II, Theaterstücke 11, (Reigen, 0), Reigen. Zehn Dialoge, Seite 232

11.
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Reigen
ZBAUR131
Neue Hamburger Zeiteng.
Hamrburg
uraufführung erleben.
Schwitzlers Reigen“ wird zurzeit allabendlich in
Moskau gessiett sogar mit den in Oesterreich verbotenen
Szenen!
Von-den nordischen Bühnen wird berichtet: Die
26.405
Oeete rreichische Mer nzeitung
und Handesblatt
Mähr.-Ostrau
Theater, Kunst
und Wissenschaftt.
— (Der. Direktor des Theaters an der Wien)
Wilhelm Karczag wird am nächsten Dienstag,
den 28. ds., 60 Jahre alt. Volle 16 Jahre steht
Herr Karczag an der Spitze der populärsten Wiener
Operettenbük e, deren Ansehen er entschieden ver¬
mehrt hat.
* (Artunnitlers „Reigen“)ird zurzeit in
Moskau allabendlich gespielt. Ds ist interessant, daß
die nur aus dem Buch bekannten Szenen bisher
weder in deutscher noch in anderer Sprache je auf
die Bühne gelangten.
25 A06 917
Ktaes Witzer Jcurbal Vin
* Artur Schnitzlers Szenenreihe „Reigen“ wird zur¬
zeit in Moskau allabendlich gespielt. Es ist interessant, daß die
nur aus dem Buch bekannten Szenen bisher weder in deutscher
noch in anderer Sprache je auf die Bühne gelangten.
„ —
Z4NOL 1917
Serfiner Zeitung dm Mittag, Sorlint
Schnitzlers „Neigen“ in Petersburg.
Nun erlebt doch noch Schnitzlers „Reit
das Rampenlicht, und zwar in Petereburg
Theater „Kriwoje Gerkalo“ (dem Zerrspiegel
werden gegenwärtig alle zehn Szonen ungekür
aufgeführt. Wie mnan weiß, lag der „Reigen
in den dramatischen Giftschränken aller Zensuren
rief unten, etwa neben dem „Tannhäuser im
Hörselberge“ Beardsleys, der sicherlich auch noch
in Rußland seine frohe Auferstchung finden wird.
Analoge Vorgange spielten sich auch in der
Revolution von 1906 ab. Damals wimmelten alle
Petersburger Bühnen von Evans vor dem Sün¬
denfall. Die kaiserlichen Zensoren, die keines¬
wegs ihre Tätigkeit überhaupt eingestellt hatten,
hatten nichts dagegen. Im Gegenteil, man er¬
hofste davon eine Ablenkung des Interesses
gefährlicheren Politik. Kurzsichtige, die na
lich keine Ahnung hatten von dem tiehen
famnmenhang zwischen Blutrausch und
die einander wech elleitig befruchten und be¬
feuern, wie bisher noch jede Revolution gezeigt
hat. So führt vom Palais Royal über die
bacchantischen Petroleusen der Commune eine
gerade Linie zu dem Petersburger eZrrspiegel
von 1917.