II, Theaterstücke 4, (Anatol, 0), Anatol, Seite 11

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Kritik.
109
Er jauchzte auf und klagte wieder,
beurteilen zu wollen. Aber immerhin be¬
Todtraurig, trüb und schmerzlich schrill —
weisen sie soviel, daß Traudt Empfindungen
Er klang in meinem Herzen wieder
in Anschauungen umzusetzen versteht. Warten
Und schwieg in heißen Thränen still.
v. S—d.
wir also ruhig ab, ob es ihm gelingen wird,
Auf einsamem Pfad. Gedichte vor
sich aus dem sentimentalen Nebel seiner
Valentin Trandt. Cassel, 1892. Friedr.
Dämmerungen ins helle Tageslicht der
Scherl. — Eine etwas weichliche Dämn er¬
klichkeit hinüberzuretten.
stimmung breitet sich über die Lieder und
Edgar Steiger.
Bilder des grauen Heftchens, in dein ein
neuer Kunstjünger seine Erstlinge „usam¬
mengestellt hat. Trandt ist nicht ohne Ta¬
Dramen.
lent, wohl aber bis jetzt ohne ausgesprochene
Arthur Schnitzler, Anatol. Berlin,
Eigenart. Er lehnt sich vielfach, wie das
Bibliographisches Bureau, 1893.
bei den meisten Anfängern Brauch ist, an
Arthur Schnitzler gehört zu den beden¬
unsere bekannteren Salonlyriker an, und
tendsten Talenten Jungösterreichs. Ehr¬
verfällt nur allzuleicht in jenen widerlich
liche Realisten giebt es allerdings sehr
sentimentalen Ton der Minnesänger der
wenige bei uns. Auch Schnitzler, der es
60 er und 70er Jahre. So ist z. B. der
doch wahrhaftig nicht nötig hätte, kokettiert
seinem früh verstorbenen Weibe gewidmete
bisweilen sehr gerne mit den bei uns leider
Liedereyklus „Bertha“ gewiß recht gut ge¬
so stark vertretenen „Dekadenten“, die gar
meint, aber doch inhaltlich und formell so
stolz sind — auf die schwachen Nerven, die sie
unbedeutend, daß es sich kaum lohnt, ihn
haben oder auch nicht haben. Schnitzler hat
für Ewigkeiten aufzusparen. Mit ihm ver¬
es, wie gesagt, bei seinem wirklichen Talente
glichen, zeigen die „Abendbilder“ einen
nicht nötig, nach diesen neurotisch „über¬
gewaltigen Fortschritt. Hier schlägt der
windenden“. Kaffeehausdekadenzmodernen
Dichter nicht immer altbekannte Töne an,
hinüberzuschielen.
sondern ringt sich mehr und mehr zu voller
Diesmal, beim Anatol, hat er stark ge¬
Selbständigkeit durch; ja, mitunter stoßen
schielt.
wir auf Ausdrücke und Wendungen, die,
Dieser Anatol ist ein Cyklus von sieben
offenbar aus des Dichters eigenem Hirn
dialogisierten Skizzen, Scenen, von denen
stammend, dessen Empfindungen geradezu
eine ein echter und rechter Einakter ist.
packend veranschaulichen. Man lese nur fol¬
Loris hat dem Buche einen Prolog vor¬
gende Zeilen aus dem „Sommerabendbild“
ausgeschickt, der Vater Bahr alle Ehre
„Doch bald wandert der Purpur
macht — so „heimlich“ ist er: übrigens
Langsam, leise
Über den Himmel,
ein niedliches, herziges Gedicht, ein zier¬
Bis er im Westen erlischt
liches Rokokosymbol der modernen —
Als letzte Farbe des Lebens.
sagen wir — Dekadence, mit leichten Versen
Vor den Schatten der Nacht
in lieblichen Farbenstimmungen gemalt,
Zieht die ewige Majestät
sehr fein, sehr zart, sehr zerbrechlich und
Am Himmel dahin
Und läßt den Mantel nachlässig stolz
natürlich auch furchtbar vornehm.
Schleppen im Sonnenstaub,
„Also spielen wir Theater,
Den schon genetzt der Tau
Spielen uns're eig'nen Stücke
Des Abends,
Frühgereift und zart und traurig,
Und die auftauchenden Sterne
Die Komödie uns'rer Seele,
Sind Perlen.
Unseres Fühlens Heut' und Gestern,
Leise gelöst von dem
Böser Dinge hübsche Formel,
Kostbaren Kleide“ 2c.
Glatte Worte, bunte Bilder,
Natürlich wäre es voreilig, nach solchen
Halbes, heimliches Empfinden,
vereinzelten Treffern den ganzen Dichter
Agonieen, Episoden