II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 176

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4.9. Anato
Zyklus
sen Besitz rund 50.000 Morgen im
Werte von 17 bis 18 Millionen in den vier Provinzen ver¬
gen
becker Amtskasse be¬
loren gegangen. Insgesamt sind hiernach seit Mitte April
sind in Hadersleben
1910 bis Ende April 1911 im Laufe eines einzigen Jahres
l. Man ist gespannt
214 deutsche Besitzungen mit einer Gesamtfläche von 90 600
Wände und Putz
Autoren bevorzugen müssen. Aber das Deutsche Schau¬
spielhaus richtet sich nach Berlin. Berlin bringt den ver¬
Beweis des
ballhornten „Pourceaugnac. Das Hamburger Schauspiel¬
haus tut es auch. Berlin versucht den Amphitryon Mythos.
rins erbringen.
Das Hamburger Schauspielhaus tut es auch. Berlin ser¬
pisch ist ein Vor¬
viert: „Herr und Diener“, „Die drei Grazien“, „Der Feld¬
dem eintreten¬
herrnhügel“. Das Hamburger Schauspielhaus tut es auch
ich den oberen
Berlin gräbt (Winter 1910) fünf Szenen aus dem „Anatol¬
enden Worten
Zyklus aus. Das Hamburger Schauspielhaus tut es auch
derung der
Dagegen wäre nun gar nichts zu sagen, wenn sich diese
wischenfälle
ornamentalen Randleisten den Hauptschöpfungen Arthur
t imstande,
Schnitzlers als ergänzende Arabesken anschließen würden.
affens zu
Wo aber bleibt die Bewältigung der großen und neueren
gewerb¬
Werke? Die „Lebendigen Stunden“ und das „Zwischen¬
spiel stehen seit einigen Jahren im Repertoire oder in den
Archiven des Deutschen Schauspielhauses. Damit ist das
Schnitzler=Besitztum dieser Bühne erschöpft. Nun hat man
uns vor wenigen Monaten den „Schleier der Beatrice" in
Aussicht gestellt. Aber aus nichtsbesagenden Gründen wird
der mehrfach angekündigte „Schleier" auf einmal zurück¬
gezogen und dem nächsten Spieljahre vorbehalten. Wofür
das
der „Anatol“ Ersatz bieten soll. Gibt sich der Ehrgeiz des
et Arthur
Deutschen Schauspielhauses mit Miniaturen zufrieden, wo
weichen
ein Freskogemälde versprochen und erwartet wurde?
von
Fünf Gespräche — fünf Beichten. Der Dichter zieht die
Mädchen¬
zierlichste Diagonale durch jene tragikomische Frauen¬
ten nach
kennerschaft, die er als spielerisch überlegener Mensch
spielte
zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahre er¬
den So=
worben. Gedankenstimmungen wechseln mit Stimmungs¬
Schon
gedanken. Das Verhältnis zum „Weibe" spiegelt sich in
mal des
nervösen Reflexen. Spitze Gesichtswinkel, stumpfe Gesichts¬
rlich=alt¬
winkel ergeben psychologische Guckkastenbilder, die am
sie in
äußersten Ende eines langgestreckten Stereoskops in lieb¬
musen¬
lich ernsten Dämmerfarben zu tanzen scheinen. Der Weib¬
selten
Begriff schwankt zwischen den Konturen der anspruchslosen
Arthur
Vorstadtmädchen, der begehrlichen Maitressen, der an¬
fig der
standsfüchtigen Halbweltdamen und der halbanständigen
und Feuer
Weltdamen. Ein Wiener Gourmand führt seine Amouren
ner¬
vor. Er stöbert in lebendigen und fast schon zu Ende ge¬
der
schriebenen Liebesbriefen. Jeder Brief ist eine Frau mit
me Weg,
den naturwissenschaftlichen Merkmalen ihres besonderen Typs.
den ein
Und jeder Typ ist eine szenische Skizze, die knisternd und
hofmanns¬
duftend verbrennt. „Die Frage an das Schicksal“, „Weih¬
Das süße
nachtseinkäufe", „Abschiedssouper", „Episode, „Anatols
elle Mai¬
Hochzeitsmorgen" bilden in dieser summarischen Art einen
en Trüm¬
rätselhältigen Reigen. Inmitten der wirbelnden Kette
Tradition
steht Anatol. Steht ein Pierrot im Frack. Er ist Melan¬
den Herrn
choliker und Optimist, Träumer und Realpolitiker, Frauen¬
ormender
lob und Zyniker, Troubadour und Büßer, Abenteurer und
tig über¬
Mönch, Kantianer und Nietzscheaner, Leichenbitter und Har¬
Gebilden
lekin, Totengräber und Auferstehungsapostel, Neurasthé¬
in Me¬
niker und Phlegmatiker, Philister und Genie. Geist und
heute ein
Grazie bewegen den komplizierten und doch so einfältigen
winzige
Mechanismus dieses wienerischen Don Juans. Aber man
lastisches
fügt sich ohne Widerspruch der Stimmungsgewalt seiner
ver¬
nachdenklichen Launen, weil er im Grunde das autobio¬
graphische Geschöpf eines echten, lieben und starken
Ent¬
Dichters ist.
und
Dieser Stimmungsgewalt, die den magischen Zauber des
so die
Zwielichts hat, sucht das Deutsche Schauspielhaus sozusagen
Aen
Vergütung für
, die er von Kopenhagen aus vorzu¬
pau¬
nehmen gedenke, leicht gedeckt werden könne. Der Vor¬
sitzende der hiesigen geronautischen Gesellschaft, Oberleut¬
nant Ullitz, erklärt heute, daß er sich für die Verwirk¬
lichung des Virckschen Planes interessiere. In hiesigen
geronautischen Kreisen ist der Name Vircks, der den kühnen
bei hellem Tage beizukommen. Carl Hagemanns Regie,
die doch sons, stilistische Neigungen verrät, arbeitet diesmal
ganz ausschließlich mit naturalistischen Mitteln. Man
sieht vier kompakt gestellte Intérieurs, wie sie jetzt in der
„Ausstellung bemalter Wohnräume“ figurieren. Ueber
dem Kamin der ersten und der letzten Szene ist selbst
ein Hamburgisches Heidebild à la Schwinge oder de Bruycker
im Pohnraume des Wiener Junggesellen nicht vergessen.
Dazu gesellt sich im zweiten Stücke die verblüffende Nach¬
machung einer Wiener Straßengegend mit hinzugedichteten
Spaziergängern und Geschäftsschildern („Galanteriewaren
von Ed. Weishappel, Seife und Parfümerie von Franz
Brandhuber“). Auch ein regelrechter Wiener Fiaker aber
ohne Zylinder) fährt zweispännig über die Bretter und
nimmt die Heldin eines fünfzehnminutenkurzen Bühnen¬
gesprächs auf. So werden „ausgesprochene Einakter aus
unausgesprochenen Dramen der modernsten oder intimsten
Zeitseele. Und die Galerie kann lachen. Die Darsteller
und Darstellerinnen gehen energisch ins Zeug. In
erster Linie Heinrich Langs Anatol, der nur noch eine
intensivere Ueberlegenheit, eine höhere Grandezza ge¬
winnen muß. Hermann Wlachs übertriebene Mimik
versagt und läßt Robert Nhils diskrete Meisterkunst her¬
bewünschen. Eugenie May, Elsa Valéry, Marie Elinger
und Tony Heydorn schaffen die unmanierlichsten und
pikantesten Weiblichkeiten. Nur Olla Bauers köstliches,
aber ungezügeltes Temperament schlägt über sämtliche
Anton Lindner,
Strange.
Kunst und Wissenschaft.
Stadttheater. In Bizets Oper sang gestern
Fräulein Anna Jacobs vom Magdeburger Stadttheater
die Carmen. Um eine Bewerbung und den Ehrgeiz, für
das eine nächste Jahr der hiesigen Oper anzugehören, han¬
delt es sich hier kaum. Hier tut wohl nur ein zu er¬
wartendes günstiges Ereignis seine Wirkung; in einer
Zeit, die den Opernfreund, der anregenden Wechsel bevor¬
zugt, einigermaßen entsagungsvoll stimmt angesichts der
Dinge, die im bequemen Gleise sich bewegen. Da werden
Opern angenommen, wochenlang studiert bis etliche Tage
vor der bereits fixierten Premiere. Plötzlich ist aller
Kräfteverbrauch umsonst infolge unergründlicher Dis¬
positionen. Der Rosenkavalier wird heftig fruktifiziert, die
Operette taucht empor. Der bereits nahezu fertige „Musi¬
kant Bittners fliegt in die Versenkung, um günstigenfalls
später einmal neben der Oper Busonis wieder die Kräfte
zu bewegen, ohne doch dem trostlos unfruchtbaren Spiel¬
plan neues Leben einzublasen. Carmen, Mignon und jene
Oper, die noch die Neugier wach hält, das sind die Kräfte,
die neben dem Wagner=Pensum dem Bedürfnis zu ent¬
sprechen ausersehen werden, nach wie vor. Für die Carmen
besitzt der Gast von gestern äußerliche Merkmale, die der
geschmeidigen, schillernden Dame des Südens und ihrer
Bechungsgrazie zugute kommen. Trotz augenscheinlicher
Jugend und Wachstumsbedürftigkeit in jedem Sinne konnte
Sicherheit und darstellerische Gewandtheit die frühzeitig
gesicherten guten Eindrücke befestigen helfen. Daß zuoberst
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