een enenenen enenennnen
der Ueberschrift Wien und die deutsche
res zerstörten Dorfes Berggi getan
wertes Ereignis im Kulturleben unserer
Operette'':
den. besetzten die Fascisten heute die
Kolonie bedeutet. Die Kolonie bewies ihr
chaft und brachten eine grosse An¬
Wien.“ — Der Bannkreis diesesfällsehiges und uneingeschränktes Interes¬
der Organisation angehöriger Arbei¬
se an dieser Darbietung durch einen über¬
Wortes umspannt eine ganze Kultur.
herbei, die sich sofort dem Wieder¬
Wien“, die Vorstellung dieses klingen-aus zahlreichen Besuch, — so zahlreich
bau der Häuser widmeten. Die Faseis¬
den Wortes assoziiert sich mit der Vor-Fwie ihn bisher noch keine Aufführung
erklären, die von der Regierung ge¬
gezeitigt hatte. Mit gebanntem Still¬
stellung jener Welt, die uns aus der
ete Arbeit sei so schlecht, dass sie von
schweigen lauschten die Besucher der von
Armseligkeit alltäglicher Erscheinungen
em getan werden müsse. Sie planen.
Herrn Saute lo Priore und Herrn Dr.
emporhebt zu höherem Empfinden, jener
Dorf wiederaufzubauen und die Ko¬
Guenzburg gebotenen vortrefflichen musi¬
Welt, die, inmitten des wirtschaftlichen
der Regierung in Rechnung zu stel¬
kalischen Emleitung und der darauf fol¬
Verfalls eines halben Kontinentes, sich
genden stimmungsvollen Aufführung von
als unverlierbarer Besitz eines Volkes er¬
* Tor und Tod,?' abgesehen von einigen
wiesen, das wirtschaftlich der armen
Völker ärmstes wurde.
Verspäteten, die störend geräuschvoll
GEN DIE ENGLISCHE
den Saal betraten, wohl völlig ahnungslos,
Wien, du schöne, stolze Kaiserstadt
AUSBREITUNG IM ORIENT.
welche seltene Weihe über den bereits An¬
an der vielbesungenen Donau, du hast
wesenden lag.
opfern müssen an Gut und Blut wie einst
Rom, 12. Oktober.—Es wird amtlich
Herr Dr. Feise, in dessen bewährten
das blühende Karthago. Der bittere
nnt gegeben, dass sich die italienische
Händen auch diesmal wieder die Leitung
Schmerz nutzlos gebrachter, Riesenopfer
ierung entschieden weigert, die Inseln
der Aufführung lag, hatte die darzustel¬
durchbebt deinen siechen Wirtschafts¬
Dodekanes an Griechenland abzutre¬
lenden Stücke aus jener literarischen Epo¬
körper. Wien, du strahlendes Bild glück¬
obwohl diese Abtretung in der von
che gewählt, die, wie Eingeweihte aus sei¬
lichster Jugendtage, stehst anklagend
Alliierten festgesetzten Regelung der
nen Vortragsabenden wissen, ihm beson¬
vor jenen Richtern, die, unter dem Vor¬
kan- und der kleinasiatischen Frage
ders liegt und vertraut ist: aus der neure¬
wande der Gerechtigkeit, deinen Reich¬
gesetzt war. Es heisst weiter, dass die
mantischen Schule des jungen Wien.
tum zertraten und achselzuckend vor den
enische Regierung das Recht auf den
In einem kleinen Aufsatze Lebendige
Trümmern ihrer ruchlosen Tat stehen.
ernden Besitz dieser Inseln aus Ver¬
Stunden, der an dieser Stelle einige Tage
Schmerzbewegt beugen wir trauernd un¬
en ableitet, die sie mit der Türkei di¬
vor der Aufführung veröffentlicht wurde,
ser Haupt und fühlen brennend unser
abgeschlossen habe.
wies Herr Dr Feise auf das gemeinsame
Unvermögen, die gleichgültige Welt
Rotterdam, 12. Oktober. — Grösstes
Motiv in beiden zur Darstellung kommen¬
nicht zu einer befreienden Tat mensch¬
sehen hat in amtlichen englischen
den Stücken hin: Es ist die Unfähigkeit
licher Nächsstenliebe begeistern zu kön¬
isen die Nachricht, hervorgerufen,
des modernen, überintellektuellen, ästhe¬
nen.
sich Italien weigert, die Inseln des
tischen Menschen, die Wirklichkeit des
Aber, inmitten unseres Grams, em¬
ekanes an Griechenland abzutreten.
Daseins zu greifen; um eines Wahnes wil¬
pfinden wir den vibrierenden Ton erhe¬
ondon wird geltend gemacht, dass die
len missachtet und verkennt er das eigent¬
In infolge ihrer Lage in unmittelbarer
benden Trostes, wenn uns, wie eine
liche Leben, bis er “staunend erschreckt
sanfte, einschmeichelnde Melodie, das
e der griechischen Westküste und der
oder sanft traurig'' erkennt, was er aus
einzige Wort“Wien'' in die Ohren klingt.
ken griechischen Bevölkerung, die auf
diesem Leben gemacht hat. In Hofmanns¬
Auch in der Trauerumrahmung wirt¬
nwohnt, Griechenland überlassen
thals“Tor und Tod'' ist dieses Motiv
schaftlichen Elendes und Jammers be¬
den müssen, zumal da Athen diesen
tragisch und allgemein menschlich behan¬
hauptet sich in Wien die Welt der Töne,
tz stets fordern wird und sich aus die¬
delt, in Schnitzlers Literatur'' mehr sa¬
die reicher und schöner ist als alles
Zustande ein gespanntes Verhältnis
tirisch und auf den besonderen Typus des
geraubte Gut. Und wie die allgütige
chen Griechenland und Italien ent¬
Literaten specialisiert..
Sonne ihre belebenden Strahlen gleich¬
keln könnte.
K
An einem schönen Sommerabend wird
mässig den Guten und Bösen spendet, so
Die Haltung der italienischen Regie¬
Claudio, der Tor, (Darsteller: Ernst Fei¬
beut Wien seinen unerschöpflichen Born
gwird in London hart kritisiert und
se) vom Tode (Axel Sauter) überrascht,
der Töne allen, die aus ihm schöpfen
das Bestreben zurückgeführt, sich die
der ihn in letzter Stunde die Einsicht sei¬
wollen. Wer kennt nicht die wunderbare,
eder türkischen Nationalisten zu nut¬
nes armen vertanen Lebens lehrt. Mit
leichtbeschwingte Lichtgestalt der Wie¬
achen und England noch mehr Schwie¬
wundervollem Geigenspiele zaubert der
ner Operette, die auf ihrem Siegeszuge
iten zu bereiten, als es jetzt schon zu
Tod, der grosse Gott der Seele,?— wie
durch die ganze zivilisierte Welt all-
winden hat. Die Italiener wollen die
er sich selbst nennt — dem Toren, der bis¬
überall die Augen aufleuchten lässt und
eim nahen Orient abermals verwickelt
her ein im Inneren Stummgeborener?
die Herzen erhebt über die kleinlichen
alten, nachdem eine Entspannung
war, die Gestalt der verstorbenen Mutter
Sorgen des Alltags und, uns teilnehmen
m eingetreten ist.
Frl. Hildegard Wagner hervor, welche.
lassend, einführt in die musikalische
Was bei der italienischen Weigerung
wehmütig die Räume grüsst, in denen sie
Welt eines Volkes, das seit Jahrhunderten
London am meisten verstimmt, ist die
einst um des Toren willen ein schmerzen¬
sich in Wien- zum Kristallisationspunkt
auptung, dass Italien in dieser Frage
hn
und sorgenvolles Mutterleben geführt hat.
einer weltbeherrschenden ästhetischen
der Türkel direkte Verträge abge¬
Dann ruft er die Gestalt der toten Gelieb¬
Kultur vereinigt?
ossen habe. Der italienischen Regie¬
ten Claudios (Frau Felicitas Korff) her¬
Wenn wir die Musik als höchste Kunst¬
gwird der Vörurf gemacht, sie wolle
bei, die mit innigen, vorwurfsfreien Wor¬
form menschlichen Ausdruckvermögens
Pläne der Alliierten umwerfen und
ten die Zeit ihrer Liebe preist,wenn
betrachten, so ist es klar, dass die höch¬
von der Intervention freimachen, auf
auch Claudio ihr wehe getan, sie — wie
sten Kulturwerte eines Volkes sich in
die Alliierten in der nahöstlichen Fra¬
ein Kind die Blume, des Spieles müde —
erster Linie in seiner musikalischen Pro¬
in Anrecht zu haben behaupten. Auf
fortgeworfen hat.'' Zuletzt erscheint auf
duktion wiederspiegeln.
Fälle bedeutet die italienische Weige¬
den zauberhaften Ruf des Todes der
gwenn es nicht geling, die Regierung
In der Wiener Operette offenbart Prcund, der dem “ewig spielenden?' To¬
sich die heitere Lebensweisheit echten
Rom umzustimmen, einen schweren
ren “nie hat etwas sein können,’ der ein¬
Wienertums mit jener köstlichen Mi¬
lag für die englische Balkanpolitik.
zige, der Worte des Vorwurfes an Claudio
schung von Sentimentalität, der die deut¬
Bisher liegen keine Nachrichten dar¬
richtet, die ihn in der Todesstunde die
sche Operette ihre wunderbare Lyrik ver¬
rvor, welche Haltung Frankreich in
Wertlosigkeit seines ganzen bisherigen
dankt. Die lyrischen Passagen der deut¬
em Falle einnehmen wird. Es liegt in¬
Daseins einsehen machen, so dass er zum
schen Operette sind von einer hinreisen¬
en Grund zu der Annahme vor, dass
ersten Male jetzt in dieser Erkenntnis
den Gefühlsinnigkeit, wie wir sie in kei¬
nkreich mit Italien im Einverständnis
fühlt, was das wirkliche Leben ist, so er¬
ner anderen Kunstform in gleicher Voll¬
t und dass die italienische Regierung
greifend fühlt, dass der Tod über den Da¬
Tendung fiüden, abgesehen von der der
is vorher von ihrem Vorhaben verstän¬
lingeschiedenen versöhnend urteilen
Operette in ihren Mitteln verwandten
hat, um sich den französischen Bei¬
muss:
Oper, deren Gesamtcharakter aber gerade
d zu sichern. Es wird in diesem zu¬
4 Wie wundervoll sind diese Wesen,
das vermissen lässt, was uns in der Ope¬
menhang darauf hingewiesen, dass
die, was nicht deutbar, dennoch deuten,
rette ein angenehmes Gegengewicht ver¬
nkreich die Gelegenheit kaum unge¬
was nie geschrieben wurde, lesen,
schafft im harten Kampf ums Dasein.
zt vorübergehen lassen wird, um Eng¬
Wir können es mit Freuden begrüssen, Verworrenes beherrschend binden,
abermals einen Stoss zu versetzen.
sich Italien auf Sonderverträge mit der dass uns in unserem weltentlegenen Val- im Ewigdunklen Wege finden.