II, Theaterstücke 9, (Der grüne Kakadu. Drei Einakter, 3), Der grüne Kakadu. Groteske in einem Akt, Seite 642

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vergessene Weib des Professors wußte, daß ihr Ge¬
erspäht hat, versetzt, zu Gaukeleien aufgefordert, das
bduntel hinein und lassen uns darin zurück,
liebter verlobt sei; es war ihr gleichgültig, wie Alles,
Weib des Waffenschmieds in hypnotischen Schlaf und
efreiende Wahrheit im Gefühl, ohne die Mög¬
was außerhalb der Sphäre ihrer Leichtfertigkeit und
suggerirt ihr vor dem Erwachen die Vorstellung, daß
I jene Identität von Licht und Wärme, die der
Sinnlichkeit lag. Selbst das untreue Weib, das
sie sich dem Junker hingegeben habe. Der Effect
Brillparzer, lange vor den Forschern der Ge¬
Pilgram hochherzig duldete, war eine Wahnvorstellung
ist ein so vollständiger, daß die im Banne der Sug¬
t verkündete, zu erfüllen. Die drei Schnitzler¬

eine Verlorene hatte ein Jahrzehnt neben dem
gestion stehende Frau ausführliche Geständnisse ablegt
Pramolets sind ungemein charakteristisch in dieser
fremden Mann gelebt. Dem Schluße des interes¬
und Paracelsus selbst zu zweifeln beginnt, ob Wahn¬
ig. Sorgfältig gegliedert in den Voraus¬
santen Seelengemäldes fehlt eine kräftige Symbolik.
i vorstellung oder Erinnerung aus ihr reden. Nicht, um
En, streben sie keinem Abschlusse zu, fein in die
Auf Monologe ist bekanntlich ein Verdict gelegt, das
den verzweifelten Gatten zu beruhigen, sondern um
er Träume, Triebe und Zwangsvorstellungen
vorgezeichnete Geberdenspiel sagt uns zu wenig —
sich selbst Klarheit zu schaffen, macht der Wunderarzt
seutend, sagen sie uns nichts vom Erwachen
ein Nachtstück ist an uns vorbeigegangen.
der einen Suggestion ein Ende, um eine andere her¬
n der Selbstbeherrschung, äußerlich zu einer
„Der grüne Kakadu“ ist der Name einer
vorzurufen; er nöthigt Justine, die Wahrheit aus
ig hingeleitend, sind sie, innerlich gefaßt, doch
Pariser Spelunke, in der in den Tagen des Aus¬
dem Grunde ihrer Seele hervorzuholen und in Worten
ohne eine Antwort. Sie bescheiden sich, uns
bruchs der französischen Revolution Komödianten und
zu verkünden. Nun erklärt sie, daß sie zwar rein ge¬
rstellung zu geben, daß wir, nachtwandelnd am
Aristokraten verkehren. Der Wirth Prospère (Herr
blieben, aber Gedankensünden begangen, und daß
itlichen Tag, mit trügerischer Sicherheit hart
Zeisler), ein ehemaliger Director einer Ferumziehenden
es die höchste Zeit für sie sei, den Junker aus
grunde durchs Leben schreite, und daß ein
Truppe, veranstaltet hier eigenthümliche Komödien,
den Augen zu verlieren. In ihrem Wahrheitsdrange
: Tiefen den
er Annsruf aus um
die den Geschmack der Uibersättigten und Blasirten
gesteht sie ihre alte Liebe zu Paracelsus, der einst
Gewes liegt
ieden Bment verbeifunren 13
reizen. Seine Schauspieler geberden sich als Ver¬
gleich jenem Junker von heute, durch Resignation und
in desen Enthüllungen, die und wieder nur
brecher, erzählen die furchtbarsten Schandthaten und
Abschied ihre Unschuld begnadete, verräth sie zuletzt
zeigen, und fraglos liegt mehr Geist in dieser
bereiten dadurch den aristokratischen Zuhörern ein
auch die Neigung ihrer Schwester Cäcilie (Frl. Urfus)
ung als in jener breitmäuligen Allerwekt¬
prickelndes Vergnügen. Zugleich fühlen sich die vor¬
zu dem gefährlichen Anselmus und weist dem Ver¬
Et, die uns im Strom der Redensarten über
nehmen Spelunkenbesucher dadurch gekitzelt, daß man
führer einen willkommenen Ausweg aus seinen Her¬
Sifte des Daseins hinwegtragen möchte. Aber es
ihnen Cynismen an den Kopf wirt und sie en
zeuswirren. Cyprian ist gewarnt, und Paracelsus zieht
as Höheres als diese skeptische Bescheidung,
canaille behandelt. Hinter den überreizten Scherzen
als stolzer Sieger von dannen. Die mit Feinheit ge¬
se Großen der Kunst und der Menschheit haben
lauert die Wahrheit, unter die Komödianten, die
führte Satire deutet ins Unbestimmte hinaus. Der
rlangen darnach in uns erweckt, das sich nie¬
Verbrecher darstellen, mischt sich ein Verbrecher, bessen
allzu zuversichtliche Cyprian glaubt jetzt durch Er¬
nd nirgends, am allerwenigsten aber auf der
wahrhaftige Geständnisse den Eindruck einer matten
fahrung klug geworden zu sein, aber nns will be¬
shöhe der dramatischen Kunst, die das Licht¬
Komödie machen und die Grafen und Herzoge, die
dünken, der Arzt gab ihm wohl die Diagnose, aber
hiß so hech gesteigert hat, zurückdrängen läßt.
mit der Canaille zu spielen meinen, fühlen eine un¬
keine Heilmittel in die Hand.=
t uns nicht ein, dem Dichter mit der Schul¬
heimliche Sehnsucht nach der Brutalität, die sie mit
In der modernen Welt, in der das zweite Stück¬
t zu kommen, die alles zwischen Himmel und
Basiliskenblicken anzieht. Unter den Aristokraten ist
chen „Die Gefährtin“ spielt, bedarf es keines
usgerechnet haben will, und wir stellen uns
einer, der Herzog von Cadignan (Herr Tauber), dem
Paracelsus, um die Seelenthore zu öffnen. Sie thun
nicht an die Seite des selbstzufriedenen Phi¬
angeblich kein Weib widersteht, unter den Schau¬
sich allgemach von selbst dek Erkenntniß eines weisen
den die dämonische Kraft seines Paracelsus
spielern ein Virtnose Henri (Herr Freiburg), der
Mannes, des Professors Pilgram (Herr Freiburg) auf,
t. Aber der Anspruch auf Erlösung aus
keiner Art von Weiblichkeit widerstehen kann. Heuri
bei zu ebel ist, um ting zu sein. Pilgram kehrt von
Eender Pein“ wird im Bereiche der Kunst nie¬
macht die Geliebte des Herzogs, die Schauspielerin
dem Begräbnisse seiner Frau, die vor zwei Tagen
Ferstummen, und jenes moderne epigramma¬
Leocadie (Frl. Dienstl), zu seiner Frau, und träumt
einem Herzschlage erlag, in seine Wohnung zurück
Dramolet, das sich mit einer tiefgreifenden oder
sich in eine rechtschaffene Idylle mit der Verlorenen
und leidet unter dem conventionellen Mitleid der
espitzten Frage begnügt, kann die Menschen
hinein. Für seine Spelunkenkomödie aber wählt er
Menschen. Nicht deshalb aber, weil dieses Mitleid
timmen, aber nicht befriedigen. Das Publicum
sich das Motiv, daß er seine Frau im sträflichen Zu¬
nicht an die Größe seines Schmerzes heranreicht,
irch Nacht zum Lichte geführt sein; es will hell
sammensein mit dem Herzog betroffen und den letzteren
sondern weil er mit dem Geheimniß seines wahren
kber die Hellseherei hinaus, es soll tagen, gleich¬
getödtet habe. Vielleicht sind unter der Schwelle des
Schmerzes allein ist. Nicht die Trauer, sondern das
b dem Untergange oder dem Aufgange, ob in
Bewußtseins Ahnung und Zwangsvorstellung in ihm
Gefühl, nicht trauern zu können, erfüllt ihn mit
Eten Erkenntniß die Schwere des Menschen¬
mächtig — aber er spielt die Komödie in der festen
eigenthümlichem Schauer. Die Frau, die er heute
Es empfunden und überwunden wird, oder ob
Meinung, daß er glücklich liebe und Leocadie ihm
begrub, hat er längst verloren. Das bischen Duft, das
chtgeister vor der Heiterkeit des Morgens zurück¬
treu sei. Zu seinem Entsetzen gewahrt er, daß man
sie in fein Leben brachte, verflüchtigte sich rasch.
. Die dramatischen Skizzen Schnitzlers, die
desmal die Komödie für Wirklichkeit nimmt, ver¬
Nach einem Jahre der Tändelei wandte sie sich von
hinen heraus in die fragmentarische Form ge¬
nimmt er, daß Leocadie ihn erst gestern mit dem
dem bei weitem älteren Manne, mit dem sie kein
k werden, leben sich in der Dämmerung aus.
Herzog betrogen habe, hört er die Worte der Zu¬
geistiges und kein gemüthliches Interesse theilte, völlig
Dublicum nahm Antheil an diesen feingestimmten
stimmung, die den Bericht über seine Rachethat be¬
ab, und Pilgram gewährte ihr die Freiheit. Er
blättern, aus denen soviel intimes Schaffen an¬
gleiten. Die Komödie, die für Wirklichkeit genommen
wußte sie in sträflichem Einverständniß mit seinem
Et; aber es fühlte sich nicht durchwärmt und
wurde, geht in die Wirklichkeit über. Der Herzog
Assistenten Doctor Hausmann (Herr von Wymetal)
n. Man dachte mit, man folgte mit Aufmerk¬
erscheint gerade recht, um dem Wüthenden zum Opfer
und wartete nur ein Geständniß ab, um auf das,
t, man war gefesselt, ohne daß eine Be¬
zu fallen; der Dolch, das Spielzeug des Komödianten,
was er nicht mehr besaß, zu verzichten und den beiden
#g folgte; man bewunderte manchen Zug, aber
durchbohrt seine Brust. Während der Mord geschieht,
die Vereinigung möglich zu machen. Eine Freundin
Banze hinterließ Verwunderung.
verkündet eine hereindringende Volksmenge, daß die
des Hauses Olga Merholm (Fräulein Baumgart),
Das hier zuerst gegebene, schon durch den Vers
Bastille genommen sei — und inmitten all' dieser
die ein fein angedeuteter Zug tiefer Neigung an den
die nackte Wirklichkeitsmalerei herausgehobene
Schrecknisse und Wirren weidet sich eine aristokratische
vereinsamten Mann fesselt, hält diesen für den her¬
chen „Paracelsus“ ist ein physiologisches
Lebefrau (Frau Buska) an Mord und Wildheit und
kömmlichen betrogenen Gatten und will ihm die Ent¬
en in dem Sinne, in dem Jules Verne physi¬
gibt in ihrer Erregung dem Liebhaber (Herr von
deckung, daß er nichts zu betrauern hat, ersparen.
e geschrieben hat. Die zur Kunst ausgebildeten
Wymetal) ein Stelldichein. Eine geistvolle Colorit¬
Unter dem Vorwande, ein eigenes Geheimniß zu be¬
nen Versuche mit Hypnose und Suggestion
studie, ein Stück Pathologie des Uiberreizes, der die
wahren, versucht sie compromittirende Briefe der Ver¬
n da ins Fabelhafte gesteigert, um die Thore
Herzen und Köpfe krank gemacht hat — aber doch
storbenen den Augen des Witwers zu entziehen. Pil¬
Frauenseele weit aufzuschließen. Theophrastus
nicht eigentlich ein Geschichtsbild. Was uns da berührt,
gram läßt sie gewähren, gibt ihr aber zu verstehen,
kelsus Bombastus (Herr Tauber), der berühmte
ist nicht der treibende Puls der Geschichte — der
daß sie sich unnütz Mühe mache und daß er Alles
rte und Charlatan des sechzehnten Jahrhunderts,
Athem der Fäulniß weht uns entgegen, und nirgends
längst durchschaut habe. Uiber den Tod der Gattin
ine Zeitgenossen verblüffte, erscheint im Besitze
zeigt sich ein gesundes Leben, das aus der Verwesung
hinaus will er deren Neigung gelten lassen; er ist
Renntnissen und Fertigkeiten, wie sie den moder¬
neu emporsteigt.
bereit, dem jungen Gefährten, der auf die Todesnach¬
pypnotiseuren geläufig sind. In seiner Vaterstadt
Unsere Darsteller haben die feinen Züge der
richt hin aus einem Nordseebad zurückgekehrt, wie
, in die er nach langen abenteuerlichen Wan¬
Skizzen nachempfunden. Herr Tauber machte mit
einem Bruder die Hand zu reichen; er räumt dem
gen zurückkehrt, producirt er sich unter großem
gutem Gefühl aus dem Paracelsus einen Schatten
Geliebten ein Recht auf die Trauer ein, die ihm, dem
hfe auf dem Markte und unter den Zuschauern
des Mephisto: er gab ihm etwas vom volksthümlichen
Gatten, versagt ist. Aber der junge Doctor Haus¬
ket sich auch der ehrsame Waffenschmied Cyprian
Magier und dabei einen dämonischen Zug, der aus
mann trauert nicht, die Todesnachricht fiel nur wie
Schmidt), der einst als Nebenbuhler des Stu¬
der Tiefe überlegenen Könnens hervordringt. Frl.
ein leichter Schatten auf sein junges Glück, auf die
n Paracelsus den Sieg davon getragen und die
Immisch hielt als Justina das normale Gehaben
eben vollzogene öffentliche Verlobung mit einem
theimgeführt hat. Der beschränkte Cyprian stannt
der wohlerzogenen Frau und das Wesen der Beichten¬
Mädchen, dem # schon vor zwei Jahren die Ehe ver¬
den Wunderarzt und glaubt ihn dennoch ver¬
den, die einem unbewußten Zwange folgt, gut aus¬
sprochen hat. Pilgram hört die Nachricht mit Er¬
zu dürfen. Er lädt ihn zu sich ins Haus, um
fu bewirthen und sich protzig über ihn zu erheben. staunen und mit wachsender Entrüstung. Er weiß einander. Herr Schmidt gab dem Cyprian den
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