II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1210



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Konflikte betonter und ich möchte sagen, greller herauskom= Faser zum Ausdruck. Die Beethoven=Büste hingegen ver¬
floß stark im Lichte. Die grelle Belichtung des weißen
men als auf der Bühne das Wort, oder als gar im wirk¬
Marmors löscht natürlich die Form in bedenklichem Maße
lichen Leben. Die ungeheure zeitliche Zusammendrängung
aus. Es ist nur ein weißer Klotz, der bloß am Umriß
des Filmvorgangs läßt furchtbar und plötzlich erscheinen,
deutlich als Beethoven zu erkennen ist. Vielleicht hilft
was im Leben sich vielleicht als ein Übergang, als eine
man dem Übelstand dadurch ab, daß man den Marmor
nur momentane Beunruhigung gibt. Darum soll es denen
leicht grau tönt, gewissermaßen dem natürlichen Schatten
gesagt sein, die vielleicht vom Tode des Fritz Lobheimer
von Nase, Mundwinkel, Augenhöhle künstlich nachhilft.
allzu stark ergriffen sind, daß es im Leben natürlich nicht
Die Versuche, einige Szenen statt in dem gewöhnlichen
immer so schlimm und prompt zu Ende gehen muß. Was
Eisgrau des Lichts in einem wärmeren Tone von Braun
wiederum nicht heißen darf, daß wir uns der moralischen
oder Blau zu geben, finde ich gut gelungen. Gerade hier
Warnung des Stückes leichtsinnig entziehen sollen, dar¬
sind ja die Gefahren, kitschig zu wirken, bedeutend. Daß
auf bauend, daß nichts so heiß gegessen wird, als es ge¬
die Firma diese Gefahr umging, und daß sie als Ganzes
kocht wird.
eine Szene aufbaute, die zweifellos einen Fortschritt des
Noch ein Wort vom Technischen. Ich habe selten eine
Kinobilds überhaupt bedeutet, das alles sagt, daß wir die
größere Klarheit der Wiedergabe gesehen als in diesem
Zukunft der Kinokunst noch garnicht absehen können, son¬
Film. Es ist ganz erstaunlich, wie man gewissermaßen
dern uns auf die unwahrscheinlichste und überraschende
das Tuch von Hofheimers Cut=away fühlen und betasten
kann, so deutlich kommt das Gewebe und die wollige Höherentwicklung sicherlich vorbereiten dürfen.