II, Theaterstücke 20, Zwischenspiel. Komödie in drei Akten (Neue Ehe, Das leichte Leben, Cäcilie Adams, „Nicht mehr zu dir zu gehn …“, Adagio), Seite 228

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20. Zuischenspiel
ung übersehen laßt, 6s9 „n„
Weise zum Teil in einer besonderen Dienststelle des Kokonialamts, Wähler vermogen, wenn sie biesen die Wahl ems Gozintbemonmen;
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zum Teil beim Oberkommando der Schutztruppen von dort vorha denenauferlegen. Der Wahlvorstand der Freisinnigen Volkspartei beschloß
Offizieren und Beamten wahrgenommen werden. Aus denselben noch ausdrücklich, den Wählern zu empfehlen, gegen den Antisemiten] Ver
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Ste
Theater des Westens.
einmaliges Auftreten gestattenden Rolle des Prinzen Sigis¬
Der italienische Ziergesang hat nur dann Berechtigung, wenn Lad¬
Neu¬
mund eine prächtige sympathische Gestalt. Dem Rhonschen
ier mit höchster Kunstfertigkeit und schöner Stimme ausgeführt wird.
Ehepaare, Emanuel Reicher und Hedwig Pauly,
Ueber beide Eigenschaften verfügt Fränkein Yvonne de Tré¬
Wor
der Charlottenburger Oper ein
schadete ihre gänzliche Ueberflüssigkeit im Stück, die sie nur
sville, die am Sonnabend in
011.
Gastspiel eröffnete, nicht. Nach ihrer Auftrittsarie im „Bar¬
als retardierende Momente empfinden ließ.
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bier von Sevilla“ konnte es keinem Zweifel unterliegen,
Das Publikum folgte den Vorgängen alle drei Akte
Me
daß sie den ersten Vertreterinnen des Koloraturgesanges
lang mit gespanntem Interesse, konnte sich aber mit dem
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nicht beizuzählen ist. Ihr kleiner, in der Höhe scharfer und
M. Z.
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Schluß nicht einverstanden erklären.
spitzer Sopran weist weder die Geläufigkeit, noch die Geschmeidigkeit
aus
auf, die Rossinis Rosinchen verlangt, und in der Darstellung ließ sie
ver
ganz die liebenswürdige Koketterie vermissen, die man sonst an fran¬
Berliner Theater.
zösischen Vertreterinnen der Rolle bewundert. Sollte es wirklich der
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Mit rauschendem Beifall und einer Fülle von Kränzen
Fall sein, daß Fräulein Tréville als eiste Koloratursängerin der
so könnte man ster
„Opéra comique“ in Paris tätig ist,
und Blumen ließ sich Herr Bonn am Sonnabend Dank ab¬
nach
dem altberühmten Institut nur raten, sich schleunigst
statten für die Aufführung eines neuen Stückes, das sich in
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einer besseren Kraft umzusehen. Für das Ensembie und
seiner kläglichen Nichtigkeit ungebührlich breit macht. Es nennt
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für das Publikum des Westentheaters,
schien,
wie
sich „Annemarie", Lustpiel in drei Akten nach Israel
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mögen ihre Leistungen allenfalls genügen, feinere Ohren und ein ver¬
Die Heldin ist ein
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Zangwill von Kurt Berus.
wöhnter Geschmack werden sich aber dagegen ablehnend verhalten.
We
Dienstmädchen. Im ersten Akt putzt die arme Annemarie
Jedenfalls liegt keine Veranlassung vor, der deutsch sprechenden und
bas
Stiefel und bekommt von einem ebenso armen Komponisten
italienisch singenden Dame eine Sonderstellung einzuräumen. Was
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sich aber die leichtsprudelnde Musik in dem Ensemble dieses Theaters
ein Paar abgelegte Handschuhe und einen unschuldigen Kuß.
W. B.
gefallen lassen muß, das spottet jeder Beschreibung.
Im zweiten Akt erbt Annemarie und wird von dem immer
noch armen Musiker deshalb — denn er hat Ehrgefühl.
Berliner Zuschaner.
verlassen. Im dritten Akt sitzt Annemarie in einem feinen
Salon, er ist plötzlich berühmt geworden, und nun steht nichts
Berlin, 28. November.
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mehr im Wege, daß sie sich kriegen.
Augekommene Fremde. Hospiz am Brandenburger Tor:
Selbst der Bescheidenste setzt von einem Lustspiele vor¬
v. Nostitz=Wallwitz, aus Dresden. v. Löbverke, aus Eisenach. v. Wal¬
pis
aus, daß es mit Geist und Witz nicht allzu sparsam wirt¬
schaftet, und verspricht sich eine heiter stimmende Wirkung. beck, aus Brannschweig. Exzellenz Thomsen, Admiral à la suite des
als
Seeoffizierkorps, aus Kiel. Schulze, Pastor a. D. und Rgb., aus
Aber die schüchternsten Erwartungen wurden getäuscht. Und
Nobitz S=A. Thomfen, Dir., aus Lehrte. Dr. Scheel, Stabsarzt,
Hospiz der Berliner Stadtmission:
was der Verfasser an Witz mühsam für sein Stück zusammen¬
aus Brandenburg.

Zielke, Erster Bürgermstr., aus Stolp i. P. Albrecht, Just.=Rat. aus
gesucht hatte, das wurde von den Darstellern in geschickter
Ueckermünde. Zielke, staatl. Gutsverwalter, aus Grabitz. Prüschenk
Weise übergangen und unterdrückt. Sogar Herr Bonn als
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v. Lindenhofen, M. d. R., aus Liebenwerda. Kritzinger, Superint.,
Darsteller befand sich in Verlegenheit dem Stücke, dem
aus Wustermark. Dr. Göbel, Oberbürgermstr., aus Heilbronn.
bes
Publikum und nicht zum wenigsten seiner Partnerin, Frau
Vonn, gegenüber, die als Annemarie wieder einmal Hotel Windfor: Bunnemann, Oberbürgermstr., aus Bielefeld.
Ve¬
Graf Lamsdorff, Rgb. v. Stryk, Rgb., beide aus Kurland. v. Damm,
mit ihren zaghaft ungeschickten Gesten und jedem
Rechtsanwalt, aus Wolfenbüttel. Graf v. der Schulenburg, Rittmstr.,
sagte; ohne sprechen zu können,
aus Weimar. Wieland, Bürgermstr., aus Heidelberg. Baron Klot¬
Worte, das
hes
Trantvetter, aus Sundhof. v. Randow, Rittmeister, aus Langensalza.
bewies, daß sie selbst auf diese Bühne nicht gehört. Das
als
Baron Ungern=Sternberg, v. Helmersen, v. Pander, sämtlich Guts¬
Machwerk kam dem ehrlichen Teile des Publikums so
eis
besitzer aus Rußland. Graf Medem, Gutsbes., aus Remten. Baron
beispiellos dumm vor, — daß es ironisch klatschte und dem
Alliance=Hotel: Pollmann,
Fircks, Gutsbes., aus Gr. Wirben.
dadurch hervorgelockten Antor seinen Hohn ins Gesicht lachte.
Erster Bürgermstr., aus Kattowitz. Woltersdorf, Ref., Spinzig,
Das vorher aufgeführte Coppésche Drama „Der
Hotel Westfälischer Hof: ve
Affessor, beide aus Klanstal.
Geigenmacher von Cremona“ gab Herrn Vonn in der
Sonnenberg, Bürgermstr., aus Meyenburg. Berg, Bürgermstr. a. D.,] be
Gestalt des verkannten edelmütigen Filippo eine Rolle nach
aus Bremen. Dr. Caesar, Rgb., aus Rothenhoff. Hauptmann Tretz=Re
seinem Geschmack und die Gelegenheit, sich als Meister im
dorff, Rgb., aus Zohlow. v. Grotthuß, Rab., aus Pampeln. Graf! un
F. Th. M.
1 Kayserling, Rgb., aus Kurland. Stahn, Bürgermstr., aus Nienburg. 1 UI
Violinspiel zu zeigen.