II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 235

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Zyklus
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4.9. An
Hoftheaterleitung selbst ist doch auf Anfrage gern bereit, Aus¬
kunft darüber zu geben, ob sich Stücke für die Jugend eignen oder
nicht. Daß das Hoftheater solche Sachen in das Repertoire auf¬
nehmen kann und soll, ist selbstverständlich. An Schriftstellern
wie Schnitzler, Hartleben und Thoma kann unsere Bühne nicht
vorübergehen. Aber das Theater ist keine Kinderbewahranstalt.
Walther Günther.
Mit der morgen Sonntag den 19. Nov. im Hoftheater statt¬
findenden Aufführung von Halevys großer Oper „Die Füden wir
dieses im Juni 1909 zuletzt gegebene Werk wieder in den Spielplan
aufgenommen. Mit Ausnahme des Eleazar, welchen wie zuletzt Herr
Tänzler singen wird, sind alle Partien neu besetzt: Recha: Frau
Lauer=Kottlar, Prinzessin: May=Scheider, Kardinal: Herr
von Schwind, Fürst Leopold: Herr Kochen, Ruggiero: Herr
Mechler, Albert: Herr Bodenmüller. In der kommenden
Woche wird dem Kleistzyklus des Dichters „Penthesilea“, das im
hiesigen Kleistrepertoire noch nicht enthaltene Trauerspiel, hinzugefügt
mit der Erstaufführung des Werkes wird das Hoftheater am Diens¬
tag den 21. November, dem 100. Todestag Heinrichs von Kleist, das An¬
denken an den Dichter feiern. An Opernvorstellungen stehen im ver¬
öffentlichten Repertoire am Montag den 20. Verdis „Rigoletto"
am Donnerstag den 23. Strauß „Rosenkavalier" und am Sams¬
tag den 25. Webers „Oberon“. Am Sonntag den 26., dem Buß= und
Bettag, bleibt das Hoftheater geschlossen. Das Erträgnis der für
Dienstag den 28. geplanten Aufführung der Operette „Orpheus
in der Unterwelt“ von Offenbach ist für die Hoftheaterpensions¬
anstalt bestimmt. Für die nächste Zeit sind außer den beiden neuen
Opern „Der verlorene Sohn" und „Der Toreador Auf¬
führungen der „Königskinder“, von „Bajazzo“ und „Caval¬
leria rusticana“, von „Lohengrin" u. a. vorgesehen.
Bunte Chronik.
Die Zunahme des Straßenverkehrs in der Großstadt.
Eine interessante Statistik über die Zunahme des Wagenver¬
kehrs in Paris wird im „Gaulois" veröffentlicht. Im Auftrage
des Pariser Magistrats ist die Menge der Gefährte aller Art ge¬
zählt worden, die an einem bestimmten Punkt zwischen 3 und
7 Uhr nachmittags eine Woche lang vorbeikommen. Die Ver¬
leichszahlen mit früheren Jahren veranschaulichen deutlich das
wachsen der Wagenmenge. An der Ecke der Rue de Rivoli und
Rue de Sébastopol kamen 1908: 33 993 Gefährte vorbei, 1910:
3758. An der Straßenkreuzung am Hotel Drouot 1908: 57 409,
1910: 82326. An einem bestimmten Punkt der Champs Elysées
wurden 1908: 45 719, 1910: 71 233. Im Ganzen ergibt sich, daß
der Wagenverkehr innerhalb der zwei Jahre von 1908 bis 1910
genau um 18 Prozent zugenommen hat, also um 9 Prozent jähr¬
lich. Für das Jahr 1911 aber glaubt man schon jetzt in Anbe¬
tracht des überaus großen Automobilverkehrs sagen zu können,
daß dieser Prozentsatz überschritten werden wird.
X Das Vermächtnis eines Zeitungsmannes. In seinem
Testament hat der in diesen Tagen verstorbene bekannte ameri¬
kanische Zeitungsunternehmer und Besitzer der „World", Josef
Pulitzer, eine Reihe ansehnlicher Schenkungen gemacht. Sein
Kammerdiener erhält 400.000 Mark, und der Columbiauniversität
sind zur Gründung einer Journalistenschule 4 Millionen Mark
überwiesen worden. Wenn sich die Schule nach dreijährigem Be¬
stehen bewährt, fallen ihr aus dem Nachlasse Putlitzers noch wei¬
tere 4 Millionen zu. Ein Teil der Zinsen dieses Kapitals dien
zur Stiftung von jährlichen Preisen und Auszeichnungen an ver¬
dienstvolle Zeitungen, Journalisten und Schriftsteller. So soll
jedes Jahr die Zeitung, die dem Lande und der Oeffentlichkeit
am besten gedient hat, eine goldene Medaille im Werte von 2000
Mark erhalten. Ein jährlicher Preis von 2000 Mark ist für den
Verfasser des besten Leitartikels, der in einem amerikanischen
Blatte veröffentlicht ist, ausgesetzt. Für die beste Reporterleistung
sind ebenfalls 2000 Mark Prämie vorgesehen. 4000 Mark werden
jährlich ausgesetzt für die besten Vorschläge zur Entwicklung der
Fournalistenschule. Die drei fleißigsten und begabtesten Schüler
der Schule, die am Schlusse des Jahres das Examen mit beson¬
derer Auszeichnung bestanden haben, erhalten je 6000 Mark für
eine Reise nach Europa zum Studium des europäischen Zeitungs¬
wesens und der sozialen Verhältnisse der Alten Welt. Ferner
sind folgende, jährlich zur Verteilung kommende Preise vorge¬
sehen: je 4000 Mark für den besten amerikanischen Roman, das
beste amerikanische Theaterstück, die beste amerikanische Biogra¬
phie, 8000 Mark für das beste amerikanische Geschichtswerk usw.
Außerdem soll ein Zehntel des Reingewinns aus den Pulitzerschei
Zeitungen jeweils an die Redakteure ausgezahlt werden; man
schätzt die Höhe dieser Gewinnbeteiligung auf jährlich rund eine
Million Mark
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