II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 404

K
box 15/5
9.4. Der grnene-bakaduZVKInS

Werachmenreren deten, sich und die öffentriche Meinungf gegrunder, eine Landesanstalt zu ersetz
Da dies aber nicht geschehen ist, die officielle Bekannt= in Ungarn schon heute auf jenen Moment vor= Volksstämmen gleich zu dienen; deshalb
Sprache für den Stil der Comödie halten, welche bei ihr ertappt haben will. Ermordet hätte er ihn
Diesen „grünen Kakadu“ halte
von den Stammgästen des „grünen Kakadu“ all= sogar! Und da die Zuhörer wissen, daß Leocadie in seines Titels „Groteske“ für eine de
abendlich vorgeführt wird. Unter diesen Stamm= aller Wahrheit Beziehungen zu Cadignan habe, so Dichtungen, die je geschrieben wurde
gästen sind hervorragende schauspielerische Talente, halten sie Henri's Spiel nicht für Comödie, sondern
nicht, daß es eine schneidigere und
darunte ein gewisser Henri (Herr Sonnenthal), der für Mittheilung eines wirklich vollbrachten Mordes.
Satire auf die zum Sterben reife
sein Brot als Künstler auch auf einer regelmäßigen Selbst der Wirth und Schauspieldirector Prospere
mittelbar vor Ausbruch der französisc
Bühne gut verdienen könnte, sich aber hier, im
theilt diese Meinung und ruft seinem Künstler gibt, so viele Revolutionsdramen
Stegreifspiele, besser gefällt. Ein merkwürdige Patron, Henri zu: „Wahnsiuniger!“ Denn der Herzog von schrieben worden sind. Schnitzler ist h
dieser Henri! Ein verlumptes Genie, in dem die
Cadiguan ist ein Liebling des Königs und sein über Alles gewachsen, was er je zuvor
guten und bösen Geister nur so wühlen. Er hat Mörder wird nicht geschont werden. Henri ist in
Ueber die ersten zwei Stücke
soeben seine Collegin Leocadie (Frl. Witt) geheirathet, Folge dieses Zurufs Prospere's zunächst selbst ver= kürzer sassen, obwohl sie in ihrer Ar
obwohl er weiß, daß sie eine gemeine Dirne ist. Er blüfft von der Wirkung seines Spiels, und als ihm vollkommen sind, doch habe ich ihren
träumt echt rousseauisch davon, sich auf's Land in
Prospère vollends zur Flucht räth, schreit er: „Nein,kurz berichtet. „Paracelsus“ ist mei
eine Idylle zurückzuziehen, um das Glück der Liebe
es ist nicht wahr! Ich habe ja doch nur gespielt! Charakteristik des Gegensatzes von
ohne Störung mit ihr zu genießen. So toll ist er Der Herzog lebt!" Im selben Augenblicke aber wissem, aber darum doch nicht bor
in seiner Verliebtheit, daß er auch auf seine Kunst dringt die Nachricht vom Falle der Bastille in die bürgerthum mit der skeptischen, ab
verzichten will, so verblendet sich durch nichts von Spelunke herein, man hört Kanonenschießen die
auch nicht frivolen Boheme, die zu
seinem Plane will abbringen lassen! Und dabei Rufe: „Freiheit! Freiheit!“ Nun meint der Wirth,
und Erde mehr Geheimnisse sieht,
eifersüchtig, wie ein Othello! Aber wir be¬ nachdem die königliche Herrschaft gestürzt wäre, sorenweisheit träumen läßt. Die kl
finden uns am Abend des 14. Juni 1789, an demdrohe Henri keine Gesahr mehr, und ruft ihm zu: dieses Einacters ist mit sehr viel
die Bastille gestürmt wurde. Die Pariser Luft ist „Jetzt brauchst Du Dich nicht mehr zu fürchten, jetzt Feinheit geführt. Herr Robert hat
mit Sturm geschwängert. Eine Nervosität hat die kannst Du's in die Welt hinausschreien. Ich hätte seiner Darstellung des Paracelsus der
ganze Stadt überkommen, daß schon jedes Kind
Dir schon vor einer Stunde sagen können, daß sie düster aufgefaßt und dargestellt, inde
fühlen muß: etwas Ungeheuerliches bereitet sich vor. die Geliebte des Herzogs ist. Bei Gott, ich bin nahe als einen kühnen Weltfahrer, zwar
Alles ist auf den Straßen, die Anarchie guckt schon daran gewesen, Dir's zu sagen“ . .. Und die an= doch auch weltüberlegen gedacht
aus jedem Kellerloch heraus. Nur die Aristokraten
deren Schauspieler bestätigen Prospere's Rede. Aber spielte eben nur wieder einen — gute
merken das nicht, so wollen sich noch immer amu= damit macht er's noch schlimmer, denn nun erwacht
mittlere Einacter: „Die Gefährtin
firen, sie verachten noch immer das Volk von ihrer Henri vollends aus seinem künstlerischen Taumel
nur eine dramatisirte Novelle, eine
souveränen Höhe herab. Sie halten es für unmöglich,
und der Othello in ihm gewinnt die Oberhand. Im
setzung zweier Menschen mit einander
daß sie, selbst im Kothe wandelnd, schmutzig werden
selben Moment kommt aber auch der Herzog Cadi= geschiedene. Aber mit solch technisch
könnten. Diese Aristokratie hat Schnitzler mit wahrer guan wieder in die Spelunke zurück. Da wirft sich daß man mächtig ergriffen wird. K
Meisterschaft knapp und scharf geschildert. Und nun Henri mit einem Satze auf ihn und durchbohrt ihm spielte den alten Professor ausgezeich
geschieht etwas Entsetzliches: im Hundumdrehen den Hals. So hat das Spiel mit dem Verbrechen von Frl. Bleibtreu und Herrn Ze¬
wird nämlich die Comödie zum blutigen Ernst und ein blutiges Ende genommen. Das Volk draußen secundirt. Dieser Einakter—Schnitzler
die blinden Aristokraten zahlen die Zeche. Der jubeit über die erlangte Freiheit — die Aristokraten seiner „Anatol“=Poesie — machte diest
Schauspieler Henri, der wohl weiß, welchen Ruf aber — so deutet der Dichter die nahende Schre= Länger halten aber dürfte sich do
seine junge Frau Leocadie hat, tragirt dem Publicumickenszeit am Schlusse an — waren unverbesserlich; Kakadu“, sobald nur die Burgschau
im „grünen Kakadu“ eine Eisersuchtsscene auf den sie mußten ganz weggefegt werden, um die Wieder= besser eingespielt sein.
Herzog von Cadiguan (Herr Reimers) vor, den erl geburt der Menschheit möglich zu machen.