17.2. Der tanfere Cassian box 22/7
um
—n
„OBSERVER“
österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausachnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
Telephon 12.801.
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York.
44
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
„OOSEIVEN
(Quellenangsbe ohse Gewähr).
l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt aus:
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Frassburger 1 ost
4-NOT 1909
Vertretungen
vom:
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork.
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
he [Neues von Olkar Strafs.] Ans Lelpzig, schreibt man
(Quellenangabe ohne Gewühr).
uns: Einen für weitete Kreise hemorkenssverten Oskür Straus¬
Abend veraustalteten kürzlich daß Nece Thockter. Es=würden drei
Ausschnitt GlESDNER ANZEIGER
neue, in ihrem Charakter verschiedene kleine Einalter unter Leitung des
Komponisten mit vielem Erfolg aufgeführt, die zum Teil textlich und
-2. 11. 1909
vom:
musikalisch sich schon der Oper nähern. Das erste der drei Stückchen
„Colombine“ ist als kleine Oper bezeichnet, es ist tragischen Inhalts.
—.—
Der-Text ist von Pserhofer verfaßt. Ein Monte=Carlo=Spieier tötet
sich aus Verzweiflung, weil er mit nnehrlich erworbenem Gelde erfolglos
Neue Operetten
sein Glück versuchte. Die Handlung ist einigermaßen dramatisch, doch
im ganzen nicht gerade sehr fesselnd und ansprechend. Der Fortgang
Zum ersten Male am Neuen Theater in Ei
bewegt sich zu schleppend. In der Musik ergeht sich Straus auch recht
Leipzig: Colombine, Der tapfere Kassian, Lu¬
viel in Stimmmigen, die die Wirkung eher schwächen als begünstigen.s
sch
Venus im Grünen von Oskar Straus
Manches ist freilich recht hübsch zum Anhören, aber doch keinesfalls
Es war wieder nichts. Die Hoffnungen, die ich auf ope
originell charakterisiert. Ueberall klingen Motive an Bekanntes an. Beim
den Tapferen Kassian gesetzt hatte, sind zuschanden geworden. sell
zweiten Einakler „Der tapfere Cassian“ (Text von Artur
Ich dachte, daß eine Schnitlersche Groteske den immerhin von
Schnitzler) fühlt man sich schon mehr angezogen, weil hier der In¬
noch talentvollsten unter ünseren zeitgenössischen Operetten= her
halt etwas Kräftigeres, Frischeres und Ortginelleres bietet. Die Hand¬
komponisten zu Tontaten veranlassen könnte, die einen kant
lung ist bewegter, hübscher geformt und trägt eigenartige Züge. Sies
Ausblick aus dem Einerlei der Tagesoperetten in das besta
spielt im 17. Jahrhundert. Ein Student wöll seine Geliebte im Stich
lassen, gerät darüber mit einem Kriegsmann in Streit und wird vons
diesem getötet. Am glücklichsten gelungen erscheint indessen das letzte,
scherzhafte, lustige Stugspiel „Venns im Grünen“ (Text von Rudolfs
Lother). Hier ist Straus mehr in seinem Element, da das Seitere,
in einfacher Darstellung, seinem Talent nahe liegt, während das
Tragische mehr aus dem Bereich seines Könnens fällt. Auf der einen
Seite vermag er Origineles und darum Fesselndes zu geben, auf dern
andern ahmt er mehr nach, wenn auch vielleicht unbewußt. Die Hand¬
lung der „Venus im Grünen“ hat viel Hübsches. Ein junger Mann,
der auf die Brautschau ausgeht, wird unterwegs überfallen und seiner
Habe, auch der Kleider, beraubt. Er wird nun gezwungen, durch Raub
wieder in den Besitz von Kleidungsstücken zu gelangen, da er sonste
weder vor noch zurück kann. Der Zufall führt eine Gesellschaft vorbei,
die von einem Maskenball kommt, darunter befindet sich auch die er¬
korene, aber noch unbekannte Braut, die das Fest, als Mann verkleidet,
mitmachte. Er beraubt sie ihrer Kleider, erkenut, daß er ein Weib vor
sich hat, entbreimit gleich in Liebe zu ihr und beide werden auf diese
Weise zusammengeführt. Neben diesem Paar tritt noch ein zweites aufs
das sich ähnlich findet. Die drei Einakter gelangen in der Aufführung
szenisch ud gesanglich ganz vorzüglich.
um
—n
„OBSERVER“
österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausachnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
Telephon 12.801.
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York.
44
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
„OOSEIVEN
(Quellenangsbe ohse Gewähr).
l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt aus:
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Frassburger 1 ost
4-NOT 1909
Vertretungen
vom:
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork.
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
he [Neues von Olkar Strafs.] Ans Lelpzig, schreibt man
(Quellenangabe ohne Gewühr).
uns: Einen für weitete Kreise hemorkenssverten Oskür Straus¬
Abend veraustalteten kürzlich daß Nece Thockter. Es=würden drei
Ausschnitt GlESDNER ANZEIGER
neue, in ihrem Charakter verschiedene kleine Einalter unter Leitung des
Komponisten mit vielem Erfolg aufgeführt, die zum Teil textlich und
-2. 11. 1909
vom:
musikalisch sich schon der Oper nähern. Das erste der drei Stückchen
„Colombine“ ist als kleine Oper bezeichnet, es ist tragischen Inhalts.
—.—
Der-Text ist von Pserhofer verfaßt. Ein Monte=Carlo=Spieier tötet
sich aus Verzweiflung, weil er mit nnehrlich erworbenem Gelde erfolglos
Neue Operetten
sein Glück versuchte. Die Handlung ist einigermaßen dramatisch, doch
im ganzen nicht gerade sehr fesselnd und ansprechend. Der Fortgang
Zum ersten Male am Neuen Theater in Ei
bewegt sich zu schleppend. In der Musik ergeht sich Straus auch recht
Leipzig: Colombine, Der tapfere Kassian, Lu¬
viel in Stimmmigen, die die Wirkung eher schwächen als begünstigen.s
sch
Venus im Grünen von Oskar Straus
Manches ist freilich recht hübsch zum Anhören, aber doch keinesfalls
Es war wieder nichts. Die Hoffnungen, die ich auf ope
originell charakterisiert. Ueberall klingen Motive an Bekanntes an. Beim
den Tapferen Kassian gesetzt hatte, sind zuschanden geworden. sell
zweiten Einakler „Der tapfere Cassian“ (Text von Artur
Ich dachte, daß eine Schnitlersche Groteske den immerhin von
Schnitzler) fühlt man sich schon mehr angezogen, weil hier der In¬
noch talentvollsten unter ünseren zeitgenössischen Operetten= her
halt etwas Kräftigeres, Frischeres und Ortginelleres bietet. Die Hand¬
komponisten zu Tontaten veranlassen könnte, die einen kant
lung ist bewegter, hübscher geformt und trägt eigenartige Züge. Sies
Ausblick aus dem Einerlei der Tagesoperetten in das besta
spielt im 17. Jahrhundert. Ein Student wöll seine Geliebte im Stich
lassen, gerät darüber mit einem Kriegsmann in Streit und wird vons
diesem getötet. Am glücklichsten gelungen erscheint indessen das letzte,
scherzhafte, lustige Stugspiel „Venns im Grünen“ (Text von Rudolfs
Lother). Hier ist Straus mehr in seinem Element, da das Seitere,
in einfacher Darstellung, seinem Talent nahe liegt, während das
Tragische mehr aus dem Bereich seines Könnens fällt. Auf der einen
Seite vermag er Origineles und darum Fesselndes zu geben, auf dern
andern ahmt er mehr nach, wenn auch vielleicht unbewußt. Die Hand¬
lung der „Venus im Grünen“ hat viel Hübsches. Ein junger Mann,
der auf die Brautschau ausgeht, wird unterwegs überfallen und seiner
Habe, auch der Kleider, beraubt. Er wird nun gezwungen, durch Raub
wieder in den Besitz von Kleidungsstücken zu gelangen, da er sonste
weder vor noch zurück kann. Der Zufall führt eine Gesellschaft vorbei,
die von einem Maskenball kommt, darunter befindet sich auch die er¬
korene, aber noch unbekannte Braut, die das Fest, als Mann verkleidet,
mitmachte. Er beraubt sie ihrer Kleider, erkenut, daß er ein Weib vor
sich hat, entbreimit gleich in Liebe zu ihr und beide werden auf diese
Weise zusammengeführt. Neben diesem Paar tritt noch ein zweites aufs
das sich ähnlich findet. Die drei Einakter gelangen in der Aufführung
szenisch ud gesanglich ganz vorzüglich.