach Österreich, nach recht ein Zeichen unserer Zeit, die Alberta von
Phantom, ein Nichts, wenigstens e
Wien weisen Schnitzlers Gestalten, nicht nur
Puttkamer jüngst die „geheimnislose“ genannt baren Dinge gegenüber wie de
durch ihre Herkunft und den Aufenthaltsort, hat. Aber der Dichter läßt sich bei seiner Se=ldeine Tugend — einen Me
durch die leicht durchklingende Mundart, sondern zierarbeit nicht über die Achsel gucken, er bietet! Tod getrieben hat, das ist mir ei
auch durch die ganze Welt ihres Empfindens uns das fertige Produkt dar und überläßt es lich“ und er wendet sich nun vollst
und Handelns. So ist es auch in dem letzten dem Einzelnen, sich damit abzufinden, soweit es
ab und stürzt in die Arme der j
Stücke, das erst vor einem Monate an siebzehn
seinem eigenen Wesen, seiner anpassenden Phan= Erna, die ihn leidenschaftlich liebt
Großstadtbühnen zugleich mit sehr verschiedenem
tasie gelingt — er zeigt uns die Oasen im wei¬
willig hingibt. Man hat diese W
Erfolge gegeben wurde und nun auch staunend
ten Lande der Seele, den Weg dahin müssen
staunt, bekrittelt, als unwahre
daß
rasch seinen Einzug in die Provinz hält.
wir selbst finden.
wohl nur, weil sie neu und ganz
hütter
Im vorhinein können wir, wenn uns der
Im Vordergrunde des Interesses stehen der
ist, unmöglich ist sie gewiß nicht.
ssen.
geistvolle und feinsinnige Poet ladet, sicher sein, reiche Fabrikant Friedrich Hofreiter und seinelleicht ein Hofreiter wie irgend e
daß der Abend nicht verloren ist. Wer freilich Frau Genia. Er ist etwa vierzig Jahre alt, ein Held seiner verkannten Gemahlin
an den „Medardus“ denkt und sich spannende rastloser Geschäftsmann und Erfinder, dabei ein Verzeihung flehend zu Füßen falle
um he
Handlung, szenische Effekte, große dramatische liebenswürdiger Gesellschafter, Sportsmann, egoistische Herrschernaturen haben
iliären
Wirkungen erwartet, der wird nicht auf seine Kunstfreund; aber das alles ist nur Nebensache, Bewußtsein einer Schuld und ver
ißt, daß
Kosten kommen; es ist der alte, stille Schnitzler das macht man, „wenn man Zeit hat“; die daß ein anderer sie überragt. G
und des
der „Liebelei“ und des „Zwischenspieles“, der Hauptsache sind ihm — und wie er glaubt, allen ihren Mann kaum, sie hört nur da
uns hier entgegentritt „Tragikomödie“ nennt schaffensstarken Männern — die Frauen. Hier aus seinen Worten und, um es
er sein Werk und der viel mißbrauchte Titel liegt das eigentliche Betätigungsfeld für seinestun, aus Trotz wohl auch und ei
besteht hier zu Recht, wir hören wirklich eine
Eroberernatur. Skrupellos betrügt er seine noch Bedürfnis, nimmt sie einen Liel
traurige Weise, mit Humor und Ironie vor¬
junge und anziehende Gattin, die ihm doch nicht
aber tritt das Seltsamste ein. Wie
getragen.
gleichgiltig ist. Sie weiß darum, liebt ihn aber
mensch, der sich oft und oft seine Fri
Den Inhalt aus den fünf Akten herausschälen,
nicht weniger und wartet vielleicht, wie Frau den Gärten gepflückt hat, den Dieb
hieße nutzlose Arbeit verrichten und dem Werke
Marie in Bahrs Konzert“, geduldig, bis er zu schlecht behüteten Grund und Boden
Unrecht tun, denn die Handlung ist allerdings
ihr zurückkehrt. Dazu stände nun gerade der Dieb, den er ja fast selbst zum Stehle
sehr dürftig und technisch mangelhaft heraus= Weg offen, denn Friedrich ist seiner bisherigen hat, schießt er ihn nieder. Hier kön
gearbeitet, aber nicht darauf kommt es hier an, Liebelei mit der oberflächlichen Frau seines mehr ganz mit! War ihm das Di
sondern auf die Personen. Schnitzler führt uns Bantiers überdrüssig geworden und Genia hatl gesellschaftliche Formsache und der