II, Theaterstücke 8, Freiwild. Schauspiel in 3 Akten, Seite 307

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Telephon 11891.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
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„OBSERVER
Lösterr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-York,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus
Die Zeit Wien (Tägliche Ausgabe)
vom
Grazer Theater. Man telegraphiert uns
aus Graz, 15. d.: Im hiesigen Stadttheater
fand heute die Erstaufführung von Schni¬
ler Freiwild" statt. Das Stück hatte
einen vollen Erfolg. Das sehr gut besuchte Haus
nahm besonders die gegen das Duell gerichteten
Stellen mit großem Applaus auf.
Telephon 11891.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
EEREN
I. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-York,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm; Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
1904 Sport und Salon, Wien
Aus Graz wird uns berichtet: Die Erstaufführung
von Schnitzler Freiwild ging bei gut besetz¬
tem Hause vor sich. Das Stück behandelt das moderne
Thema „Duell“, welches ja als eine ungelöste Frage an
und für sich undiskutierbar ist und wäre auch an dieser
Stelle eine Kritik des „Für und Wider“ nicht angebracht.
Dem Autor ist es gelungen, alle Gegensätze, die in der
schroffsten Form gewählt sind, in das rechte Licht zu
setzer und hat auch sein Werk dank der anerkennens¬
werten Leistungen aller Hauptrollenträger ungeteilten
Beifall gefunden. — Herr Gerhard in der Rolle des
Oberleutnant Karinski war bemüht, den überschuldeten,
in höchstem Grade neurasthenischen und als solchen un¬
sympathischen Lebemann recht zur Geltung zu bringen.
Ebenso war die Rolle des Herrn Schroth als Ober¬
Leutnant Rohnstedt in guten Händen Herr Wirth als
Par Röming hatte die schwierige Aufgabe, durch über¬
zeuge Darstellung seiner Gründe gegen das Duell
seine hartnäckige Weigerung auch dann einleuchtend zu
machen, als ihm die eine Existenz vernichtenden Folgen
in überzeugendster Art vorgehalten wurden. Von den
Damen sei ganz besonders Fr. Anny Sikora hervor¬
gehoben, welche aus ihrer an und für sich wenig gehalt¬
vollen, daher nicht besonders dankbaren Rolle das
Menschenmöglichste machte und sich namentlich dem im
Stücke, ziemlich unvermittelten und schwierigen Ueber¬
gang zwischen der Naiven einer Theaterschmiere und
einer liebevoll besorgten und schließlich zu Tode er¬
schütterten Braut ganz gewachsen
zeigte. Herr Jules als Theater¬
direktor hatte insbesondere die
Lacher auf seiner Seite, den Er¬
folg seiner Darstellung daher ge¬
sichert. Herrn Groß als welt¬
schmerzelnden Komiker war wohl
die undankbarste Aufgabe zuge¬
fallen und war es ihm daher, ab¬
gesehen von seiner scheinbaren
Indisposition, unmöglich, mehr in
den Vordergrund zu treten. Die
Damen Val. von Küstenfeld
und Paula Werner, dann die
Herren Hauser, Schön und
Beraun trugen reichlich ihr
Scherflein zum Gelingen des Gan-
zen bei, hiemit auch den Erfolg
des Abends sichernd.