II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 248

W
box 23/2
18. Der einsaneneg
Geesermt TE


ablang-Ln
I
ELERERI EREARTMERERR
der Novität üben die deutschen Bühnen verauszusehen. Ins lein Hohenleitnar, während Fräulein Schirakhe
dem Blumenmädchen neben ihrem hübschen Organ auch mit !
Eteigerung gewisse technische Fehler verur¬
Dresden fand sie unlängst Beifall und Anerkennung; gestern
ihrer hübschen, ußeren Ercheinung beispringen konnte.
Meisterschaft Schnitzlers in der französierenden
Ganz in seinem Element war Herr Hauck als Graf Willy.
war ier auch bei uns eine recht freundliche Aufnahme be¬
khrt ihn manchmal zu störenden Längen, seine Vor¬
schieden. In den Zeiten, da ein Strauß und ein Suppé die
Die tleineren Rollen des alten Grafen und des Vormunds
Siebenschein fenden in den Herren. Tochtermann und
Operettenbühne beherrschten, durfte man an Tert und Musik
ttliche Vertiefung ihn, interessierender Dinge zu
sleitz gute Vertreter. Szenisch sehr gut arrangiert waren
noch Ausprüche stellen Heute ist man bescheidener gewor¬
sen symbolistischen Ibsen=Ankängen, und seine
den. Oh das Buch einer Operette mehr oder weliger gut
das Vorspiel und die Straßenszene im ersten Akt. Den
oristik, die auf der Bühne steilich oft viel von
82.
Taktstock schwang Herr Kavellmeister Neumann.
gemacht ist, gibt ehensowenig den Ausschlag, wie die Frage
verliert, verleitet ihn. von einer individuellen
nach Originalität der musikalischen Erfindung. Man ist zu¬
Berliner Theaier. Man schreibt uns aus Berlin
na mehr als wünschenswert abzusehen und seine
frieden, wenn man gut unterhalten wird, und da bei dem
unterm 17. d. M.: Heute hatte das Deutsche Theater
seine These mit allen möglichen Weiterungen von
„Veilchenmädel“ weder die „Dichter“ noch der Komponist
hmter der neuen Direktion Paul Lindaus seinen ersten
behängen. Seine iyrische Kraft endlich löst sich
umsonst strebten, dem Puolikum das Mögliche zu bieten,
wirklichen und vermutlich nachhaltigen Erfolg: „Ketten¬
e TEAt
und nach bewährtem Rezepi nicht versäumten, das Lustige
ch sehr in Maeterlimische Rebulosität auf, die im
glieder". Ein fröhliches Spiel am häuslichen Herd in
mit dem Sentimentalen zu mischen, so mußte es ihnen
r mauchmal gar zu gewählten allzu „literarischen“
vier Akten von Hermann Hehe mans fr. ging un¬
glücken. Man sieht einen verheirateten Zauberkünstler, der
die Glaubwürdigken seiner Gestalten dann recht
ter steigender Anteilnahme und lebhaftem Beifall des Pu¬
den Leuten Eier aus der Nase zieht, und sich als auslän¬
1 blikums in Szene. Es ist ein Stück, das anhebt, wie eine
wirkt. So kam es denn, daß das Publikum offen¬
dische Tanzerin produziert; einen Jongleur, der die schwer¬
Komödie und recht ernst ausklingt, ein König Lear ins Mo¬
wüßte, wases mit diesem gleichsan auf Gedanken¬
sten Hausknechte wttelos in der Luft stemmt und einen
dern=Kleinbürgerliche eines holländischen Nestes übersetzt.
igswaiten schwebenden Stück anfangen sollte, und
sentimentalen Volksjänger, der sich in ein von ihrer Prin¬
Paneras Duif, der als einfacher Eisenbahnarbeiter ange¬
öflich aber doch entschieden ablehnte. Der nicht
zipalin ausgebeutetes und ven ihrem Vormund betrogenes
fangen, sich zu ansehnlichem Reichtum emporgearbeitet hat
Blumenmädchen verliebt. Es gibt Eheschließungen und
ifall an Ende des zweilen, dritten und Schlu߬
sodaß nun, da er in der Mitte der Fünfziger steht, seine
Ehescheidungen, den Geist eines verstorbenen Hausknechtes,
hl nur der Darstellung; vor allem Herrn Bolz,
Fabrik eine Aktiengesellschaft mit seinem Sohne als Direk¬
der einen Schatz veraraben. und zu dem altem wird ebenso“
wählter Maske und mit feiner Sprechkunst den
tor an der Spitze geworden ist, ein Mann, der seit 24 Jah¬
viel gesungen wie getanzt. An dem üblichen Grafen=Trott““
Des Dichters durchaus gerecht würde und den Ungen
fehlt es auch nicht und das ganze ist ein durchaus mu¬
derne Variété=Atmosphäre gerückt, die einen großen Spiel=) in dieser langen Zeit aber seiner starken
Neuschenkenner und Verächter Sala, diesen recht
raum für das Groteske und Unwahrscheinliche virtet: ein; jinnlichen Veranlagung nicht die Zügel schießen lassen
konnte, sehnt sich nun danach, endlich noch das Leben zu ge¬
Hauptsprachrohr des Autors dienenden ästhetischen
nießen und will sich mit seiner Wirtschafterin verheiraten.
oder philosophischen Aestheten so überzeugend gab,
Vorteil, der reichlich auspenützt worden ist. Die Musik ist
Darob großes Entsetzen unter seinen Kindern und seiner
leicht und gefällig, aber ohne jede besondere Eigenart. Ar¬
hur möglich war. Herr Kirch mochte als Julian
ganzen Verwandtschaft, die so lange nur immer von dem
klänge an Straußsche Rhytmen und Weisen und an andere
hl genügen, würde aber mit etwas größerer
Alten Geld herausgezogen haben und nun fürchten, den ver¬
bewährte voltstümsiche Gesänge begegnet man Schritt auf
keit und weniger primitinem Mienenspiel noch über¬
liebte Mann, der mit dem kostbaren Verlobungsriig auch
Schritt; immerhin ist bei allem eine geschickte und leicht ge¬
Erlen. Der Felit des Herrn Fricke ließ nichts
der Verlobien eine Lebensversicherungspolize von 50,000
staltende Hand angenehm zu spüren. Ihr Bestes vieten
nd ihre überlegene Kunst erwiesen die Herren
Gulden überreichte, könnte noch mehr Geld „verschwenden“,
Librettisten und Komponisten in dem bübsch durchgeführten
Professor Wegrath und Pfeil als Doktor Ren¬
1 Sie fühlen sich plötzlich als treue Glieder der Familie, die
1 Vorspiel, das in dem Terzett der drei lustigen Brüder auch
i den „Standal“ vermeiden, das Unglück vom Haupte ihres
n diesen weniger hervortretenden Rollen. Die einzige
die musikalisch ansprechendste Nummer enthält. Viel wird
betörten Vaters fernhalten müssen und zeigen sich in ihrer
allerwärts das Schicksal der Novität von der Besetzung dieses
#realistisch gehaltene Rolle der Freundin Fichtners
Vagabunden=Kleeblatts abhängen. Bei uns ist sie eine ganz
ganzen egoistischen Gemeinheit und spießbürgerlich mora¬
s) lag in den Händen von Frl. Lange, die sie
vortraffliche. Was unser Tenor=Buffo, Harr Schramm,
lisierenden Unmoral. Sie bestehlen den Vater, schicken!
hgemaß darstrilte. Weniger einfach war die Auf¬
an Hand= und Beinfertigkeit, an Mimit und Komit zu bieren
ihm den Arzt auf den Hals, der ihn auf seine geistige Ge¬
Fri. Pollner als Johanna gestellt war. Diese
vermag, ist sehens- und bewundernswert. Geine große
sundheit untersuchen soll, und sie bedrohen das Mädchen,
perschlossene herbe Natur mit ihrer nordischen Ge¬
Tanznummer im ersten Akt glückte ihm vortrafflich und auch
das or heiraten will, mit dem Staatsanwalt. Und da ist
ik und ihrem selt amen Ahnungsvermögen lag ihrem
bei einem mit Fräulein G. Mener flott getanzten Sais
walk stellte or seinen Mann. Einen Herkiles gowine U] ihnon nun freilich eine wirksame Waffe in die Hand go¬
nscheinlich nicht recht, und an ihre Visionen ; V. war
geben. Marianno ist einst von ihrem Vormund betört wor¬
kaut stollte Herr Stoffans und Herr Hansal bot als
auben. Die Gestolt der Fran Wegrath endlich ver¬
don, sie hat einon Knaben, für dan sie ehrlich gerungen
Volkssänger alles, wus man von einem lyrischen Tener in
und gearboitet hat, der ihr abor immer im Leben Im Wege,
. Boch so sympathisch, daß wir ihr plötliches Hin¬
oiner solch charaiarten Operattenvartia nur immer verlangen
gestanden. Und um ihn, um sich zu ernähren, um, nach
schen dem 1. und 2. Akt sehr beoanerten.
kann. Daß Fräulein Meyer gut zu tanzen versteht, ist schon
vielen vergeblichen Versuchen, eine Siellung zu bekommen,
ikfurter Opernhaus. Nach dam günstigen Erfolg.
erwälnit; daß sie auch ihre nicht übermäßig gut bebachte ge¬
hat sie ein Zeugnis gefälscht, das die Söhne in Händen¬
Nare von
rette. Wansgeischenmäbel¬
sangliche Aufgabe glücklich löste, soll daneben nicht uner¬
und C. Lindau, Musik von Josef Helmas¬
in Wien erzielte, war eine baldige Wanderung währe bleiben. Ein derh=frische: Schantmädel stellte Fräu= haben. Diese Waffe verleiht ihnen, den „Kettengliedern“,