II, Theaterstücke 24, Das weite Land. Tragikomödie in fünf Akten, Seite 696

24. Das
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Kr. 20—90.—,
Nachthemd Ké #u.
Bralislava, Hurbanplatz.
R
Duhnes Kunst.
Wochenrepertoire des Deutschen
Theaters.
Heute, Dienstag, ausser Abonnement, er¬
folgt das erste Auftreten Arnold Korffs in der
männlichen Hauptroile von Arthur Schnitz¬
lers Tragikomödie „Das weite Lande, die
er bei der Uraufführung des Werkes im
Burgtheater mit grösstem Erfolge kreierte.
Seine Partnerin ist Marta Karsten von der
Neuen Wiener Bühne, die bei der heurigen
Wiener Wiederaufnahme des Werkes die
weibliche Hauptrolle erfolgreich gespielt hat.
In den übrigen Rollen des figurenreichen
Stückes ist das ganze Ensemble beschäftigt.
Arthur Schnitzler wurde von der Direktion
eingeladen, der Vorstellung beizuwohnen.
Samstag, den 14. d., nachmittags, findet
eine Schülervorstellung von Grillparzers
Lustspiel -Wehdem, der lügte. Die Kar¬
ten, die durch die Schüler gemeinsam bezo¬
gen werden, geniessen eine 50prozentige Er¬
mässigung.
Sonntag, den 15. d. M., nachmittags, um
½4 Uhr, für Serie grün „Hans Hucke¬
beine.
„Das welte Land“, Tragikomödic in 5 Akten
von Arthur Schnitzler. Gastspiel Arnold
Korff. Artinir Schnitzler nimmt unter den leben¬
den deutschen Dichtern die erste Stelle ein. Er
denkt nicht daran, die Weltordnung umzustürzen,
will nicht die Menschheit verbessern; ihm genügt
es. das Lügennetz, das unsere Gesellschaft um¬
schwebt, zu schildern, die Scele eines modernen
Menschen blosszustellen

auf allen ihren Irr¬
wegen
— diese Seele, die für uns „das weite
Land“ — ein terra incognita— ist, unerklärlich,
rätselhaft... Für uns —
nicht, für Schnitzler. Mit
ironisch mitleidigem Lächeln analysiert er die
moderne Gesellschaft bis auf den Grund mit der
Beobachtungsschärfe, welche Maupassant gleich¬
stcht, und schildert Menschen, die eifersüchtig
sind, ohne zu lieben, die einander töten, ohne zu
hassen, und wieder andere, die alles um der Liebe
willen ertragen, weil sie Sklaven der Liebe sind.
ihre Schmach aber an einem unschuldigen Dritten
vergelten, indem sie ihn auch in den Schmutz zer¬
ren. Wie auf allen Werken Schnitzlers, liegt auch
auf diesem, das er „eine Tragikomödie nennt,
ein Hauch der Melancholie und Resignation, wie
wenn er sagen möchte: so haben wir selbst un¬
ser Leben verunstaltet und können leider nichts
daran ändern. Die Aufführung war musterhaft und
ich finde es ungerecht, dass das Programm den
Namen des Regisseurs, welcher das Stück insze¬
nierte, verschweigt. Es war keine leichte Aufgabe,
den richtigen Ton zu finden und alle feinen Stim¬
mungen, auf welchen das Werk aufgebaut ist, auf
die Bühne zu schaffen. Dies ist vollkommen ge¬
lungen. Arnold Korff, der den Hofreiter gab.
zeigte in dieser Rlie sein eminentes Können und
die Meisterschaft im Dialoge. Marie Karsten
(Genia) ist eine vorzügliche Schauspielerin, vor¬
nehm, einfach und edel. Sehr gut war wieder
Lilly Karoly als Erna, gelungen in Episoden¬
rollen die Herren Rangenhofer und Schrek¬
ker — und die übrigen leisteten ebenfalls ihr
Bestes. Das Publikum bereitete den Darstellern
und dem anwesenden Dichter herzliche Ovationen.
Das Haus war ausverkauft.
E. M.
Das Konzert russischer Künstler unter Mit¬
wirkung von Olga Urban-Wolkowickaja,
Leo Kujazié und Olga Michajlowa findet
heute ahends im grossen Saale dee Pogierungsse.
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