16.4. Literatur
box 22/3
1.
17981;
vom:
##inchefer Neueste Nachtichten
Ehen
Theater und Musik
g. P#nberger Theater. Man schreibt uns:
Der ###herige Verlauf des jungen Theaterwin¬
ters rachte keine besonders erregenden Ereig¬
nisse. Im Intimen Theater spielte man
zumeist ältere mehr oder weniger gute Sachen,
bis vor einigen Tagen die Ruckkehr der Frau
Marietta Olly Gelegenheit zu einigen Neuheiten
gab. Zu einem „österreichischen Abend“ ver¬
einigte man neben
eratur die
zwei Einakter Der verwandelte Komö¬
diant von Zweig und Die Bild¬
schnitzer von Schonherr. Zweig hatte
von den beiden den wertvolleren Einfall. Er
t den jüngsten Mimen plötzlich in seiner
Kunst zur Erkenntnis und zur Macht über die
Herzen gelangen. Aber, daß er damit gleichzeitig
die Macht über sein eigenes Herz verliert, hätte
doch einer genaueren Motivierung bedurft, da
konnte man dem Autor nicht Gefolgschaft
sten. Schönherr beschönigt in seinen Bild¬
schnitzern den Ehebruch mit Edelsinn und Not,
gerät aber dabei stark ins Idealisieren. Die Vor¬
gänge seiner „Tragödie braver Leute“ hätten
sich wohl unter Tiroler Bauern von Fleisch und
Blut etwas anders abgespielt. Trotzdem unter¬
hielt sich das Publikum bei den von der Scha¬
blone etwas abweichenden drei Stücken recht gut.
Aus dem Stadttheater ist diesmal von
einer Uraufführung zu berichten, aber leider
handelt es sich nur um einen dreiaktigen
Schwank, zu dem die Muse die bekannte Auto¬
ren=Firma Neal und Ferner begeistert hat. Er
heißt Die Dame aus Ischl und schiebt die¬
ser Dame die Verfasserschaft eines Päckchens
Liebesbriefe an eine leichtlebige Reisebe
schaft zu, die dann so unvorsichtig ist,
ihrem ehelichen Wohnzimmer aufzubewahren.
Natürlich fallen sie dort eines schönen Tages
unvermutet der vertrauensseligen Gattin in die
Hände und wandern dann unter Aufbietung
aller möglichen Situationskomik weiter bis zum
Gatten der Schreiberin. Da recht flott gespielt
wurde, erreichte man immerhin einen Lach¬
erfolg.
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1.
17981;
vom:
##inchefer Neueste Nachtichten
Ehen
Theater und Musik
g. P#nberger Theater. Man schreibt uns:
Der ###herige Verlauf des jungen Theaterwin¬
ters rachte keine besonders erregenden Ereig¬
nisse. Im Intimen Theater spielte man
zumeist ältere mehr oder weniger gute Sachen,
bis vor einigen Tagen die Ruckkehr der Frau
Marietta Olly Gelegenheit zu einigen Neuheiten
gab. Zu einem „österreichischen Abend“ ver¬
einigte man neben
eratur die
zwei Einakter Der verwandelte Komö¬
diant von Zweig und Die Bild¬
schnitzer von Schonherr. Zweig hatte
von den beiden den wertvolleren Einfall. Er
t den jüngsten Mimen plötzlich in seiner
Kunst zur Erkenntnis und zur Macht über die
Herzen gelangen. Aber, daß er damit gleichzeitig
die Macht über sein eigenes Herz verliert, hätte
doch einer genaueren Motivierung bedurft, da
konnte man dem Autor nicht Gefolgschaft
sten. Schönherr beschönigt in seinen Bild¬
schnitzern den Ehebruch mit Edelsinn und Not,
gerät aber dabei stark ins Idealisieren. Die Vor¬
gänge seiner „Tragödie braver Leute“ hätten
sich wohl unter Tiroler Bauern von Fleisch und
Blut etwas anders abgespielt. Trotzdem unter¬
hielt sich das Publikum bei den von der Scha¬
blone etwas abweichenden drei Stücken recht gut.
Aus dem Stadttheater ist diesmal von
einer Uraufführung zu berichten, aber leider
handelt es sich nur um einen dreiaktigen
Schwank, zu dem die Muse die bekannte Auto¬
ren=Firma Neal und Ferner begeistert hat. Er
heißt Die Dame aus Ischl und schiebt die¬
ser Dame die Verfasserschaft eines Päckchens
Liebesbriefe an eine leichtlebige Reisebe
schaft zu, die dann so unvorsichtig ist,
ihrem ehelichen Wohnzimmer aufzubewahren.
Natürlich fallen sie dort eines schönen Tages
unvermutet der vertrauensseligen Gattin in die
Hände und wandern dann unter Aufbietung
aller möglichen Situationskomik weiter bis zum
Gatten der Schreiberin. Da recht flott gespielt
wurde, erreichte man immerhin einen Lach¬
erfolg.