5. Lieb
box 12/7
Zrebeler
CEP 1317
Entführung aus den Seln..
„Alda“. (Anfang halb 7 Uhr.) — Dienstag den 11.: Geschlossen.
Mittwoch den 12.: „Der Liebestrank“. „Klein Idas Blumen“.
Hienblatt, Wien.
(Anfang halb 7 Uhr.) — Donnerstag den 13.: „Mignon“. (Anfang
Ibsen, der in Deutschland und Oesterreich fast noch gar bringen, die wahrscheinlich in den ersten Jännertagen 1918
nicht gespielt wurde, gegeben haben, gehört ein Krach, wieder auf dem Repertoire erscheinen wird. Alexander
Thealerwelt.
Girardi wird zum ersten Male den Vater aus dem Volke
den ihm Mitterwurzer in seiner schon damals unberechenbar
explosiven Art am Königsberger Stadttheater gemacht hat. spielen und damit seinen Uebergang zu den hochdeutschen
usik vom Kapellmeister Richard
Verhältnis“ zu Anzengruber. —
Es war am Tage, da Aman die telegraphische Nachricht und klassischen Vätern feiern. Girardi, dessen Eignung fer
Girardi an der „Burg“.
vom Tode Anzengrubers erhielt. Sofort beschloß er, ein das Burgtheater unter anderem Kritiker der verflosseni
ebes Patenkind Helene und ih:
alten „Presse“. Dr. Granichstädten, schon vor bald einem
Volksstück desselben anzusetzen und ließ Mitterwurzer, der
Patengeschenk.
Menschenalter kräftig verkündet hat, bringt für Väter gerade
sich gerade im Hause befand, das Buch übergeben. Worauf
jetzt das richtige Alter ins Burgtheater mit. Hier war das
den Deutschen besetzt ist, hat dieser es in weitem Bogen von sich warf mit dem lauten
Alter allerdings nie ein Hindernis. Lachend hat Louise
ich zu empfinden und die Knute Rufe:
Neumann, später Gräfin Schönfeld, im Jahre 1848 zu Laube,
Kultur von dort nie austreiben
„Tote Dichter spiele ich nicht!“
Derselbe Mitterwurzer hat zu jenen gehört, die als er zunächst mit seinem „Karlsschüler“ ins Burgtheater
es deutsches Theater und dieses
Schnitzlers „Liebelei“ zum großen Burgtheatererfolg kam, mit Beziehung auf die vier jungen“ Karlsschüler, die
sich berühmen, keinen Kleineren
zusammen über zweihundert Jahre alt waren, gesagt:
en jungen Anfängen als Kapell¬
gemacht haben, und zwar durch bereitwillige Uebernahme
Unter fünfzig Jahren tun wir's nicht an unserem gesetzten
haben.
der Rolle des freinden Herrn, von der allerdings erst ein
Institut!“ Und wären die Herren Räuber nicht ebenfalls
seit dem Direktionsabschied vom großer Künstler zeigen konnte, wie viel aus ihr heraus¬
schon sehr gesetzt gewesen, wer weiß, ob es Laube als Burg¬
ommer zum ersten Male auf zuholen und zu machen ist. Nebenbei bemerkt, ist gerade
theaterdirektor gelungen wäre, im Oktober 1850 die
in der Stadt deren großer das genannte Stück, welches so ziemlich auf der ganzen
„Räuber“=Aufführung, notabene die erste am Wiener Burg¬
m“ mit seinem Namen dauerndj Welt Repertoriestück geworden ist, trotz der wienerischen
theater, durchzusetzen. Von den abgeklärten Darstellern
sein Verdienst um die deutsche, Note, die in ihr steckt, auch schon in Japan gemimt wird —
erwartete sich nämlich die Aufsichtsbehörde eine zahmere und
icher, dem Slezak und anderen, vermutlich, weil das süße Mädeltum zu den unvergäng¬
eutung beim Theater brachten, lichen internationalen Werten zu zählen ist; ein Beweis weniger revolutionäre Wirkung der Schillerschen Kraft¬
gewiß größer ist war in seiner auf das Theatersprichwort, daß es beim Theater immer äußerungen.
anders kommt, wie man glaubt.
t, die ihn von Straßburg bis
Schnitzlers neuestes Drama mit dem Märchentitel ist
bis Graz geführt hat, einmal
Knapp nach der Erstaufführung der „Liebelei“ im
eine Komödie, die die ausgesprochene Absicht hat, mit
Stadttheaters. Da ist er im Wiener Burgtheater sahen und sprachen sich Direktor Humor ihr Publikum zu unterhalten. Den Proben für das
Spuren Richard Wagners als
Dr. Max Burckhard und Dichter Dr. Artur Schnitzler. Berliner Lessingtheater wohnt der Dichter in diesen Tagen
des Rigaer Theaters gekommen
Man wußte, daß Ludwig Speidel sein nächstes Sonntags=persönlich bei. In Wien wird das Stück am Deutschen
fürdigen Theaterzettel zu Gesicht feuilleton über die „Liebelei“ zu schreiben die Absicht habe. Volkstheater herauskommen, das sich von der Burgtheater¬
sich um eine Gelegenheitsvor¬
Der wohlmeinende Burckhard sprach die aufrichtige Be=direktion auch die Genehmigung zur Aufführung des
in der Riga vorkam — „mit
fürchtung aus, daß das Feuilleton leider schon zu spät „Weiten Land“ erwirkt hat. Seinem Studiengange nach ist
chard Wagner..“
kommen, „Liebelei“ leider schon abgesetzt sein werde. In= Artur Schnitzler, der Sohn des ersten Direktors der Wiener
zettel, wohin die jetzt vielleicht zwischen aber richtete das Publikum. Es drängte sich zu Poliklinik Regierungsrates Dr. Schnitzler, bekanntlich
nersche Originalpartitur geraten der dem Speidelschen Sonntagsfeuilleton unmittelbar vor= Mediziner und hat in Wien seinen Doktor der gesamten
Aman, der in froher Rüstigkeit angehenden Samstagaufführung der „Liebelei“ so lebhaft, Heilkunde gemacht. Bis zu seinem vierzigsten Lebensjahre
ünen Steiermark auf ein halbes daß die Vorstellung ausverkauft war. Und von diesem
hat Schnitzler, trotz der eifrigen belletristischen Tätigkeit,
niterlebter deutscher Theaterge=Datum an machte das Stück, in dem eine Tragödin von der
sich als praktischer Arzt, und zwar als Laryngolog (das
Näheres.
Wucht und der Tiefe der Adele Sandrock ihre unvergessenen
Fach seines verstorbenen Vaters) betätigt, während sein
Talente glänzen lassen konnte, seinen Weg.
Bruder bis heute ein sehr beschäftigter Chirurg geblieben
n, was Andreas Aman, der als
Die eben begonnene Spielzeit des Burgtheaters wird ist. Die scharfe Beobachtung und Erfassung der Gegen¬
hicht nur zu den Ersten gehörte,
en aufgefuurt, sendern auchteine sehr interessante Neubesetzung in der „Liebelei“ stände und Personen ist ein Vorteil, den die mit der exalten
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Zrebeler
CEP 1317
Entführung aus den Seln..
„Alda“. (Anfang halb 7 Uhr.) — Dienstag den 11.: Geschlossen.
Mittwoch den 12.: „Der Liebestrank“. „Klein Idas Blumen“.
Hienblatt, Wien.
(Anfang halb 7 Uhr.) — Donnerstag den 13.: „Mignon“. (Anfang
Ibsen, der in Deutschland und Oesterreich fast noch gar bringen, die wahrscheinlich in den ersten Jännertagen 1918
nicht gespielt wurde, gegeben haben, gehört ein Krach, wieder auf dem Repertoire erscheinen wird. Alexander
Thealerwelt.
Girardi wird zum ersten Male den Vater aus dem Volke
den ihm Mitterwurzer in seiner schon damals unberechenbar
explosiven Art am Königsberger Stadttheater gemacht hat. spielen und damit seinen Uebergang zu den hochdeutschen
usik vom Kapellmeister Richard
Verhältnis“ zu Anzengruber. —
Es war am Tage, da Aman die telegraphische Nachricht und klassischen Vätern feiern. Girardi, dessen Eignung fer
Girardi an der „Burg“.
vom Tode Anzengrubers erhielt. Sofort beschloß er, ein das Burgtheater unter anderem Kritiker der verflosseni
ebes Patenkind Helene und ih:
alten „Presse“. Dr. Granichstädten, schon vor bald einem
Volksstück desselben anzusetzen und ließ Mitterwurzer, der
Patengeschenk.
Menschenalter kräftig verkündet hat, bringt für Väter gerade
sich gerade im Hause befand, das Buch übergeben. Worauf
jetzt das richtige Alter ins Burgtheater mit. Hier war das
den Deutschen besetzt ist, hat dieser es in weitem Bogen von sich warf mit dem lauten
Alter allerdings nie ein Hindernis. Lachend hat Louise
ich zu empfinden und die Knute Rufe:
Neumann, später Gräfin Schönfeld, im Jahre 1848 zu Laube,
Kultur von dort nie austreiben
„Tote Dichter spiele ich nicht!“
Derselbe Mitterwurzer hat zu jenen gehört, die als er zunächst mit seinem „Karlsschüler“ ins Burgtheater
es deutsches Theater und dieses
Schnitzlers „Liebelei“ zum großen Burgtheatererfolg kam, mit Beziehung auf die vier jungen“ Karlsschüler, die
sich berühmen, keinen Kleineren
zusammen über zweihundert Jahre alt waren, gesagt:
en jungen Anfängen als Kapell¬
gemacht haben, und zwar durch bereitwillige Uebernahme
Unter fünfzig Jahren tun wir's nicht an unserem gesetzten
haben.
der Rolle des freinden Herrn, von der allerdings erst ein
Institut!“ Und wären die Herren Räuber nicht ebenfalls
seit dem Direktionsabschied vom großer Künstler zeigen konnte, wie viel aus ihr heraus¬
schon sehr gesetzt gewesen, wer weiß, ob es Laube als Burg¬
ommer zum ersten Male auf zuholen und zu machen ist. Nebenbei bemerkt, ist gerade
theaterdirektor gelungen wäre, im Oktober 1850 die
in der Stadt deren großer das genannte Stück, welches so ziemlich auf der ganzen
„Räuber“=Aufführung, notabene die erste am Wiener Burg¬
m“ mit seinem Namen dauerndj Welt Repertoriestück geworden ist, trotz der wienerischen
theater, durchzusetzen. Von den abgeklärten Darstellern
sein Verdienst um die deutsche, Note, die in ihr steckt, auch schon in Japan gemimt wird —
erwartete sich nämlich die Aufsichtsbehörde eine zahmere und
icher, dem Slezak und anderen, vermutlich, weil das süße Mädeltum zu den unvergäng¬
eutung beim Theater brachten, lichen internationalen Werten zu zählen ist; ein Beweis weniger revolutionäre Wirkung der Schillerschen Kraft¬
gewiß größer ist war in seiner auf das Theatersprichwort, daß es beim Theater immer äußerungen.
anders kommt, wie man glaubt.
t, die ihn von Straßburg bis
Schnitzlers neuestes Drama mit dem Märchentitel ist
bis Graz geführt hat, einmal
Knapp nach der Erstaufführung der „Liebelei“ im
eine Komödie, die die ausgesprochene Absicht hat, mit
Stadttheaters. Da ist er im Wiener Burgtheater sahen und sprachen sich Direktor Humor ihr Publikum zu unterhalten. Den Proben für das
Spuren Richard Wagners als
Dr. Max Burckhard und Dichter Dr. Artur Schnitzler. Berliner Lessingtheater wohnt der Dichter in diesen Tagen
des Rigaer Theaters gekommen
Man wußte, daß Ludwig Speidel sein nächstes Sonntags=persönlich bei. In Wien wird das Stück am Deutschen
fürdigen Theaterzettel zu Gesicht feuilleton über die „Liebelei“ zu schreiben die Absicht habe. Volkstheater herauskommen, das sich von der Burgtheater¬
sich um eine Gelegenheitsvor¬
Der wohlmeinende Burckhard sprach die aufrichtige Be=direktion auch die Genehmigung zur Aufführung des
in der Riga vorkam — „mit
fürchtung aus, daß das Feuilleton leider schon zu spät „Weiten Land“ erwirkt hat. Seinem Studiengange nach ist
chard Wagner..“
kommen, „Liebelei“ leider schon abgesetzt sein werde. In= Artur Schnitzler, der Sohn des ersten Direktors der Wiener
zettel, wohin die jetzt vielleicht zwischen aber richtete das Publikum. Es drängte sich zu Poliklinik Regierungsrates Dr. Schnitzler, bekanntlich
nersche Originalpartitur geraten der dem Speidelschen Sonntagsfeuilleton unmittelbar vor= Mediziner und hat in Wien seinen Doktor der gesamten
Aman, der in froher Rüstigkeit angehenden Samstagaufführung der „Liebelei“ so lebhaft, Heilkunde gemacht. Bis zu seinem vierzigsten Lebensjahre
ünen Steiermark auf ein halbes daß die Vorstellung ausverkauft war. Und von diesem
hat Schnitzler, trotz der eifrigen belletristischen Tätigkeit,
niterlebter deutscher Theaterge=Datum an machte das Stück, in dem eine Tragödin von der
sich als praktischer Arzt, und zwar als Laryngolog (das
Näheres.
Wucht und der Tiefe der Adele Sandrock ihre unvergessenen
Fach seines verstorbenen Vaters) betätigt, während sein
Talente glänzen lassen konnte, seinen Weg.
Bruder bis heute ein sehr beschäftigter Chirurg geblieben
n, was Andreas Aman, der als
Die eben begonnene Spielzeit des Burgtheaters wird ist. Die scharfe Beobachtung und Erfassung der Gegen¬
hicht nur zu den Ersten gehörte,
en aufgefuurt, sendern auchteine sehr interessante Neubesetzung in der „Liebelei“ stände und Personen ist ein Vorteil, den die mit der exalten