23. Der Schleiender-Pierrette
Ausschnitt aus:
termanne Moflatehefte, 1
vom:
Phot. Rembrandt, Charlottenburg.
Szenenbild aus Schnitzlers „Schleier der Dierrette“
im Deutschen Opernhause zu Charlottenburg (Einar
Linden und Elsa Galafrés als Pierrot und Pierrette). b
aschhiet aus
Westermanns Monatshefte, Branns
unschweig
m:
55
Phot. Recker & Maaßz. Berlin.
Tlse Galafrés als Pierrette in Arthur Schnitzlers
Pantomime „Der Schleier der Pierrette" (Musik
von Ernst von Dohnänyi). Nach der Aufführung
im Deutschen Opernhause zu Tharlottenburg
spielhauses stünde, wenn die Verr¬
box 28/1
rene Sie Weanne
Ausschmitiünsermnanne Moneenent
0n.1913
vom:
Feit
Fin Abend des Deuischen Opernhaufes in Char¬
Esotenburg besam durch das vin Arione
Schnitzler entworfene Szenarium zu einer Pan¬
vornline einen halberanatischen Charat.“, deres
wal rechtfertigt, dast an bieser Stelte un0 midt
erst in der nächsten Musikalischen Rundschan
davon gesprochen wird. Dieser „Schleier der
Pierrette“ entpuppt sich bald als eine Bearbei¬
ung, genaner als eine printiv pantomtmische
abersenungder leren Schmtztertihn Nemassane
en
andie „der Schleier der Peatrie“. Sie hal
sei
etwas von dem wehen und rätselumhüllten Lebens¬
er
e, das senes Trama von 190 durchinge,.
uch in ihre Woristummheit herübergereltet, und
##= Ernst von Dohnänyi hat eine Partitur dazu —
#r geschrieben, die nirgend den geborenen Musik=
is dramatiker und den meisterhaften Beherrscher des g
Orchesterstils verleugnet.
Pierot, der Maler, hat mit seiner Vierrener
th
gerechen, Aber sie tann in nicht vergesen.
an wrem Hochreislage sieht sie sch von derk
Seie Mtchtnes, ihres ungeliedten Gemahls, n1
vernteid zm Pieroi. Beide beschlichen, ger
msem aus dem Leben zn scheiden. aber vir
Watnenenenen nen Dinnmnnst
Pierrot findet den Mut, das Gift wirklich zu
trinken. Pierrette läßt den Becher in kraftloser
Todesfurcht zu Boden sinken, verliert dabei ihren
Schleier und flüchtet voller Schrecken zur Hoch¬
zeitsgesellschaft zurück. In sieberhaft ausgelasse¬
nem Tanze sucht sie ihr Gewissen zu betäuben
und den Argwohn des Gemahls zu zerstrei n.
Vergebens! Überall erscheint ihr die bleiche, ge¬
spenstische Gestalt Pierrots, und endlich fragt
Arlechino nach dem Schleier. Voll Angst und
Grauen muß sie mit ihm in die Wohnung des
Malers. Man findet den Schleier am Boden bei
dessen Leiche. Jetzt nimmt Arlechino grausige
Nache. Er lehnt den Toten, als lebte er noch,
in einen Stuhl und zwingt Pierrette, mit ihm
anzustoßen. Dann verläßt er das Zimmer und 1
schließt die Arme mit dem Toten zusammen ein.
Schrecken und Entsetzen fassen sie, und in ihrer
Verzweiflung weiß sie sich nicht anders zu trösten?
als durch Tanz, unaufhörlichen, wahnsinnigen“
Tanz, der immer wilder und wilder wird, bis
sie schließlich nehen der Leiche des Geliebten tot
zusammenbricht, das Antlitz mit dem verhängnis¬
vollen Schleier bedeckt.
Diese gruselige Geschichte könnte abgeschmackt
und roh wirken, wenn nicht durch ihre starken
romantischen und phantastischen Elemente über#
sie selbst ein Schleier gebreitet wäre. Dazu kommt ##
die phantasievolle Musik, die wohl gelegentlich *
unterstreicht, weit mehr aber noch streichelt, lin¬
dert und sänftigt. besonders dann, wenn das Cello
die Führung hat, um Liebesglück und Liebes¬
schmerz auszumalen. Elsa Galasrés' Spiel als#
Pierrette war merkbar geschulter und namentlich
auch mimisch durchgebildeter, als wir es sonst in
Pautomiumn gewöhnt sind. Nur ihre Tanzkunst
ließ es etwas an jener beseelten Grazie fehlen, die?
wir an andern Dienerinnen dieser Muse neuer¬
dings kennen und bewundern gelernt haben.
Lante imona“ Nie „
Ausschnitt aus:
termanne Moflatehefte, 1
vom:
Phot. Rembrandt, Charlottenburg.
Szenenbild aus Schnitzlers „Schleier der Dierrette“
im Deutschen Opernhause zu Charlottenburg (Einar
Linden und Elsa Galafrés als Pierrot und Pierrette). b
aschhiet aus
Westermanns Monatshefte, Branns
unschweig
m:
55
Phot. Recker & Maaßz. Berlin.
Tlse Galafrés als Pierrette in Arthur Schnitzlers
Pantomime „Der Schleier der Pierrette" (Musik
von Ernst von Dohnänyi). Nach der Aufführung
im Deutschen Opernhause zu Tharlottenburg
spielhauses stünde, wenn die Verr¬
box 28/1
rene Sie Weanne
Ausschmitiünsermnanne Moneenent
0n.1913
vom:
Feit
Fin Abend des Deuischen Opernhaufes in Char¬
Esotenburg besam durch das vin Arione
Schnitzler entworfene Szenarium zu einer Pan¬
vornline einen halberanatischen Charat.“, deres
wal rechtfertigt, dast an bieser Stelte un0 midt
erst in der nächsten Musikalischen Rundschan
davon gesprochen wird. Dieser „Schleier der
Pierrette“ entpuppt sich bald als eine Bearbei¬
ung, genaner als eine printiv pantomtmische
abersenungder leren Schmtztertihn Nemassane
en
andie „der Schleier der Peatrie“. Sie hal
sei
etwas von dem wehen und rätselumhüllten Lebens¬
er
e, das senes Trama von 190 durchinge,.
uch in ihre Woristummheit herübergereltet, und
##= Ernst von Dohnänyi hat eine Partitur dazu —
#r geschrieben, die nirgend den geborenen Musik=
is dramatiker und den meisterhaften Beherrscher des g
Orchesterstils verleugnet.
Pierot, der Maler, hat mit seiner Vierrener
th
gerechen, Aber sie tann in nicht vergesen.
an wrem Hochreislage sieht sie sch von derk
Seie Mtchtnes, ihres ungeliedten Gemahls, n1
vernteid zm Pieroi. Beide beschlichen, ger
msem aus dem Leben zn scheiden. aber vir
Watnenenenen nen Dinnmnnst
Pierrot findet den Mut, das Gift wirklich zu
trinken. Pierrette läßt den Becher in kraftloser
Todesfurcht zu Boden sinken, verliert dabei ihren
Schleier und flüchtet voller Schrecken zur Hoch¬
zeitsgesellschaft zurück. In sieberhaft ausgelasse¬
nem Tanze sucht sie ihr Gewissen zu betäuben
und den Argwohn des Gemahls zu zerstrei n.
Vergebens! Überall erscheint ihr die bleiche, ge¬
spenstische Gestalt Pierrots, und endlich fragt
Arlechino nach dem Schleier. Voll Angst und
Grauen muß sie mit ihm in die Wohnung des
Malers. Man findet den Schleier am Boden bei
dessen Leiche. Jetzt nimmt Arlechino grausige
Nache. Er lehnt den Toten, als lebte er noch,
in einen Stuhl und zwingt Pierrette, mit ihm
anzustoßen. Dann verläßt er das Zimmer und 1
schließt die Arme mit dem Toten zusammen ein.
Schrecken und Entsetzen fassen sie, und in ihrer
Verzweiflung weiß sie sich nicht anders zu trösten?
als durch Tanz, unaufhörlichen, wahnsinnigen“
Tanz, der immer wilder und wilder wird, bis
sie schließlich nehen der Leiche des Geliebten tot
zusammenbricht, das Antlitz mit dem verhängnis¬
vollen Schleier bedeckt.
Diese gruselige Geschichte könnte abgeschmackt
und roh wirken, wenn nicht durch ihre starken
romantischen und phantastischen Elemente über#
sie selbst ein Schleier gebreitet wäre. Dazu kommt ##
die phantasievolle Musik, die wohl gelegentlich *
unterstreicht, weit mehr aber noch streichelt, lin¬
dert und sänftigt. besonders dann, wenn das Cello
die Führung hat, um Liebesglück und Liebes¬
schmerz auszumalen. Elsa Galasrés' Spiel als#
Pierrette war merkbar geschulter und namentlich
auch mimisch durchgebildeter, als wir es sonst in
Pautomiumn gewöhnt sind. Nur ihre Tanzkunst
ließ es etwas an jener beseelten Grazie fehlen, die?
wir an andern Dienerinnen dieser Muse neuer¬
dings kennen und bewundern gelernt haben.
Lante imona“ Nie „