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11. Reigen
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Kusschnitto
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt ausDie Zeit Wien (Tägliche Ausgabe)
vom: 1- 10.1904
— Artur SchnitzlersReigen“. Vor der Leip¬
iger Strafkämmer waren kürzlich die beiden
Nitinhaber der Kommissionsfirma Karl Knob¬
och. Ludwig und Otto Cyriacus, wegen
Vertriebes des in Deutschland verbotenen Buches
„Reigen“ von Artur Schnitzler angeklagt,
das „sich mit unzüchtigen Schilderungen des
Liebeslebens befasse und gegen die gute Sitte ver¬
stoße“. Beide Angeklagten behaupteten, daß sie
das Werk nie für unzüchtig gehalten hätten und
es auch jetzt nicht dafür halten, um so weniger, als
der Name des Autors einen sehr guten Klang
besitze, seine Erzählungen von den ersten Buch¬
handlungen verkauft werden und seine Schau¬
spiele sogar an der Wiener Hofbühne aufge¬
führt worden seien. Selbst gelesen hätten sie das
Buch auch nicht, sondern nur Rezensionen darüber
und in denen habe nichts gestanden, was sie hätte
auf den Gedanken bringen können, daß es sich hie:
um unzüchtige Schilderungen handle. Die Ge¬
brüder Cyriacus wurden von der gegen sie er¬
hobenen Anklage freigesprochen, dagegen
die Weiterverbreitung von „Reigen“ für ganz
Deutschland verboten. Gegen diese Ver¬
fügung ergriff er Besitzer des Wiener Verlages,
Herr Fritz F. und, den Rekurs an das Leiv¬
ziger Reichsgericht, vor dem die neuerliche
Verhandlung demnächst stattfindet.
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertnetungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris,
Rom, Mailand, Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt auf
Mänchner Rauosto Nachrichten
vom: 73/.#10
Schnitzlers „Reigen“ ist, wie aus Leipzig be¬
hrichtet wird vört auf Veranlassung der Berliner Staats¬
anwaltschaft für ganz Deutschland konfisziert worden.
Der „Reigen“ ist schon vor etwa 1½ Jahren im Buch¬
handel erschienen. Deshalb wird ihm die Maßregelung
nicht mehr sehr weh tun.
mReifen
Leipziger Volkszeitung
7 Mhr
Schnitzlers Reigen konfisziert! Auf Veranlassung der
Berliner Smwettschaftist hien#mie die Wiener Zeit er¬
fährt, Schnitzlers Einakterfolge Reigen koufisziert worden.
Wenn sich die Nachricht bestätigt, ist für! Werk die beste
Reklame gemacht worden, denn eine Konfiskauen wird sich nicht
aufrechterhalten lassen. Das Buch erschien im Wiener Verlag.
Wegen Aufführung einiger Szenen des Werkes ist bekanntlich
vor einiger Zeit der Münchner akademisch=dramatische Verein
kaufgelöst worden.
11. Reigen
Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Kusschnitto
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Tork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt ausDie Zeit Wien (Tägliche Ausgabe)
vom: 1- 10.1904
— Artur SchnitzlersReigen“. Vor der Leip¬
iger Strafkämmer waren kürzlich die beiden
Nitinhaber der Kommissionsfirma Karl Knob¬
och. Ludwig und Otto Cyriacus, wegen
Vertriebes des in Deutschland verbotenen Buches
„Reigen“ von Artur Schnitzler angeklagt,
das „sich mit unzüchtigen Schilderungen des
Liebeslebens befasse und gegen die gute Sitte ver¬
stoße“. Beide Angeklagten behaupteten, daß sie
das Werk nie für unzüchtig gehalten hätten und
es auch jetzt nicht dafür halten, um so weniger, als
der Name des Autors einen sehr guten Klang
besitze, seine Erzählungen von den ersten Buch¬
handlungen verkauft werden und seine Schau¬
spiele sogar an der Wiener Hofbühne aufge¬
führt worden seien. Selbst gelesen hätten sie das
Buch auch nicht, sondern nur Rezensionen darüber
und in denen habe nichts gestanden, was sie hätte
auf den Gedanken bringen können, daß es sich hie:
um unzüchtige Schilderungen handle. Die Ge¬
brüder Cyriacus wurden von der gegen sie er¬
hobenen Anklage freigesprochen, dagegen
die Weiterverbreitung von „Reigen“ für ganz
Deutschland verboten. Gegen diese Ver¬
fügung ergriff er Besitzer des Wiener Verlages,
Herr Fritz F. und, den Rekurs an das Leiv¬
ziger Reichsgericht, vor dem die neuerliche
Verhandlung demnächst stattfindet.
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertnetungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris,
Rom, Mailand, Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt auf
Mänchner Rauosto Nachrichten
vom: 73/.#10
Schnitzlers „Reigen“ ist, wie aus Leipzig be¬
hrichtet wird vört auf Veranlassung der Berliner Staats¬
anwaltschaft für ganz Deutschland konfisziert worden.
Der „Reigen“ ist schon vor etwa 1½ Jahren im Buch¬
handel erschienen. Deshalb wird ihm die Maßregelung
nicht mehr sehr weh tun.
mReifen
Leipziger Volkszeitung
7 Mhr
Schnitzlers Reigen konfisziert! Auf Veranlassung der
Berliner Smwettschaftist hien#mie die Wiener Zeit er¬
fährt, Schnitzlers Einakterfolge Reigen koufisziert worden.
Wenn sich die Nachricht bestätigt, ist für! Werk die beste
Reklame gemacht worden, denn eine Konfiskauen wird sich nicht
aufrechterhalten lassen. Das Buch erschien im Wiener Verlag.
Wegen Aufführung einiger Szenen des Werkes ist bekanntlich
vor einiger Zeit der Münchner akademisch=dramatische Verein
kaufgelöst worden.