II, Theaterstücke 4, (Anatol, 8), Anatol, Seite 260

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kl
4.9. Anatol-
Telephon 12.801.
„OSSEN
1. österr. beh. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte und Bibliographie.
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Brüssel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus:
12 2 1911 Zeit, Wien
.
vor:
und Rosa loigner, wurden wiederholt
a Literatur in Londoner Variétés. Aus Lon¬
don, 6. d., wird uns geschrieben: Seit Monaten
macht die Entwicklung des hiesigen Theater¬
und Kunstlebens eine seltsame Phase durch, in¬
dem die besten und vornehmsten Künstler es
nicht mehr verschmähen, sich auf den Brettern
der Variétés (Music Halls) zu produzieren.
Die von weittragenden Folgen begleitete Er¬
scheinung trat zuerst mit Sarah Bernhardt
Am vergangenen Oktober am Coliseum auf.
Nun gibt Thomas Beecham allabendlich am
neueröffneten Palladium-Variété kurze Opern¬
vorstellungen, und hervorragende Mimen und
Sängerinnen, wie ein Lewis Waller und eine
Edyth Walker, wollen auf das Music Hall¬
Publikum erzieherisch wirken. Gestern bescherte
uns der bekannte Regisseur und Dramatiker
Granville Barker in seiner geschmackvollen
Uebertragung die „Frage an das Schicksal
(„Ask no questions and you'll hear no
stories) aus Arthur Schnitzlers Anatol¬
Zyklus. Das Ereignis haben wir an dieser
Stelle bereits angekündigt. Obzwar die Auffüh¬
rung leider in der Umrahmung der unsinnigsten
Variéténummern stattfand, hatte sich das ganze
literarische London dazu eingefunden. Die
mise en scène verriet Geschmack und Geschick,
wenn auch der ganz unenglische Schwerenöter
von einem Helden durch Barker nicht tief genug
erfaßt worden war. Der berühmte Komiker Mr.
Nigel Playfair gab uns einen wenig
wienerischen, aber nichtsdestoweniger lebens¬
wahren Max, und Miß Gertrude Robins sah
als Hilda (in die man die Cora verwandelt
hatte) recht herzig, aber auch englisch und nicht
wienerisch aus. Das Publikum verhielt sich bis
zur Hypnose kühl, schien aber dann warm zu
werden und rief die Darsteller am Ende mehr¬
mals hervor. „Die Frage an das Schicksal“ wird
die ganze Woche hindurch gespielt, für nächsten
Montag ist die Premiere von „Abschiedssouper
und auf den nächstnächsten von „Hochzeits¬
morgen" angesetzt. Beinahe die ganze hiesige
Presse begrüßt aufs sympathischeste das Unter¬
nehmen, das einen wichtigen Schritt, in der
Entwicklung des Londoner Kunstlebens be¬
on
Telephon 12.801.
De¬
„OBSERV
österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York,
Paris Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus: The Observer, London
von 12

ANATOL.
ANATOLA SERENCE OF DIALOGUES. By Arthur
chnitzler. Pared for the English stage
bancker. (Sidgwick and Jackson.)
13. d. and 2. net.
Through Mr. Granville Barker's presentation
of some of these dialogues at the Palace
Theatre the world has already been acquainte¬
with the fact of Anatolis elaborate and fas¬
tidious amours, which are not even to end¬
if we read aright the menace on the last page
with his marriage. Anatol is a young man
of fashion in Vienna, an egoist, a sentimentalist,
and something of a coward; and his friend Max
and the lady of the moment complete the dra¬
matis persone of these curiously clever dia¬
logues, which have something of the delicate
and fragile quality of Dresden China. One
would like to be able to compare them with the
original. Mr. Barker calls them a para¬
phrase," but even to a paraphrase the author
of "The Madras House could not help con¬
tributing a good deal of himself, and there
are touches which suggest Granville Barker and
nobody else. In every case the thing is astonish¬
ingly well done too well for the real charm of
the dialogues to get properly across the foot¬
lights to any but the most discriminating
audience.