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K
9. 4. Der pruene akadn Zyklus box 15/5
stellen. Die Hypnose auf der Bühne hat die Zuschauer schon an sich Motiv. Schnitzler wendet e
interessirt. Man dachte vielleicht an Svengali, der Trilby hypnotisirt,
teressante Züge ab, nament
Feuilleton 0an 4,
aber bei Schnitzler ist die Sache feiner und eines Dichters würdig.
Sonnenthal, der sie auch mit
daß Schnitzler das Stück zu
Immerhin erschien die Sache, wie ja nicht anders möglich, zu
kostümirt. Gespielt wurde sie etwas zu behäbig. Herr Robert
Sonnenthal nicht den Bajazz
Ein Einakterabend im Wiener Burg¬
zwar paßte sich den Zauberdoktor völlig an den Leib; er versetzte ihn
ist, daß für den Zuschauer di
zu sehr verwischt. Das bring
theater.
teren besen Aenskselälngnigte uac den Schratt wer
Wie in diesen beid
(„Paracelsus“, Schauspiel; „Die Gefährtin“, Schau¬
als Justina sehr angenehm. Die Uebrigen taugten weniger, sogar
führbarkeit des Weibes d
spiel; „Der grüne Kakadu“, Groteske. Sämmtlich von
Arthur Schnitzler.
Herr Thimig, der als alter Stadtarzt von der Erzpedanten¬
Gefährtin“ ist ein
Wien, 2. März.
sorte keinen rechten Humor fand.
jenen beiden Kostümstücken
L. H—i. Im Burgtheater hat man gestern drei Einakter des
stehen nicht an, zu sagen
„Der grüne Kakadu“ spielt in der französischen
erfolgreichen Jung=Wieners Arthur Schnitzler zum ersten Male gespielt.
in nuce ist. Man hat se
Revolution, gerade als die Bastille gestürmt wird. „Zum grünen
Der Gesammterfolg war ansehnlich, doch vertheilte er sich ungleich
Wendungen des Seelenleb
Kakadu“ heißt eine halbunterirdische Spelunke, deren Wirth Prospere
auf die drei Stücke. Das literarisch bedeutendste ist das zweite, es
für die Bühne pointirt
ein ehemaliger Theaterdirektor ist. Er hat sich eine hochgeborene
hatte auch die tiesste Wirkung. Es ist ein echtes Gesellschaftsbild aus
Klientel gemacht, indem er das thut, was in Budapest einst der be¬
wenig, keines fällt im un
unserer Zeit, während die beiden anderen in eine poetisch=romantische
kannie „Sauwirth“ that. Er ist nämlich mit seinen Gästen saugrob
Stimmung gearbeitet, mit
Vergangenheit zurückkonstruirt sind.
Hinsicht ist Maeterlinck den
und das macht diesen einen solchen Spaß, daß sie ihn in Mode ge¬
Professor Robert Pilg
bracht haben. Sein Lokal ist voll mit Aristokraten, denen, da man sich
„Paracelsus“ ist nämlich der wirkliche Paracelsus, im
an der Schwelle der Schreckenszeit befindet, fortwährend die ärgsten
begraben. Sie ist plötzlich
sechzehnten Jahrhundert, der als Zauberer reputirte Arzt, also ein
Dinge angedroht werden. Zu ihrem Spaß natürlich. Die Hauptsache
Abend, die letzten Trauerg
Kollege des Mediziners Schnitzler. Der Dichter faßt ihn ganz lege
ist aber, daß Prospère eine Anzahl ehemaliger Schmieren=Schauspieler
derung, daß er die Sache so
artis auf, als eine Art Krafft=Ebing jener Zeit, der seine Wunder
bei sich hat, die den ganzen Abend als Verbrecher posiren müssen.
Arbeit spricht. Da erschein
einfach durch Hypnose und Suggestion wirkt. Nur war man damals
Als flüchtende Mörder, mit Beute heiwkehrende Taschendiebe, als
1 storbenen, mit einer Bitte.
in der Inszenirung noch etwas trivial, man mußte als Wunderdoktor
Wahnsinnige, Verschwörer, Galeerensträflinge u. s. f. Das macht die
dem Schreibtisch der Veren
auftreten und sich von den besugten Pflasterstreichern exekriren lassen.
seinen Herrchen gruseln und gibt den seinen Dämchen eine Gänsehaut
nehmen. Es seien ihre eige
Paracelsus kommt nach Basel zurück, wo er einst jung gewesen,
heikelsten Interessen behande
zu spüren. Der bedeutendste dieser Komödianten ist ein gewisser
und findet das schöne Mädel, dem er als Studiosus feurige
Heuri (Herr Sonnenthal). Der ist ein Genie und wüthend
Schlüssel und sagt, da er
Fensterpromenaden gemacht, als ehrbare Gattin des ehrsamen
verliebt in die verkommene Schauspielerin Leocadie (Frl. Witt).
stellung, da ich Alles weiß?
Waffenschmieds Cyprian wieder. Dieser brave Spießbürger
Er heirathet sie sogar und ist so eifersüchtig, daß Othello mit ihm ver¬
die ganze Geschichte“, sagt
ist ungeheuer selbstsicher und wiegt sich im sorglosen
glichen ein Paffenschmied Cyprian (siehe oben) ist. Er träumt davon,
Jahre lang, wie sein Assisten
Besitze der Schönen, obgleich ihr ein Junker stark den Hof macht.
mit ihr auf das Land zu ziehen u. s. w. Heute will er
wonnen, wie sie sich angehör
Er ladet auch Paracelsus zu sich, behandelt ihn jedoch als schwindel¬
zum letzten Male agiren und hat sich dazu etwas besonders Schreck¬
moralischen Höhe alles Verste
haften Hexenmeister, der für die Bewirthung mit auserlesenen Zauber¬
Anstand in den Lauf der ##
liches ausgesonnen. Er hat nämlich kurz vorher das Lokal mit
stückchen bezahlen soll. Paracelsus rächt sich, indem er Frau Justina
für einen Helden der Resigne
seiner Leocadie verlassen, deren Lebenswandel Jedermann kennt, und
hypnotisirt und der Schlafenden suggerirt, sie habe sich mit dem
kommt nun ganz verstört zurück. Er erzählt mit höchster Natürlich¬
lichen Dekorums und glaub
Junker wirklich vergangen. Geweckt, gesteht sie ihrem Manne ver¬
keit, wie er soeben den Herzog von Cadignan mit Leocadie über¬
zu haben und ist im Ganzen
zweifelt den vermeintlichen Fehltritt und ist davon nicht abzubringen,
rascht und todtgestochen habe. Er benimmt sich so täuschend wahr,
Abschiuß gefunden hat. Da
obgleich der Junker selbst nachdrücklich protestirt. Schließlich wriß
motive. Der Zug kommt an,
daß der Wirth selber das Spiel für Wahrheit hält und sich's ent¬
Paracelsus selbst nicht mehr, wo die Suggestion aufhört und die
schlüpfen läßt, wie der Herzog in der That schon lange ein Verhältniß
bringt . .. Und Dr. Haus
Wahrheit anfangen mag. („Ein Zaub'rer nur bin ich, sie ist ein Weib.“)
mit Leocadie habe. Genri fährt auf, alle Othellos bäumen sich in ihm
einen schönen Kranz geschickt
Er muß sie wieder einschläfern und ihr im Schlafe auftragen, das
und . . . in diesem Augenblick tritt der Herzog ein. Henri sticht ihn
Die Begegnung ist peinlic
Alles zu vergessen und nur noch die reinste Wahrheit zu sagen.
einfach nieder. Unter den dabei sitzenden Aristokraten ist besonders die
weiß, daß er weiß, und zwi
Geweckt, thut dies Frau Justina in so hohem Grade, bis in ihre
Im Laufe des Gesprächs er
Marquise Séverine ganz entzückt von dieser Entwicklung. Einen wirk¬
Kinderschuhe zurück, daß Alle nachdenklich werden. Sie gesteht dem
kürzlich in Ostende verlobt h
lichen Herzog wirklich erdolchen zu sehen, ist schon der Mühe werth. Sie
Junker, daß der nächste Sturm ihre Tugend zu Falle gebracht hätte,
während er hier den Mann
ist eine der großen Blasirten und ist mit hrem betagten Mann und einem
was dem selbstbewußten Gatten nicht erfreulich klingt. Dem Paracelsus
Frau mit einer Anderen! 6
sie anschmachtenden Poeten. Der Blutgeruch regt ihre Nerven an
aber gesteht sie, daß sie ihn, den Studenten, geliebt und ihm das Fenster
und ... „Rollin, warten Sie heute Nachts unter meinem Fenster,“
diesem Verrath der Freundsc
offen gelassen, daß er aber die Gelegenheit nicht zu nützen gewußt.
meines. Ein Alltagsabenteuel
sagt sie zum Dichterling im Abgehen. Es ist wie eine Szene aus den
Nun sei das Alles vorüber und sie gedenke nunmehr eine hoch¬
verrufenen Blut= und Lustromanen von Rachilde. (In einem spielt
habt! „Du hast sie nicht zu
anständige Frau zu bleiben. Sehr naiv versichert sie ihrem Gatten:
Deiner Dirne!?“ In seinem
ein Kapitel im Schlachthause, wo eine Gesellschaft feiner Patientinen
„Wenn Du mich hütest, kannst Du mir vertrauen.“ Das Stück ist in
der Schlachtung beiwohnt, um kuhwarmes Ochsenblut zu trinken.)
dem Hause. Wie gut, da
Versen geschrieben, die wirklich poetisches Verdienst haben. Die Situa¬
Das Stück ist, wie man sieht, eine Variante von Leoncavallo's Oper:
Schmerz wäre ihr das
tion der in aller Unschuld sich schuldig wähnenden Frau hat ihren
seltsamen Reiz; man könnte sich das von Shakespeare gestaltet vor¬ „Der Bajazzo". Auch der von Herzl bearbeitete „Tabarin“ hat dieses] öffnet ihm die Augen,
K
9. 4. Der pruene akadn Zyklus box 15/5
stellen. Die Hypnose auf der Bühne hat die Zuschauer schon an sich Motiv. Schnitzler wendet e
interessirt. Man dachte vielleicht an Svengali, der Trilby hypnotisirt,
teressante Züge ab, nament
Feuilleton 0an 4,
aber bei Schnitzler ist die Sache feiner und eines Dichters würdig.
Sonnenthal, der sie auch mit
daß Schnitzler das Stück zu
Immerhin erschien die Sache, wie ja nicht anders möglich, zu
kostümirt. Gespielt wurde sie etwas zu behäbig. Herr Robert
Sonnenthal nicht den Bajazz
Ein Einakterabend im Wiener Burg¬
zwar paßte sich den Zauberdoktor völlig an den Leib; er versetzte ihn
ist, daß für den Zuschauer di
zu sehr verwischt. Das bring
theater.
teren besen Aenskselälngnigte uac den Schratt wer
Wie in diesen beid
(„Paracelsus“, Schauspiel; „Die Gefährtin“, Schau¬
als Justina sehr angenehm. Die Uebrigen taugten weniger, sogar
führbarkeit des Weibes d
spiel; „Der grüne Kakadu“, Groteske. Sämmtlich von
Arthur Schnitzler.
Herr Thimig, der als alter Stadtarzt von der Erzpedanten¬
Gefährtin“ ist ein
Wien, 2. März.
sorte keinen rechten Humor fand.
jenen beiden Kostümstücken
L. H—i. Im Burgtheater hat man gestern drei Einakter des
stehen nicht an, zu sagen
„Der grüne Kakadu“ spielt in der französischen
erfolgreichen Jung=Wieners Arthur Schnitzler zum ersten Male gespielt.
in nuce ist. Man hat se
Revolution, gerade als die Bastille gestürmt wird. „Zum grünen
Der Gesammterfolg war ansehnlich, doch vertheilte er sich ungleich
Wendungen des Seelenleb
Kakadu“ heißt eine halbunterirdische Spelunke, deren Wirth Prospere
auf die drei Stücke. Das literarisch bedeutendste ist das zweite, es
für die Bühne pointirt
ein ehemaliger Theaterdirektor ist. Er hat sich eine hochgeborene
hatte auch die tiesste Wirkung. Es ist ein echtes Gesellschaftsbild aus
Klientel gemacht, indem er das thut, was in Budapest einst der be¬
wenig, keines fällt im un
unserer Zeit, während die beiden anderen in eine poetisch=romantische
kannie „Sauwirth“ that. Er ist nämlich mit seinen Gästen saugrob
Stimmung gearbeitet, mit
Vergangenheit zurückkonstruirt sind.
Hinsicht ist Maeterlinck den
und das macht diesen einen solchen Spaß, daß sie ihn in Mode ge¬
Professor Robert Pilg
bracht haben. Sein Lokal ist voll mit Aristokraten, denen, da man sich
„Paracelsus“ ist nämlich der wirkliche Paracelsus, im
an der Schwelle der Schreckenszeit befindet, fortwährend die ärgsten
begraben. Sie ist plötzlich
sechzehnten Jahrhundert, der als Zauberer reputirte Arzt, also ein
Dinge angedroht werden. Zu ihrem Spaß natürlich. Die Hauptsache
Abend, die letzten Trauerg
Kollege des Mediziners Schnitzler. Der Dichter faßt ihn ganz lege
ist aber, daß Prospère eine Anzahl ehemaliger Schmieren=Schauspieler
derung, daß er die Sache so
artis auf, als eine Art Krafft=Ebing jener Zeit, der seine Wunder
bei sich hat, die den ganzen Abend als Verbrecher posiren müssen.
Arbeit spricht. Da erschein
einfach durch Hypnose und Suggestion wirkt. Nur war man damals
Als flüchtende Mörder, mit Beute heiwkehrende Taschendiebe, als
1 storbenen, mit einer Bitte.
in der Inszenirung noch etwas trivial, man mußte als Wunderdoktor
Wahnsinnige, Verschwörer, Galeerensträflinge u. s. f. Das macht die
dem Schreibtisch der Veren
auftreten und sich von den besugten Pflasterstreichern exekriren lassen.
seinen Herrchen gruseln und gibt den seinen Dämchen eine Gänsehaut
nehmen. Es seien ihre eige
Paracelsus kommt nach Basel zurück, wo er einst jung gewesen,
heikelsten Interessen behande
zu spüren. Der bedeutendste dieser Komödianten ist ein gewisser
und findet das schöne Mädel, dem er als Studiosus feurige
Heuri (Herr Sonnenthal). Der ist ein Genie und wüthend
Schlüssel und sagt, da er
Fensterpromenaden gemacht, als ehrbare Gattin des ehrsamen
verliebt in die verkommene Schauspielerin Leocadie (Frl. Witt).
stellung, da ich Alles weiß?
Waffenschmieds Cyprian wieder. Dieser brave Spießbürger
Er heirathet sie sogar und ist so eifersüchtig, daß Othello mit ihm ver¬
die ganze Geschichte“, sagt
ist ungeheuer selbstsicher und wiegt sich im sorglosen
glichen ein Paffenschmied Cyprian (siehe oben) ist. Er träumt davon,
Jahre lang, wie sein Assisten
Besitze der Schönen, obgleich ihr ein Junker stark den Hof macht.
mit ihr auf das Land zu ziehen u. s. w. Heute will er
wonnen, wie sie sich angehör
Er ladet auch Paracelsus zu sich, behandelt ihn jedoch als schwindel¬
zum letzten Male agiren und hat sich dazu etwas besonders Schreck¬
moralischen Höhe alles Verste
haften Hexenmeister, der für die Bewirthung mit auserlesenen Zauber¬
Anstand in den Lauf der ##
liches ausgesonnen. Er hat nämlich kurz vorher das Lokal mit
stückchen bezahlen soll. Paracelsus rächt sich, indem er Frau Justina
für einen Helden der Resigne
seiner Leocadie verlassen, deren Lebenswandel Jedermann kennt, und
hypnotisirt und der Schlafenden suggerirt, sie habe sich mit dem
kommt nun ganz verstört zurück. Er erzählt mit höchster Natürlich¬
lichen Dekorums und glaub
Junker wirklich vergangen. Geweckt, gesteht sie ihrem Manne ver¬
keit, wie er soeben den Herzog von Cadignan mit Leocadie über¬
zu haben und ist im Ganzen
zweifelt den vermeintlichen Fehltritt und ist davon nicht abzubringen,
rascht und todtgestochen habe. Er benimmt sich so täuschend wahr,
Abschiuß gefunden hat. Da
obgleich der Junker selbst nachdrücklich protestirt. Schließlich wriß
motive. Der Zug kommt an,
daß der Wirth selber das Spiel für Wahrheit hält und sich's ent¬
Paracelsus selbst nicht mehr, wo die Suggestion aufhört und die
schlüpfen läßt, wie der Herzog in der That schon lange ein Verhältniß
bringt . .. Und Dr. Haus
Wahrheit anfangen mag. („Ein Zaub'rer nur bin ich, sie ist ein Weib.“)
mit Leocadie habe. Genri fährt auf, alle Othellos bäumen sich in ihm
einen schönen Kranz geschickt
Er muß sie wieder einschläfern und ihr im Schlafe auftragen, das
und . . . in diesem Augenblick tritt der Herzog ein. Henri sticht ihn
Die Begegnung ist peinlic
Alles zu vergessen und nur noch die reinste Wahrheit zu sagen.
einfach nieder. Unter den dabei sitzenden Aristokraten ist besonders die
weiß, daß er weiß, und zwi
Geweckt, thut dies Frau Justina in so hohem Grade, bis in ihre
Im Laufe des Gesprächs er
Marquise Séverine ganz entzückt von dieser Entwicklung. Einen wirk¬
Kinderschuhe zurück, daß Alle nachdenklich werden. Sie gesteht dem
kürzlich in Ostende verlobt h
lichen Herzog wirklich erdolchen zu sehen, ist schon der Mühe werth. Sie
Junker, daß der nächste Sturm ihre Tugend zu Falle gebracht hätte,
während er hier den Mann
ist eine der großen Blasirten und ist mit hrem betagten Mann und einem
was dem selbstbewußten Gatten nicht erfreulich klingt. Dem Paracelsus
Frau mit einer Anderen! 6
sie anschmachtenden Poeten. Der Blutgeruch regt ihre Nerven an
aber gesteht sie, daß sie ihn, den Studenten, geliebt und ihm das Fenster
und ... „Rollin, warten Sie heute Nachts unter meinem Fenster,“
diesem Verrath der Freundsc
offen gelassen, daß er aber die Gelegenheit nicht zu nützen gewußt.
meines. Ein Alltagsabenteuel
sagt sie zum Dichterling im Abgehen. Es ist wie eine Szene aus den
Nun sei das Alles vorüber und sie gedenke nunmehr eine hoch¬
verrufenen Blut= und Lustromanen von Rachilde. (In einem spielt
habt! „Du hast sie nicht zu
anständige Frau zu bleiben. Sehr naiv versichert sie ihrem Gatten:
Deiner Dirne!?“ In seinem
ein Kapitel im Schlachthause, wo eine Gesellschaft feiner Patientinen
„Wenn Du mich hütest, kannst Du mir vertrauen.“ Das Stück ist in
der Schlachtung beiwohnt, um kuhwarmes Ochsenblut zu trinken.)
dem Hause. Wie gut, da
Versen geschrieben, die wirklich poetisches Verdienst haben. Die Situa¬
Das Stück ist, wie man sieht, eine Variante von Leoncavallo's Oper:
Schmerz wäre ihr das
tion der in aller Unschuld sich schuldig wähnenden Frau hat ihren
seltsamen Reiz; man könnte sich das von Shakespeare gestaltet vor¬ „Der Bajazzo". Auch der von Herzl bearbeitete „Tabarin“ hat dieses] öffnet ihm die Augen,