II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 449

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insam
18. Der einsuge neg
Hiermit bringen wir zur gefälligen Kenntnis, daß wir unsere Redaktion von nun an nach Wien. XVII
P. D. Schindlergasse 6, verlegt haben und bitten, alle redaktionellen Mitteilungen ausschließlich an diese Adresse
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geworden zu sein scheint, entsinnt man sich
lers als „Novität“ aufführen, das bereits vor
ausgenommen, gut bezahlt und stets mit „großem
einsamen Weges, den sie vor vielen Jahren
10 Jahren an einigen auswärtigen Bühnen und
Erfolge“ aufgeführt.
mal ihren Dichter geleitete.
auch in Wien aufgeführt wurde und damals vom
Früher einmal durfte im Burgtheater nicht
So muß denn über dieses alte Stück
Publikum energisch abgelehnt worden ist.
applaudiert werden und laute Veifallsbezeugun¬
über ein neues gesprochen werden, damit a
Dieses Stück, „Der einsame Weg“, wird
gen waren geradezu Ereignisse, doch selbst da
zeigt werden kann, durch welche Sümpfe un
von Hans Brecka, einem Kritiker tadelloser Recht¬
war es den Darstellern untersagt, das Spiel zu
welchen Zielen dieser einsame Weg führt
schaffenheit und gediegenen Wissens, in der „Reichs¬
unterbrechen und zu danken. Heute ist das Burg¬
welche Wegtafeln richtunggebend an seinen
post“ vom 20. Februar l. J. einer wahrhaft vernich¬
theater genau mit einer natürlich jüdischen Claque,
dern stehen.
tenden Kritik unterzogen. Seine wichtigsten, wie
die bei jüdischen Premièren durchs ganze Haus
Ein halbes Dutzend Menschen quälen
Donnerschläge dröhnenden Worte, geeignet, den
verteilt wird, ausgestattet, wie die Sauställe jüdi¬
da ein paar Stunden lang mit ihren Ge
Wienern das Schamgefühl ob der räuberischen
scher Theaterspekulanten in der Josefstadt oder
heiten, Verrücktheiten und Nöten. Wir per
Profanierung und Besudelung seiner ersten Schau¬
an der Wien.
sie nicht, sie rühren uns nicht, sie vermöge
bühne ins Gesicht zu treiben, lauten:
Die „Kritika“ der Judenpresse sind für das
kaum zu interessieren. Sie ergehen sich in k
„Einen einsamen, einen bedenklich einsamen
Burgtheater genau so bestochen wie für die Ge¬
bilderreichen Reden, sie seufzen viel und ben
Weg wandelt die gegenwärtige Burgtheaterleitung.
schäfte der Judenclique in anderen Theatern.
sich umständlich um unsere Teilnahme. S
Denn niemand kann mitgehen, wenn sie wie
Daher erlangen die Juden Trebitsch, Auern¬
klagen sich über unerreichbares Glück un
einer eben gemachten literarischen Entdeckung einem
heim, Schnitzler u. a. mit ihren Stücken „vollen
alles, um unglücklich zu sein. Sie treiben
Stücke in die Arme eilt, welches so alt ist, daß
Erfolg“ und natürlich ob der Gastfreundschaft des
brauch mit den Worten Liebe, Vater, A
es schon jeder der drei letzten Burgtheaterdirek¬
k. k. Hofburgtheaters ungeheuere Reklame und
Sohn. Und sie leben nicht lange und es
toren bequem hätte entdecken können und welches
persönliche, aber schimpflich erschlichene Ehrung
ihnen nicht wohl auf Erden.
so notorisch schlecht ist, daß sich jeder dieser Herren
von Seiten der Uneingeweihten und Dummen.
Diese Menschen sind nicht von unserem
wohlweislich vor solcher Entdeckung hütete. Im
Stücke, die an sich punkto Schönheit der
und Blut. Um diese Menschen zu erklären,
Fübrigen ist das Stück nicht einmal eine lokale.
Sprache, Tiefe der Empfindung, Adel der Ge¬
ich nur eines Wortes: Es sind jüdische Me
Neuheit, sondern auch in Wien schon gespielt
sinnung und Sitte tief unter Null stehen, wie zum
Sie sind die Kreaturen eines Dichters, der
worden. Kürzlich, beim letzten Premièrenabend
Beispiel Auernheims „Das Paar nach der
das uralte Erbteil seiner Rasse: ihre Un
im Burgtheater spielte man drei gleichfalls längst
Mode“, Schnitzlers „Der Weg ins Freie",
ihren zersetzenden Zweifel an allen lebensbe
abgegriffene Einakter. Letztes Stadium: Der Bett¬
„Zwischenspiel", „Literatur“, „Der junge Me¬
den Werten als dramatischen Atem verwer
ehemals König — sammelt weggeworfene
ler —
dardus“ (Schmarn allerersten Ranges, Samm¬
können. Es gibt kaum ein Schnitzlersches
Speisenreste, um sein Leben zu fristen. Da ich
lung alten Plunders), „Anatole“ (eine Schwei¬
an dem sich dies nicht nachweisen ließe.
nicht zu den Leuten gehöre, welche unbedingt
nerei) usw, gehören dem Repertoire (!) einer Hof¬
von Ihnen haben wienerischen Glanz und
ihre Hände benötigen, um eine Gemütsaffektion
bühne an und werden von der kaiserlichen Kassa
Wie himmelweit aber liegen sie ferne von
zum Ausdrucke zu bringen, greife ich mir nicht
reich honoriert!
rem Wesen und Denken. Denn ihr Wie
an dest Kopf-Was verschafft uns die Ehre? Ist
Nun war aber die Produktivität der jüdischen
ist nur Anstrich, nur Fassade. Wie absolut
Bedarf nach Ihnen, mein Herr? Rief Sie jemand?
Burgtheater=„Hausautoren“ in letzter Zeit zurück¬
fremd uns die Art doch ist, im Gespräch
Jawohl. Es rast das Volk und will seinen
gegangen, Judas literarischer Ruhm, namentlich
Gefühle zu zerfasern, sie mit glänzenden
Schnitzler haben. Und da die erleuchtende Muse
jener Schnitzlers, drohte zu erblassen, da mußte
vor dem anderen auszubreiten, ihm unsere2
nicht mehr so recht mitzukommen und durch die
Hilfe geschaffen werden.
und Vorstellungen aufzudrängen, wie es
Illumination des weiten Landes ein wenig müde
Herr Rosenbaum ließ also ein Stück Schnitz¬
der Schnitzlerschen Menschen kun. Wie se
Die napolesnischen Kriege machten allen Ex¬
doch gegen unsere Natur ist, hinter allen,
enge freundliche Beziehungen zu Rußland. Durch
pansionsgedanken in Milauropa ein Ende; Ösfer¬
hinter den klarsten Dingen, Anlässe zu au
Fortsetzung dieser Allianz hoffte Josephll. wei¬
reich wurde im verlustreichen Frieden von Schön“
tiefsinnigen Grüblereien aufzuspüren! Diese
tere Vorteile an seiner südlichen Grenze zu erlan¬
brunn (1809) einiger seiner schönsten Territorien be
same Weg spielt sich ab in ein paar Herbst
gen. Seine eigene Absicht war, die kleine Wala¬
raubt und durch die Bildung der französischen Pro.
deren Schönheit oft beteuert wird, niemal¬
chei, Orsova und Belgrad, wie auch die dalma¬
vinz Illyrien gänzlich von der See abgeschnitten
ohne einen Seufzer, wie ich mich denn übe
tinischen Besitzungen Venedigs zu erlangen. Aber
Aber die Erholung österreichs, zum großen Teile eine
nicht entsinne, während des ganzen Stücke
er verschloß natürlich sein Ohr nicht der preu¬
Folge der Geschicklichkeit seiner Diplomatie, wa
nur ein einziges Mal lachen gehört zu
ßischen Einflüsterung, das die Moldau und die
(algchei an Öiforreich die Grim und Rossarahient eine erstaunlich rasche und 1815 war Wien de
Wie gründlich verkennt dieser Dichter,
wienerische Note man oft rühmen gehört he
Wiener Wesen und die Wiener Landscha
auch dann noch heiter sind, wenn sie we
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