nenwollen und rhythmisch straffen
üiglich, desgleichen die trefflichen
uer-Pilecka, Boruttan
lk in diesem Gesellschaftskonzert
im fünften philharmo¬
er
ntskonzert für den abwe¬
Bresche. Hier schien er seine ur¬
Kraft wiedergewennen zu haben.
erklang die sinfonische Dichtung
Strauß, der. vom Publikum in
t, wahre Beifallsstürme dankend
hön gewann Huao Wolfs „Italie¬
igens der Ausführung durch ein
gen würde, wundersam tönendes,
In schwungvoller Energie und
gab Brahms „Vierte“ den gro߬
lungenen und mit Beifall aus¬
M. S.
mahnt die Abgeordneten zur Ruhe.
Bundesminister Dr. Glanz: Es war nun meine Absicht,
vorerft dem zur Beurteilung des Falles zunächst berufenen
Herrn Bürgermeister von Wien Gelegenheit zu geben, zu
dieser neuen, durch den Eindruck der Aufführung gegebenen
Sachlage Stellung zu nehmen. Ich wandte mich daher in einem
Schrecben an den Herrn Bürgermeister, nicht etwa um die
Verantwortung auf ihn abzuwälzen, sondern weil ich es für
ein Gbot der amtlichen Courtoisie hielt, zunächst ihm selbst
eine abändernde Verfügung im eigenen Wirkungskreise zu
ermöglichen. Der Herr Bürgermeister teilie mir jedoch hierauf
mit, daß er nicht in der Lage sei, von seiner ersten Entscheidung
abzugehen.
Aus Rücksichten der öffentlichen Sittlichkeit
sah sich nun das Bundesministerium für Inneres veranlaßt,
die wei eren Aufführungen des „Reigen“ zu untersagen
Zwischenrufe.) Es mußte hiebei darauf Bedacht nehmen, daß
es sich um ein Stück handelt, dessen Grundlage, ja, wenn ich so
agen darf, dessen Leitmotiv eine Sache bildet, die bei allen
Völkern, selbst solchen, die sich auf niederen Stufen der Zivili¬
sation befinden, den natürlichen Gefühlen ent¬
sprechend, mit einer gewissen Diskretien um¬
ehec e
Abg. Bolker (christlsoz.) führte dann aus: In der Debatte
hat es sich um das Theaterstück „Reigen“ gehandelt. Aus diesem
Theaterstück ist plötzlich eine Verfassungsfrage gewolden. Es
ist uns jetzt ein neues Theater vor Augen geführt worden. Ich
weiß nicht, warum die Sozialdemolraten den Abg. Leuth¬
ner hieher geschickt haben, um hier einen neuen Reigen
von Schimpfereien aufzuführen und den Reigen
er Beschimpfungen von Landeshauptmann zu Landeshaupt¬
mann bis zum Minister fortzuführen. Der heutige Krawall
und die Angriffe gegen den Minister zeigen, daß Sie keine
chtung vor der Verfassung haben. (Lebhafter
Beifall und Händeklatschen. — Andauernde Zwischenrufe bei
den Soziaidemokraten.) Wer einem Minister sagt, er
ei ein Bedienter, und nicht weiß, daß der
Minister ein Diener des Volkes ist, der hat keine
chtung vor der Verfassung. (Eneuerter lebhafter Beifall und
Händeklatschen.) — Sturmische Zwischenrufe bei den Sozial¬
demokraten.)
Nicht um einen Kompetenzkonflih handelt es sich,
sendern darum, daß das Sittlichkeitsgefühl der B#völkerung
verletzt wird und wenn der Bürgermeister Reumans als
Nr. 42
Wien, Samstag
Landoauptmann nichts getan hat, um dem entgegenzutret¬
so istdie Regierung verpflichtet, einzuschreiten. Kein Men#
wird zugeben können, daß das Theater als eine morali#h
Anstalt aufgefaßt werden kann, wenn Theaterstücke wie „Re#
gen von Schnitzler aufgeführt werden. Wir st hen auf dem
Standpunkt, in dieser Zeit muß die Sittlichkeit
gewahrt werden. Die Arbeilerfrauen werden gewiß nicht
zum „Reigen“ gehen. Wer geht denn hin? Nur sattgefressene
Schieber! (Stürmischer Beifall bei den Christlichsozialen.
Lebhafte Zwischenrufe.) Empören Sie sich darüber, daß es
dies Leuten versagt sein soll, den „Reigen“ zu sehen? (Leb¬
hafte Zwischenrufe.) Wir stehen auf dem Stand¬
punkt, daß die Regierung ihre Pflicht. getan
hat und wir verteidigen das. (Lebhafter Beifall.
Andauernde Zwischenrufe.)
Abg. Seitz ergeht sich in persönlichen Angriffen gegen
Bundesminister Dr. Glanz, den er einen unfähigen Beamten
nennt, bespricht die Rechtslage, wie sie sich den Sozialdemo¬
kra en darstellt, und teilt mit, der Landeshauptmann von Wien
habe dem Bundesminister des Innern geantwortet, daß er
seine Zuschrift nicht zur Kenntnis nehme; er werde nun ab¬
warten, was Dr. Glanz tun werde und ## er wegen einer so
untergeordneten Frage einen Verfassungskampf
wünsche.
Präsident Dr. Dinghofer: Abg. Seitz hat den Bundes¬
minister für Inneres als einen unfähigen Beamten bezeichnet.
Ich halte das für eine Ungehörigkeit, für ein Ueberschrei en der
parlamentarischen Ausdrucksweise und rufe den Abg. Seitz des¬
halb zur Ordnung. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Sever (soz.): Wollen Sie nicht den Minister zur Ord¬
nung rufen?
Präsident Dinghofer: Da kein Redner mehr zum Worte
gemeldet ist, ist die Debatte über diesen Gegenstand geschlossen.
(Lebhafte Zwischenrufe.)
Auf Antrag des Abg. Sever wird beschlossen, die Gesetz¬
entwürfe, betreffend die Verlegung des Sitzes von Aktienge¬
ellschaften ins Ausland, betreffend die Außerkraftsetzung von
Gesetzen und Verordnungen, die mit dem 5. Teile des S aats
vertrages von St.=Germain nicht im Einklang stehen, ferner
die Wehrgesetznovelle einer ersten Lesung zu unterziehen.
Abg. Dr. Pauer (soz.) verlangt auf Grund des § 76 der
Geschäftsordnung, daß der Minister des Innern zur Ordnung¬
gerufen werde.
Präsident Dr. Dinghofer: Ich möchte zunächst feststellen,
daß ich während der Rede des Ministers des Innern nicht an¬
wesend war und daher auch ein persönliches Urteil darüber
nicht abgeben kann. So viel ich aber aus den Ausführungen
des Abg. Dr. Bauer entnehme, muß ich entscheiden, daß ich
nicht in der Lage bin, dem Herrn Minister wegen dieser
Acußerung einen Ordnungsruf zu erteilen.
Abg. Seitz (soz.) hält diese Entscheidung für unzulässig.
Prasident Dr. Dinghofer: Ich habe keine Veranlas¬
sung, eine andere Entscheidung zu treffen. (Lebhafte Zwischen¬
rufe.)
Die nächste Sitzung wird im schriftlichen Wege
berufen werden.