II, Theaterstücke 4, (Anatol, 1), Die Frage an das Schicksal, Seite 72

Schicksa
das
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1 öeterr. behördl. konz. Unternehmen für Zeltungs-Ausschaltte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christianta,
Oenf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapols,
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petere¬
burg, Toronto.
Gsellenangabe ohne Grog
Ausschnitt außlie Zeit, Wier
7· IR2 1944 bendblate
vom:
„Concordia“=Matinee. Im Carl=Theater
wurde ggestern von dem Journalisten= und
Schrifhtellerherein „Concordig“ eine Matinee
veranskaltet die vieles) und sehr Intexessantes
brachke.4. Eingeleitet, w### die Vörstellung
mitSchnitzlers„Die Frage an das
Schichsal“. Anatol als Hyppnotiseur, von
Jarno vor Jahren meisterhaft gespielt. Gestern
spielte Herr Charlé den Anatol, sehr liebens¬
würdig und mit diskreter Noblesse. Fräulein
Wallentin und Herr Ziegler sekundier¬
ten ihm eifrig. Direktor Steinert legte
wieder eine Probe seines Regietalentes ab.
im
Dann eine Premiere: „Venus
Grünen“ ein Fastnachtspiel in einem Auf¬
zug von Rudolf Lothar, Musik von Oskar
Straus. Man kennt den Scherz vom
Deutschen Volkstheater her. Die Versifizierung
hat ihm nicht geschadet. Straus hat dazu eine
witzige, geistvolle Musik geschrieben, die in
einem fein rhythmisierten Walzer ihren Höhe¬
punkt findet. Frau Keplinger sang diesen
Walzer sehr schön. Frau Zwerenz spielte die
Kammerzofe Giulietta und zeigte, daß man
auch aus einer kleineren Rolle sehr viel machen
kann. Herr Rohr lieh dem Giannino seinen
sympathischen Tenor, und Herr Waldemar¬
sorgte mit Erfolg für Heiterkeit. Der Einakter
wurde sehr beifällig aufgenommen. Osfär
Straus, der am Dirigentenpult saß, war
gemeinsam mit den Darstellern Gegenstand
herzlicher Ovationen. Den Clou der Matinee
bildete die Altwiener Operette „Brüderlein
fein“ von Leo Fall. Girardi spielte den
Domkapellmeister Drexler, Mizzi Günther
die Toni und Gerda Walde die Gertrude.
Das durchaus stimmungsvolle und musikalisch
exquisite Werkchen kam dadurch erst zu voller
Geltung. Girardi ergriff als alter Drexler
und entzückte als junger Drexler. Ein unver¬
gleichlicher Meister, dem die Reaister noch
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willig gehorchen. Den Altwiener Walzer, densh
er mit Mizzi Günther wundervoll tanzte,
mußte er wiederholen. Mizzi Günther
brillierte als Schauspielerin und Sängerin,
und Gerda Walde sang die Jugend ganz
reizend. Sah übrigens auch sehr hübsch aus.
Fall, der die Operette dirigierte, und die
Darsteller empfingen Stürme von Beifall, der
sich bis zur Siedehitze steigerte. Die Matinee
brachte ihren Veranstaltern einen vollen Erfolg.
Der außergewöhnliche Erfolg der gestrigen
„Concordia“=Vorstellung, und die zahlreichen
Wünsche nach einer Wiederholung, die nament¬
lich aus jenen Kreisen laut wurden, die für die
gestrige Matinee keine Karten mehr erhalten
konnten, veranlassen das Komitee, die Vor¬
stellung mit demselben Programm am Sonntag
den 20. d., halb 3 Uhr nachmittags, im Carl¬
Theater zu wiederholen. Der Karten¬
vorverkauf wird Mittwoch, 9 Uhr vormittags,
bei den beiden Tageskassen des Carl=Theaters
eröffnet.