II, Theaterstücke 16, (Lebendige Stunden. Vier Einakter, 1), Lebendige Stunden. Vier Einakter, Seite 2

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16.1. Lebendige Stunden Zukius
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Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
„OBSERVER“ Nr. 18
I. österr. behürdl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnnchrichten
Wien, IX/ Türkenstrasse 17.
Piliale in Budapest: „Figyele“ —
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Ausschnitt aus:
batiiner Pörzen-Taöung
vom
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Kunst und Wissenschaft.
Deutsches Theater. Zum ersten Male:
„Lebendige Stunden“ von Arthur Schnitzler.
7½ bis 10½ Uhr genau wurden vier
Elkacter gespielt, die der bekannte, erfolgreiche
Dicheer unter dem oben angeführten Titel verz¬
einte. Läge der Scherz nicht gar so nahe, man müßte
als ehrlicher Mensch sagen, es waren keine — leben¬
digen Stunden. Der Dichter hat sich über die Pfendo¬
inclusive
Dichter lustig machen wollen, die sich einreden, der
Porto.
„Gott in ihnen“ stehe höher als das natürliche
Für 5
Zahlbar
Menschenempfinden darum setze sich jedes Ge¬
100
fühl in
Schaffensdrang um. Sie seciren ihres im Voraus
200
seelischen Regungen und besbachten sich, um sich
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zu beschreiben. Wir wissen nicht, was Schnitzler die hnitte ist dus
„ 1000
Auregung bot, einmal ein Donnerwetter über „Die 1 stcht es den
Im
Talente des Kafseehauses“ loszulassen, aber er ndern.
Abonnemet verkenne nicht, daß auch er gleich den Ge¬
Abonnente geißelten seine Empfindungen schaffend verwerthete. enthaltend die
Freilich waren es nicht Empfindungen des Schmerzes er Morgen¬
Dei im gewöhnlichen Sinne, war es kein Unglück, das ihn Viener Zeitung“)
s er die Eingebildeten mit ihrem harmlosen chaftliche Leben
Inhaltsas traf,
blütte Größenwahn kennzeichnen und züchtigen wollte, se Mittheilungen
aber ein Weh war's immerhin, und daraus geboren
wodurch
erstanden die vier Theaterstücke — für Litteratur¬
des In¬
meuschen, die jede geistreiche, wie jede ironische Wendung
werden
verstehen, jede Auspielung frendig auffassen.
Wir wollen uns nach 11 Uhr Abends in keine allzu¬
lange litterarisch=dramaturgische Studie über diese vie¬
Nippes ergehen.
N
„Lebendige Siunden“, Schauspiel in
einem Aufzug. Eine leidende Mutter tödtet sich, weil
sie sieht, daß ihr Leiden dem Sohn die dichte¬
rische Schaffensfreude nimmt. Der Sohn erfährt diese
heroische That der Mutter durch ihren „Freund“, der
sie dem jungen Dichter mittheilt, weil er ihn kennt.
Und in der That erklärt dieser nun, seinen Schmerz
zu gestalten. Fadeuscheinig vergleicht er das dami:
daß der Gartenbesitzer ja trotz allen Leids auch seinen
Garten pflegt.
Das Stückchen, von den Herren Reinhard (Freuni
der Verstorbenen), Rittner (Sohn), Fischer (Gärtner)
sehr lebenswahr gespielt, konnte es zu keinem Er
folge bringen.
s war auch zu häßlich, daß
kein Gegensatz zur Ausgleichung gefunden wurde,
denn es wird doch Schnitzlers Absicht nicht ge
wesen sein, alle jungen Dichter als solche Selbst.
anbeter zu bezeichnen? Das wäre, —— nun sagen
wir höflich: seltsam.
Nr. 2: „Die Frau mit dem Dolche.“ Schau¬
spiel in einem Aufzug. Pauliue, die Gattin des
Malers Remigio, giebt sich mit Leonhard im Aus¬
stellungssaale ein Stelldichein. Sie stehen (und sitzen
auf dem Rundsopha) vor dem großen Mittelbilde, das
sicht zu schleudern! Er weiß ja in der That auch nichts
die Frau mit dem Dolche darstellt. Der Maler ist un¬
als zu schimpfen — und nach dem Weggang des
bekannt, das Bild stammt aus dem 16. Jahrhundert.
„Glücklichen“ zu sterben.
Pauline hat es ihrem Manne gesagt, daß sie einen
Hier hat die dichterische Kraft Herrn Dr. Schnitzler
Rugenblick nahe darau war, Leonhard zu lieben, in
völlig im Stich gelassen, denn nicht nur hat
Folge dessen wurde beschlossen, abzureisen. Pauline ist
keine Typen geschaffen, er hat auch=nicht #
eine visionäre Natur.
sieht Leonhard als einmal gewußt, was mit seinen Puppen an¬
Leiche, denn auf dem Bilde ist ein Jünglig angen. Ohne Reinhardt (Journalist).