II, Theaterstücke 4, (Anatol, 7), Anatols Hochzeitsmorgen, Seite 32

Anatols Hochzeitsmorgen
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Telephon 12801.
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G l. österr. behörsl. konz. Unternehmen für Zeitungs¬
Ausschnitte
WVien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
G hagen, London, Madrid, Mailana, Minneapolis, New Vork,
19 Paris, Kom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne lewahr.)

Sauosts Hachrichls.
12 Ausschnitt aus:
vem:
Kis9
gen Berfau danten.
Uraufführungen in Wien. (Telegrammunseres Wiener
Mitarbeiters.) Im Wiener deutschen Volkstheater erfuhr
am gestrigen Abend der Einakter „Der Pechvogel“ von Will¬
ner eine Wiederaufwärmung. Die Schreckensszenen der französischen
Revolution fanden beim Publikum nur eine kühle Aufnahme. — Der
darauffolgende Einakter „Anatols Hochzeitsmorgen“ von
Arthur Schnitzler ist ein echtes Liebeleistück und erntete lebhaften.]
Beifall. —
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Telephon 12.801.
„OBSERVER“
#österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertrefungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London. Madrid. Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris. Rom, San Frane##so. Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe oane Gewähr).
Ausschnitt aus:
#taches Tgblatt
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vom.
##he Rundschan
2
Deutsches Volkstheater. Wieder ein Ein¬
Vakterabend. Zuerst: „Der Pechvogel“, Szenen!
aus der Conciergerie in einem Aufzug von A. W.
Willner. Das Fallbeil droht hinter der Szene und auf
ihr harren fünf Leute ihrer Abberufung, darunter ein
Marquis und ein vornehmes Mädchen, die sich eben in
Liebe finden. Und just der Marquis wird abberusen. Ein
anderer geht unter seinem Namen für ihn in den Tod,
damit der Marquis noch in zwölfter Stunde sich seines
kurzen Liebesglückes erfreuen könne. Kaum aber ist der
andere fort, kommt die Nachricht, daß der Marquis be¬
gnadigt wurde. Nun hält man den Marquis für den
andern, und es nützt ihm nichts: er muß in den Tod.
Der Titel „Pechvogel“ läßt etwas Komisches erwarten und¬
man wird durch eine Anekdote mit tragischer Pointe
überrascht. In dieser Ueberraschung liegt aber eine Irre¬
führung, die unangenehm berührt ... Einen günstigeren¬
Eindruck machte „Anatols Hochzeitsmorgen“.
der letzte von den sieben Anatol=Einaktern Artur¬
Schnitzlers. Am Abend vor seiner Hochzeit has
Anarol seine ehemalige Geliebte getroffen und sie mit nack
Hause genommen. Schon kommt der Freund, um ihn zur
Hochzeit abzuholen. Das Mädchen aber will nicht forts
und Anatol muß ihr endlich gestehen, daß er noch heute
heiratet. Zuerst wütend über die Entdeckung Anatols,
läßt sie sich schließlich doch beruhigen; denn die Betrogene
ist ja eigentlich nicht sie, sondern die Braut ... Feliz—
Saltens Komödie „Auferstehung“ wirkte auch
losgelöst aus seinem Zyklus „Vom anderen Ufer“ recht
belustigend, dagegen jagte Max Bernsteins ländliche
Gerichtsszene „Die grüne Schnur", die schon
vor zwei Jahren mit Herrn Kainz im Burgtheater ver¬
sagt hatte, die Zuschauer vorzeitig in die Flucht. Die Vor¬
stellung bot den Damen Galafrés. Glöckner, Hanne¬
mann, Schweighofer und Waldow, sowie den
Herren Edthofer, Ehmann, Amon, Kramer,
Homma, Klitsch und Russeck Gelegenheit zu bei¬
fällig anerkannten Leistungen.
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