II, Theaterstücke 18, Der einsame Weg. Schauspiel in fünf Akten (Junggeselle, Junggesellenstück, Die Egoisten, Einsame Wege, Wege ins Dunkle, Weg zum Licht), Seite 511


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18. Der einzaneLeg
2- ARR 1978
grder Tagespost, Gres
Abendblatt
varen Sinn=Bildern, berauschend mit dem Strom von
Schauspielhaus.
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leisen, schweren Erkenntnissen, Menschen bildend, die
Der einsame Weg

zu müd sind, die großen Flammen des Theater=Dramas
Wie es war? Nunz der
nih lang
zu entzünden, das immer Willensmenschen voraussetzt.
##llgemeinen für den
Der Zuschauer von heute ist
Zweierlei Handlung kreuzt sich auf einsamen Wegen:
dramatischen Zehn=Uhr=Laden
die Handlung Felix=Wegrath=Fichtner und die Sahla¬
Sahschtne teschlter.
Uhr=Stücke. Faust wird
Johanna=Felix. Man weiß nicht, wem man folgen
Den einsamen Weg gingen nicht alle mitt eine auf¬
soll (was das Publikum gleich benützt, um sich -
fallend stille Teilnahme begleitete das Stück, das
beiden zu entziehen). Vielleicht sogar eine dritte Hand¬
man gewissermaßen Arthur Schnitzlers Faust nennen
lung, die sich im Gedanken äußert: nach uns Müden
dürfte.
kommt ein besseres Geschlecht, eine Jugend von mehr
Ein früherer Schnitzler (1904), schon beim Lesen
Haltung und weniger Geist ..... Also einmal Partei¬
lang und dennoch unkürzbar — was will man missen?
nahme für die Ungenialen, die Bürgerlich=Festen, eine
eine Dichtung, worin die „baktrischen Marmor¬
Huldigung für die Kraft...
treppen“ in Schächte tief=sinniger Gedanken führen.
Jemand sagte: um des Herrn von Sahla willen
Jede Person geht ihren Einsamen Weg. Der alte
möchte man Schauspieler werden. Es ist wahr. An
Akademie=Direktor Wegrath weiß nichts vom Leben
seinem Munde hängt der Hörer, er macht die Bühne
seiner Frau, nicht, daß ihr Sohn nicht auch der
zum Orakel. „Was ist Gegenwart? Die ersten Noten
seine ist. Und diese Frau stirbt von ihm weg, verschlossen,
einer Melodie sind schon gestorben, wenn die nächsten
eine Fremde. Felix Wegrath, dieser Sohn, weiß nicht,
klingen, alles ist nur noch Erinnerung, bevor das
daß Julian Fichtner ein Vater ist; erfährt's und geht,
Lied zu Ende ist. ..“ Dies nur ein kurzer Tongedanke
erschüttert von der Wahl zwischen Wegrath, seinem
aus dem vielstimmigen Satz des Stückes. Herr Olden
„Papa“, und Fichtner, seinem Vater, nach Asien: als
hat den richtigen Ton für den Sahla, überhaupt den
Forschungsreisender nach Baktrien, in eine ferne alte
Schnitzler=Ton, und man könnte es fast von allen
Welt, die Marmortreppen hinab, die aus Gegenwart
männlichen Rollen sagen. Herr Hofbauer war aller¬
zum Vergessen leiten ...
dings noch nicht in seiner Rolle (Fichtner), kämpfte
Auch für Stephan von Sahla, den „Räsonär“ des
mit ihr und seinem Gedächtnis, hatte aber viel Empfin¬
Stücks, ist dieses Baktrien ein Sinnbild. Er hat Frau
dung für den gedämpften Klang des Wortes. Ebenso
und Kind verloren, kann Johanna, Schwester seines
Großmann (Wegrath), Otto (Reumann) und der
Freundes Felix, nicht erringen, verliert Felix selbst,
junge Andersen, der mit Haltung, Wort und Ge¬
geht einsam sterben, wenn der Herbst herniedersinkt,
bärde des jungen feinen Wieners (Felix) diesmal über¬
nachdem die blaugrünen Wasser des Teichs Johanna
raschte. Seine große Szene mit Hofbauer, die erste
aufgenommen haben. So jeder.
Aussprache zwischen Vater und Sohn, Ende des zweiten
Das tiefe Verlassensein=Können mitten im Leben
Aktes, war der stärkste Erfolg des Abends.
— man denkt an das schöne Bild vom einsamen
Weniger schnitzlerisch sind die Damenrollen. Welche
Baum auf der Heide in dem Wildgansschen Gedicht —
unserer Künstlerinnen wäre etwa die geborene Jo¬
ist hier abgewandelt. Ein wehmütiger Herbsthimmel
hanna —? So wurde sie Frl. Kögel anvertraut,
hangt über dem Stück. Auch der Dichter geht einen
Weg, abseits von Theater=Wirkung, zwischen wunder= die mit dieser Hellseherin nicht viel anzufangen wußte, #
S
so daß uns nichts blieb als die Erinnerung
hübsche grüne Jacke. Gut fügte sich Frau
als Frau Wegerath ein. Frl. Schubert hat
lebende Irene Herms, die einzige Figur von
Auf der Brücke der Mundart fand die
denn auch den Weg zum Erfolg. Aber sie
unvermittelt zwischen Mundart und Hochder
und ein wienerisches Herz zuckte schmerzlich,
den schönen Ort Sahl mannsdorf nannte, der
Salmannsdorf (spr. Sallmanns=) heißt. Bei di
Jobses erfolgte ein Schütteln des Kopfes, was
der Publikums=Seite öfter zu bemerken war
Einen einsamen Weg ging auch die Theat¬
die diese Dichtung herausbrachte, ohne Rüch
den äußern Erfolg, ja mit dem Vorwissen, d
Wenigen etwas zu geben, Denen, die an
Kunstdingen nicht ganz vorbeileben wollen. Die
ihr danken, und ihr die Antwort auf die
sparen: „Wie kann man das zur auffühl
Wenn das Theater Altes, wenn es Neue#
und es ist nicht Faust, nicht die Zehn=Uhr=Unte
sondern irgendwie ein Problemstück, wird es
wieder gefragt: wie kann man nur, wie i
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