II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 22

8.
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Freiwild

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Debatte angenom
gung natürlich ist, daß Schwarz auch die favorisirte Farbe
-
zu teuer Gewerbe=Novelle

überall ist, wo die Regierung ihren Einfluß kann gelten
Glanz zu Ende des vor
unterwerfen müsse wie die Minorität in Oberösterreich, hier
machen. Das Märchen, daß die Compromisse im Groß
Weihnachtsferien ging, ein
es: Ja, Bauer, das ist ganz etwas Anderes: Die nieder¬
grundbesitze geschlossen wurden, um Interessen des Gro߬
großen Theiles der Abgeor¬
österreichischen Clericalen lehnten jede Verhandlung ab= und
grundbesitzes zu schützen, ist gut genug für unmündig
verlangten bedingungslose Aufnahme in die Candidatenliste
Vernünftigerweise hätte damit das Compromiß gescheitert Kinder. Die Wähler des Großgrundbestes selbst sind gar aus der gegenwärtigen 8.
hingeben, zumal die beiden Pa¬
zuzuschreiben sein; Jener setzte den ganzen Reichthum seines
und Rosa Poppe mit echtem
Temperaments und Humors, Frau Sorma ihre ganze An
Feuilleton.
Schalkspaar durch Vollmer
muth und Leidenschaft an die drei so verschiedenen Aufgaben
Humor gespielt wurden.
en
die ihnen an Einem Abend gestellt waren.
Berliner Theaterbrief.
behauptet worden ist, diese
Im königlichen Schauspielhause hielt die neue Romanti¬
van de Namen und Hrn. Die Dauer der Uhr)
ebensogut auf spanischen

zuerst ihren Einzug mit Rudolph Lothar's „Königsidyll
Berlin, 8. November.
spielen können. In der
und später mit einem vom Heldenliebhaber der Hofbühne
Oertlichkeit steht Lothar
Auf dem Theater war es in der bisherigen Spielzei¬
für diese bearbeiteten Drama des Spaniers de Rojas, des
Boden, hat er sichtlich sor¬
nichts mit der Armeleut=Geschichte und der unerbittlichen
bedeutendsten Nachfolgers Calderons, dem „Grafen von
schöpft und in den Volks¬
Schilderung menschlichen Elends, wie sie im October au
Castañar", auf den wir in anderem Zusammenhange zurück
Auftritten der Gemeindew.
dem Gothaer Socialisten=Congresse von der Partei Steiger
kommen wollen. Das Stück Rudolph Lothar's, des jungen
Volkes treu geschildert. An
als die wahre Aufgabe der Kunst hingestellt wurde. Viel¬
vor Kurzem nach Berlin übersiedelten deutsch-ungarischen
Millenniumsfeste und eben
mehr hat es ganz den Anschein, als kehrten alte romantische
Schriftstellers, behandelt in zierlichen, wohlgeformten Verse
Wahlen, hätte er vielleich
Neigungen zurück. Mit Freuden wiegte man sich auf den
den lustigen Verkleidungsroman, in welchem der Ungarn¬
Berlin, wo das Lustspiel
melodischen Rhythmen Halm's, als im Berliner Theater
könig Mathias Corvinus als schlichter Jägersmann die
erfolg hatte, während die
die liebenswürdige Teresina Geßner — die Gattin Sommer
schöne Beatrice von Neapel gewann. Durch Stellvertretung
auf Herz und Nieren prüf
storffs — von einem auf der Bühne erlittenen Bein
war sie ihm vermält, ihm, dem heißblütigen Helden, grau
Nichts mit Romantik
bruch geheilt, mit geraden Gliedern und unverminderter An¬
vor dem fremden Weibe, welches die Staatsraison an seine
haben Franz v. Schönthan
muth seelenvoll die schmelzenden Liebesverse im „Sohn
Seite ketten will. In wilder Gluth entflammt er für ein
thun, aber auch sie ziehen
sprach. Ein Stück Romantik ist das
der Wildniß
herrliches, lebensprühendes Bauernmädchen, welches in dem
kehrenden Geschmack an
Hervorholen des spanischen Dramas und das Wieder
Dorfe, wo er als Fremdling einkehrte, ihm begegnet ist
Herr v. Schönthan, der
aufleben des Verses, geschichtlicher Gestalten, Stoffe und
seine Neigung erwidert, seinem stürmischen Verlangen aber
verbunden hat, brachte be¬
Darstellungsweisen in der modernen Production. Suder
standhaft widersteht, bis er, den sein verschmitzter Diener
Stücke auf den Markt, in
der seit dem Beginn seiner Laufbahn eine
mann
Tibor ihr längst verrieth, in der schönen Bäuerin die
Handlung durch den gese
feine Spurnase für die zeitgenössischen Neigungen bewies
Gemalin erkennt, die ihm in der Ferne vermält worden
So präsentirte sich „Comte
hat in zweien von seinen neuen drei Einactern, dem
war. Neben diesem Königsidyll geht, gleichsam ein Satyr¬
Groß, welche mit einer glä¬
„Ewig-Männlichen" und dem „Teja", dort mit dem
spiel im Stücke selbst, die heitere Liebesgeschichte des
und Routine auch die
Verskleide für die Satire, hier mit der Wahl des ge¬
Schalks Tibor einher, der einst des Bauers Michael Töchter¬
kleiden, verbindet) im C
schichtlichen Stoffes Zugeständnisse gemacht, ohne dabei im
chen Irmula liebte, aber als Pferdedieb gehenkt, vom Galgen
vorigen Jahre und gefiel.
mindesten seine Individualität zu verleugnen. Im „Ewig¬
in räthselhafter Weise verschwunden war und nun unerkannt
Berliner Theater von
Männlichen" spielt seine leichtfließende Beredsamkeit geschickt
als sein eigener Doppelgänger zurückgekehrt ist, jedoch durch
„Renaissance" und am 4
und kokett mit den Problemen der Liebe, während die
seine Schlauheit und in der Sonne der Königsgnade Brau
wieder mit Jenny Groß,
düstere Heldengestalt des todtgeweihten Gothenhelden Tejo
und Leben gewinnt. Für Leute mit erzogenem literarischen
und Franz Schönfeld
neben der rührenden, an seiner Seite im Angesichte des
Sinn und prüfendem Auge stört die unverkennbare litera
Gewand der italienischen,
Unterganges vom Kinde zur Heldin werdenden Bathilda
rische Herkunft des Stückes. Man sieht, wie die zweipaarig
immer das gleiche Recep¬
würdige Gegenstände für seine vorwiegend pathetisch ange¬
Handlung dem älteren spanischen Schauspiele, der Vers der
libers in alterthümelnden
legte Begabung boten. Daß Sudermann mit diesen Werken
modernen retorischen Romantik Doczischer Manier nach
der gleiche äußere Erfolg
wie mit dem „Fritzchen" hier im Deutschen Theater stärken
gebildet ist, der komische Apparat mit allen Mitteln arbeitet
leichten Waare die Lacher
einschlug als an demselben Abend in Wien, wird, abgesehen
Der unbefangene Zuschauer konnte sich dagegen gern der heiteren
von örtlichen und persönlichen Umständen, vor Allem der
gerialen Künsterschaft von Joseph Kainz und Agnes Sorma Verschlingung der Fabel und dem leichten Flusse des Verses Sache ein besseres Aussehen