II, Theaterstücke 19, Der Ruf des Lebens. Schauspiel in drei Akten (Vatermörderin), Seite 369

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des
19. Der Ruf Lebens
—.— basees. Nach dole scheint die Mini
der vor den Stambuler Stadtmauern gelegenen Situation der Jungtürken gefährdet. Im restlichen
arbei
Kaserne (Dand Pascha) beim Selamlik weilte, Vilajet Janina sind die Jungtürken Herren der
einer
geger


E
erhaf¬
spät ist seine. Festigkeit. Der Oberst überrascht und Sternen ... hinsinken, bluten, verenden, ein= wah¬
— wenn dir davor weit
gegraben werden für alle Zeit
ihn, erschießt Irene und befiehlt ihm selbst, sich nach
nicht graut, Freund, verstehst du weder Tod noch Koc
ihr zu töten. Zerbrochen fühlt er der Todesstunde
Leben!“ Phantome sind es, die das Dasein
gebs
eisiges Wehen. Da tritt Marie zu ihm, die, vom
Vorhang verborgen, mit entsetzten Augen das Schick= rauben: das Phantom der Sünde, das, wie der
der
sal gesehen hat. Bebend stürzt sie Max zu Füßen. Adjunkt im Gespräch mit Marie zu äußern hat, jedem
Kro
wahren Worte weicht, das Phautom des Ruhmes,
keit,
Bebend hebt er sie auf, bebend trägt er sie mit sich,
um, ehe der kalte Todesmorgen für ihn naht, in das um einer nachträglichen Legende willen die junge
hart
Mannschaft sterben läßt. Die gespenstischen Todes= daßt
seliger Hochzeit sich ihr zu vereinigen.
mächte sogar sind Lebensdrang. Höher als die mü
Die blauen Kürassiere ziehen ohne ihn fort. Die
Masken der Tragik ist des Lebens Unwiederbringlich¬
Schlacht wird geschlagen. Sie sterben bis auf den
keit. Voller als irgendwo hat Schnitzler hier die
Leutnant Albrecht; der aber geht hin und bringt
Motive zusammengefaßt, die er bevorzugt: am diony¬
sich in einsamer Schenne um. Marie überlebt das,

was ihre Seele für immer verdunkelt. Der Arzt sischen Taumel, der im „Schleier der Beatrice“
tilgt die Spuren des Giftmordes aus und hilft der lodert, an der resignierten Weisheit der „Lebendigen Ors
Zerstörten. Im ländlichen Garten erscheint, beun= Stunden“ hat die menschliche und ins Symbol ent= abt
gr
rückte Dichtung teil.
ruhigt und hoffend, vor ihr der treue Mensch, den
Auf der Bühne wirkte sie tief und wuchtig in zug¬
sie in des Vaters Stube zurückgewiesen hat. Und
den beiden ersten Akten, elegisch im letzten. Sehr den
während sie noch aus der Qual zum Frieden be¬
schön war die Darstellung. Herr Onno hat als wir
gehrt, erfüllt sich ein Leben, dessen kranke Melodie
Max eine sieghafte Kondensation des Gefühls, und
in das ihrige hinübertönte. Katharina verscheidet.
teil
Fräulein Medelsky den echtesten Volksliedton.
Ein Ziel hat die Wanderschaft des irren, von der
Herr Max Schütz gibt den Vater mit scharfer,
Todesahnung, von der Glut verlöschender Sinne
zu spröber Kraft sich steigernder Charakter¬
umhergetriebenen Mädchens. Erschüttert neigt Marie
zeichnung.
Schlicht, wahr und mütterlich
sich über die Befreite. „Ihnen scheint die Sonne
die Frau Toni Richter. füll
noch und mir — und denen,“ sagt der Arzt zu ihr hält Fräulein K
und zeigt auf Kinder, die über die Flur laufen und Fräulein Fels hat die Zartheit, wenn auch nicht son
das Visionäre der Katharina. Herr Dr. Manning gem
lachend im Wald verschwinden, „der da nicht mehr.
me
spricht den Arzt mit sinnvoller Beionung, Herrn
Ich weiß nichts anderes auf Erden, das gewiß
wel
[Rittig liegt des Adjunkten männlich ernste Natur.
wäre.“
Herr Faber hat nicht den düsteren Fatalismus, Au
Das süße Grauen, das wir vor diesem Werke
ohne den der Vertreter des Obersten undenkbar ist. gen
spüren, ist in den Ausbruch des Offiziers gepreßt:
Arthur Schnitzler wurde demonstrativ gefeiert.
dies
„Nie mehr übers Feld sprengen in lichter Frühe,
W.
W

den Himmel übern Haupt, nie mehr an blühenden
KA
po#
Lippen hängen, kein Laut lebendiger Stimmen mehr
zug
für uns, kein Schimmer mehr für uns von Sonne
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