II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 2051

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Wru eren
auf einmal wieder Marianne Kupfer auf
einer Wiener Bühne auftauchen sch. Man
hat die kleine reizende Soubrette, die vor
ein paar Jahren in der Ara Direktor Erich
Müllers am Johann Strauß-Theater in
ein paar Lehar-Erfolgen aufgefallen ist,
sicher nicht vergessen. Dann spielte sie noch
einmal in Johann Strauß' „Lustigen Krieg“
— und verschwand plötzlich aus dem Wiener
Theaterleben. Auf die Frage, wohin sie da¬
malg eigentlich geraten sei, erzählt die heim¬
gekommene Marianne Kupfer folgendes:
„Ich ging damals nach Berlin, sehr bald dar¬
auf nach Paris, wo ich bis vor einem halben
Jahr blieb und zuletzt war ich in London.
Jetzt hat mich aber das Heimweh nach
Wien wieder in die Heimat zurückgetrieben.
Denn Wien vergißt man nicht, selbst wenn
es draußen noch so schön ist. In Paris habe
ich darum meist „Wiener Lieder“ teils mit
deutschem Text, teils in „französischer
Ubersetzung“ gesungen, Und auch in Lon¬
don blieb ich der „Wiener Note“ treu.
Es ist wirklich erstaunlich, wie populär
Wien überall ist. Ich habe in London zwei
Restaurants gefunden, die ihre ganze Anzie¬
hungskraft darauf bauen, „wienerisch“ zu
Aus Amerlka sind soeben die neuesten
Walk Over-Modelle
eingelangt im
Amerlkanischen Schuhwurenhaus
BERTHOLD FASSEL & Co., I. Tegetthoffstr. 5
sein, Das eine heißt „Joseph“ und erfreut
sich sowohl bei der österreichischen Kolonie
wie bei der englischen Gesellschaft großer
Beliebtheit, weil man dort Apfelstrudel,
Schnitzl und Gulasch, ganz unenglisch zu¬
bereitet essen kann.
trägt den Pariser
Das zweite Lokal
Namen „Tour d’Eiffel“, heißt also „Zum
Eiffelturm“, was auf eine Pariser Atmosphäre
hindeuten würde, man ist aber überrascht,
wenn man von einem ganz richtigen Wiener
Wirt begrüßt wird, der, wenn er in seinen
Gästen Landsleute erkennt, sofort im schön¬
sten breiten Hernalser Dialekt spricht. Es
ist sicher einer der kuriosesten Restaura¬
tleure, die es gibt, denn seine besondere Liebe
r. Als man den
Frehört Artu¬
Liebue-uspreiter schichte er alle seine
echin, damit sie endlich ein¬
englischen
mal „echte Wiener Mädel“, sehen könnten.
Und als sein liebstes Buch, das bei ihm zu
Hause immer aufgeschlagen liege, erklärt er
Schnitzlers „Anatol“
Mein Partner in einer Non-stop-Revue, die
den Titel „Keep smiling“ führte, war
Harry Pilcer, der seiner Geburt nach
ebenfallg Alt-Österreicher ist und auch in
Wien als Partner der Gaby Deslie noch be¬
kannt gein dürfte. Diese „Non stop“-Revue
begann um 2 Uhr nachmittags und endete
um 12 Uhr nachts. In diesen zehn Stunden
wird die Revue viermal wiederholt, dazwi¬
ARISCRES
S
„INHAUS
I., Spiegelgasse 10
Berühmte Petaky-Küche. Original
Zigensermusik. — Edelweine aus den königl.
ungar, Stastskellereien. — Billige Preise
schen ist immer eine Pause von acht Minu¬
ten. Ich selbst hatte in vier Bildern zu tun,
mußte also im Laufe des Nachmittags und
des Abends sechzehnmal auf die Bühne —
immerhin recht anstrengend. Aber jetzt
habe ich nur noch eine Sehnsucht, wieder auf
einer Wiener Bühne zu spielen